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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 06.10.1866
Physical description: 8
, das ewig in meinem Gedächtnisse eingeprägt bleiben wird. Hier eine, kurze Schilderung dieser rührenden Scene: . In einem feuchten, finstern Hofe hatten barmherzige Schwestern, unbekümmert darum, wem die Spaune Erde auch augehören möchte, auf blutbespritztem Strohe ein Lazareth errichtet. Vor den Verwundeten, ganz gleich, welcher Partei sie angehörten, vor Soldaten, Insurgenten, Mobil- und Nationalgardisten knieend, verbanden sie ihre Wunden, indem sie zu Gott um Wiederherstellung ihrer Gesundheit

und Wärme in seine Glieder. Mein Blick folgte neugierig seinem Blicke, und siehe! eine barmherzige Schwester näherte sich dem Bette. Der . dem Tode sich nahe befindende Kranke hatte sie zuerst gehört. Die arme Magd des Herrn hatte diese Seele aus ihrem unheimlichen Schlummer aufgeweckt, gleich dem unsichtbaren Thane, der am frühen Morgen der dahin sterbenden Pflanze neues Leben ertheilt. Die fromme Dienerin der Armen geht zum Kranken hin, und während sie ihm den Schweiß von der Stirne abtrocknete

, neigte sie ihr Haupt zu seinem Ohre, und sprach ganz leise: „Joseph, wie geht's!' Meyer, der Reiter, hatte seinen Kapitän nicht erkannt; Joseph, der Christ, erkennt die barmherzige Schwester! Dieser Umstand hatte meine Neugierde auf's höchste gesteigert, und ich beobachtete die Schwester mit dem größten Interesse. Durch viele Mühen uud Arbeiten alt gewordeu vor der Zeit, schien sie etwa ^er^ig J.chre zu zählen, obschon sie deren kaum dreißig war. Ihre blaße Gesichtsfarbe bildete mit den augenfälligen

, wirklichen Kräften einen auffallenden Contrast. Ihr ganzes W-sen bot, außer dem reinen und sanften Blicke, mit dem die italienischen Maler ihre Madonna darzustellen pflegen, und der überraschend melancholischen, Herz durch- drmgenden stimme, nichts Besonderes dar. Ihre schneeweiße Kopf bedeckung, chr schwarzes Kleid, der an dem Gürtel befestigte Rosenkranz mit dem hölzernen Kreuz, endlich der ganze Anzug der Schwestern lst^von Jedermann zu bekannt, als daß Eine in'6 Einzelne gehende Schilderung unsere

geehrten Leser interessiren könnte. Mein unglücklicher Soldat gab mir eine erwünschte Gelegenheit zu einer kurzen Unter haltung mit der Schwester. Ich sagte ihr, Joseph Meyer wäre emer meiner ehemaligen Spahis. Von ihr erfuhr ich nur. daß sie Martha heiße, und ein armes Kind vom Lande sei. ^ Wie der Soldat, so hatte auch die barmherzige Schwester ihre Hmnat verlassen, um zu dienen: jener .dem Vaterlande, diese den clrmen. Beide tragen aus grobem Zeuge verfertigte Kleider^ bleiben auf immer den Schätzen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 12
Date: 13.09.1910
Physical description: 12
in das Burggrafen amt und kann seine erste Bestimmung nickt verleugnen, die eines recht behaglichen Ansitzes oder RitterhauseS im Schatten der buschigen Kastanien. Lanegg war einst der Rednerhof der Herren auf Helmstorf. Im Jahre 1564 erwarb sich Herr Georg das landeS« fürstliche Recht, den Hof zu einem Ansitze zu erheben, sintemalen er schon einer gewesen. Vom berufenen Dorfrecht bei St. Peter erhielt er auch die Zu stimmung der Gemeinde. Herr Dekali Franz Scholz hatte 1837 aus ZamS fünf barmherzige Schwestern

auch Schwestern einzuführen. Sie sollten den Werken der Nächsten liebe obliegen und zwar zunächst der gewöhn lichen Krankenpflege in den Spitälern und der Mädchenerziehung in den Schulen, im Notfälle aber jedem anderen seraphischen LiebeSwerke besonders in Lazaretten sich hingeben. Nachdem Maximilian III. diesen Plan mit dem damaligen Erzbischof von AürMschos Z>r. Asses Kkleuweistr von Zirkt». Hieraus wurden die eingelangten Begrüßungs schreiben und Telegramme und sodann die an den hl. Vater, Se. Majestät

Baron Beck beraten und sich darin in achttägigen Exerzitien zu Ebenzweier bestärkt hatte, wurde die in Lana weilenden barm herzigen Schwestern zum Uebertritte eingeladen. Sie erhielten die Erlaubnis des Mutterhauses in ZamS und beider Oldinariate, in Bnxen und Trient. Am 2. Juli 1841 legten zwei Schwestern, die ersten Deutsch-OrdcnS-Schwestern, nach der neuen Regel, in der HauSkapelle von Lanegg die Gelübde ab und daS Helmstorser Schlößchen war jetzt Wiege und Mutterhaus eines segensreichen

Institutes. DaS Mutterhaus Lanegg zählt jetzt 104 Schwestern. Mehr als die Hälfte dieser Familie ist in den Filialen verteilt. Es versorgt gegenwärtig in Tirol allein 10 Mädchenschulen, 4 Kindergärten und 5 Spitäler. Die Deutsch-Ordens-Schwestern besorgen auch in Lana den Unterricht der weiblichen Jugend. Im Jahre 1909 erbaute Hoch- und Deutschmeister Erz herzog Eugen in wohltätigster Gesinnung ein neue? schönes MädchenschulhauS mit 8 Klaffen. Diese Schule ist ein großes

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Bozner Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 26.10.1943
Physical description: 4
und selbst übernehmen rann? Tapfere Schwestern retten im Bombenterror Der letzte Patient in Sicherheit — Nach Harken Stunden rufen neue Pslichien Ein Seitenflügel des städtischen Kran- nel, jedesmal einen Kranken hinüber- kenhaufes zerstört, dazu mehrere Brände tragend. Auf Stühlen, m ihren Betten, — so ist die Lage im Augenblick! Wie oder selbst auf dem Rücken schleppen sie ein Felg, gegen den die anstürmenden ihre kostbare Last in die Sicherheit des Wogen der Brandung schlagen und ihn Betonklotzes

und scheinbar durch Welten getrennt dringt das Getöse des Angriffs bis in den Bunker. Deutlich hört man im Operationsraum das Klirren der Instru mente und das leise Atmen des Kranken unter den Händen des Arztes. Zwei Schwestern assistieren; so ruhig, als ob sie das grausige Geschehen,dort draußen hinter der dicken Bunkerwand nichts an- ginge, reichen sie blitzende Skalpelle und andere chirurgische Instrumente ln die wortlos hingehaltenen Hände des Arztes. „Daß man Überhauvt lo ruhig sein kann, inmitten

und in den Bunker setzen. Es sind die am schwersten Leidenden, die dort untergebracht sind, und denen ein Transport in den Keller nicht zugemutet werden kann. Wer wür de es Schwester Else also verübeln, wenn ste'Min-'im-'Schiltze des - Bunkers^ bliebe und den. draußen tobenden Sturm vor- überqehcn ließe? Kostbare Lasten \ Doch sie will hinaus, sie hat ja gehört, daß die Krankenhäuser schwer getroffen sind und schon vorher alle entbehrlichen Schwestern zu den Löschtrupps geeilt sind, um zu retten

was noch zu retten ist. Stuf dem Wege ins Freie — sie läuft durch den unterirdischen Tunnel, der den Bunker mit der chirurgischen Kranken- abtellung verbindet — begeanen ihr schwerbeladene Schwestern, die Kranke in den Bunker bringen. Der Keller des Krankenhauses ist gefährdet u. muß ge räumt werden. Alle Patienten müssen so schnell als dringend möglich in den Bunker gebracht werden, auch wenn dort eigentlich kein Platz mehr ist und die Betten einfach auf den Gängen und Korridoren abgestellt werden müssen

.. Schwester Eise packt mit an. Ohne sich zu besinnen, ist sie plötzlich nur nach ein winziges Glied in dem unaufhörlich hin und her' fließenden Strom der Kranke trasportierenden Schwestern. Wie die anderen Schwestern neben ihr hastet auch sie pausenlos zwischen Keller und Blinker durch den halbdunklen, nur von mattem Kerzenschein erleuchteten Tun- die Menschen schwerer zu werden, mit jedem Gang werden die ■ eigenen Kräfte schwächer. Keuchend gehen die Lungen. Aber sie halten durch; bis auf den letzten

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Volksblatt
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Page 4 of 10
Date: 15.11.1913
Physical description: 10
ins Speisezimmer der ehrwürdigen barmherzigen Schwestern, wo über reichen Blumenschmuck eine Kaiserbüste niederschaute. Die ehrwürdige barmherzige Schwester Udalrika Konrad, die seit dem Jahre 1860 hier im Stadt- spitale als Oberin voll Aufopferung und väterlicher Liebe ihres Amtes gewaltet, war in Anerkennung ihrer Verdienste um die leidmde Menschheit durch Verleihung des goldenen VerdienstkreuzeS mit der Krone ausgezeichnet worden. Das Eintreffen dieser Nachricht hat in der Stadt wirklich allgemeine Freude

, der Bürgermeister Schifferegger mit seinen Räten, der k. k. Bezirksrichter v. Berk, Dekan Kleinlercher mit anderen Vertretern deS Orts- kleruS, Dr. Wagner als Primararzt des Spitales, Stadtverwalter Scheiber sowie mehrere barmherzige Schwestern von auswärts mit der Generaloberin Elisabeth Rhomberg vom Mutterhause in Innsbruck. Na«5. «iner Begrüßung der Anwesenden durch ein Äzeißgekleidetes Mädchen ergriff der Bezirkshaupt mann das Wort, um die Bedeutung der hohen Auszeichnung zu erklären, als eine All rhöchste

jugendlicher Geistesfrische und auch die körperliche Rüstigkeit ist mit Rücksicht aus daS hohe Alter noch vorzüglich zu nennen, nur daß die Füße Anstrengungen nicht mehr dulden. So waltet sie noch immer als Frau deS Hauses, alles leitend und anordnend, von den untergebenen Schwestern geliebt wie eine Mutter, hochgeachtet von allen Kreisen, die mit ihr verkehren und sie kennen. Möge Gott sie noch lange erhalten! Margreid, 13. Nov. (Verschiedenes.) In der Pfarrkirche wurde das elektrische Licht

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Volksblatt
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Page 4 of 8
Date: 12.02.1873
Physical description: 8
Erdstöße haben stattgefunden. Viele Häuser sind zusammengestürzt und viele Menschenleben zu be klagen. — Auch die Stürme setzen im Jahre 1873 ihre verderb liche Wirksamkeit fort. So wüthete ein Sturm am 2. Februar längs der ganzen englischen Küste und viele Schiffe scheiterten. (Barmherzige Schwestern.) Inder „SchweizerKirchenztg.' lesen wir folgende von Luzern datirte Korrespondenz: 14. Jänner N. Soeben hat der Schematismus der barmherzigen Schwestern die Druckerei der Waisenanstalt Jngeybohl

verlassen und ist durch freund liche Vermittlung des ?. Superior in meine Hand gelangt. Er ver zeichnet 508 Schwestern; dazu kommen noch 209 Novizinnen und über 100 Kandidatinnen. Auf die Schweiz fallen 146, aufs Ausland alle Uebrigen. Zu Baden gehören 140, Würtemberg 98, Oesterreich 43, Baiern 25, Preußen 17 u. s. w. Die Hausführung im Mutterhaus besorgen 25 Schwestern, 14 die ewige Anbetung und die Kranken pflege 6. Die Genossenschaft versieht gegen. 200 Anstalten, wovon 125 der Schweiz

und die übrigen Süddeutschland und Oesterreich- Ungarn angehören. Im Kanton Luzern stehen 26, im Kanton St. Gallen 28 unter ihrer Obsorge. Die Anstalten dienen den verschie densten Zwecken; es gibt wohl kein Leid und kein Bedürfniß, dem die Schwestern nicht ihre hülfreiche Hand leihen. Hier bei uns leiten sie die Besserungsanstalt und theilen die Arbeit des Ordens vom guten Hirten; in Schwyz, Konstanz und Sigmaringen machen sie den Anstalten Studirender den innern Haushalt. In Rüti, Kt. Glarus, be wahren

sie eine große Anzahl von Fabrikkinder und zu Freiburg an der Dreisam wachen sie am Krankenbette der Vornehmen und Niedern. In Wien besorgen sie sogar den Kramladen eines Herrn, dessen Wohlthun den Leuten billige und gesunde Viktualien zuwendet. In Diacovar leitet Nicomedia ein Pensionat, Beda in St. Florian eine Industrieschule, und Angelica zu Ueberlingen das Stadtspital. Beson ders ist ihnen die Pflege der Kinder, Armen und Kranken anvertraut. Die Schwestern sind Töchter Jesu Christi, dessen Wille

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 08.03.1906
Physical description: 8
der Nächstenliebe. Schon 1844 wurde in Menzingen, Kanton Zug, eine Kongregation von Schul- sch western von ihm geqründet, welche heute noch besteht und blüht (Menziger Lehrschwestern). Diese bestehen für sich und sind nicht zu ver wechseln mit dem Institute der ehrwürdigen Kreuz schwestern. Das Mutterhaus Jngenbohl wurde mit 60 Schwestern eröffnet, 5. März 1856. Da viele um Aufnahme baten, konnte?. Theodos daran denken, seine Gründung auch in andere Länder zu verbreiten. Wie viele Reisen hat ?. Theodos

zu diesem Zwecke gemacht! Und es ist ihm ge lungen. Besonders wir Oesterreicher müssen ihm dankbar sein. Die meisten Provinzm der ehr würdigen Kreuzschwestern sind in Oesterreich. Wir haben folgende Provinzen der Kreuzschwestern: 1. Provinz Böhmen mit 446 Profeß- Schwestern und 52 Anstalten; 2. Provinz Ober österreich mit 793 Profeß-Schwestern und 132 An stalten; 3. Provinz Slawonien mit 114 Profeß- Schwestern und 25 Anstalten; 4. Provinz Steier mark mit 401 Profeß Schwestern und 45 An stalten; 5. Provinz

Möhren mit 3l2 Prozeß- Schwertern und 41 Anstalten; 6. Provinz Tirol- Vorarlberg (zur Provinz erhoben 1904) mit 209 Profeß-Schwestern und 35 Ansialten: macht 2275 Proftß Schwestern mit 331 Anstalten. Dazu kommen noch 7. die Provinz Schweiz mit 1391 Prvfeß Schwestern und 336 Anstalten und 8. di- Provinz Baven-Hohenzoliern mit 639 Profeß- Schwestern und 154 Anstalten; im ganzen: 4305 Profeß-Schwestern mit 821 Anstalten. Die Kreuzschwrstern waren tätig in zwei österreichischen Kriegen

als Krankenpflegerinnen der Soldaten und zwar im Sommer 1866 in Oberitalien und im Herbste desselben Jahres in den Choleraspitälern; die chcwürdige General oberin, Frau Maria Theresia Scherer, begleitete selbst die Schwestern in die österreichischen Lazarette. — Dann im Jahre 1879 waren die Kreuz schwestern ebenfalls tätig für die kranken Soldaten im Okkupationskrieg in Bosnien. Die Schwestern erhielten viele Ehrendiplome. — Ebenso betätigten sie ihre Nächstenliebe im deutsch-sranzösilchen Kriege 1870

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Der Burggräfler
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Page 4 of 12
Date: 13.04.1918
Physical description: 12
in der Wirtschaft der Schwestern erzeugte Milch einzig und allein für die Anstalt zu verwenden und (wie der Magistrat verlangt), um die Erzeugung übelflüssigcr Milch zu vermeiden, den Viehstand entsprechend zu ver mindern und die infolge dieser Verminderung nicht mehr benötigten Grundstücke (Wiesen) dem städtischen Oekonomie-Komitce (zur Bewirtschaftung für das VeisorgungShaus oder für andere Zwecke??) znrück- zustellcn, bedeutet einen gefetz- und rechtswidrigen VergewaMgungsdersuch gegenüber den Bor

zum Volksschauspielhausbau weggenommeueu 3400 Quadratkiafrcr Grundes;.sie wissen, daß sürFatterver- minderung infolge Pflanzung von über 200Oostbäumen auf der Kiechlwicse überhaupt keinerlei Ersatz oder Entschädigung geboten wurde, weiters daß das Stück Egghoser Wiese jenseits der Goldraiuerstraße keinen entsprechenden Ersatz darstrllt für die durch den Bau der Majastraße, den Gcuudverkauf an Herrn Musch, die Grundzuteilungen an die Kur gärtnerei verursachte Verkleinerung des gepachteten Weingutes (früher konnten die Schwestern Win

verkaufen, jetzt erzielen sie kaum den für die Oeko- nomie nötigen Wein); fie tD'ffen, daß die Schwestern keine andere Einnahmsq iclle aus dem Pacht mehr haben, als den Verkauf der Ucberschuß-Milch aus der Ockonomie, indem sic das gesamte Obst für das Vcrsorgungshaus verwenden (Abgabe von Acpfeln zur Halbmiltogsuppe, Apfelmus am Abend und als Zuspelse, Kompott, verkocht in Strudel, Osenplen- ten, Schmarrn u. dgl.), jedes Kalb aus dem Stall, die Schweine, die Schafe und Schlachtrindcr für das Haus

verwenden, jeden Monat den Pacht zins am Sladtkammeramt auf den Heller erlegen, dazu sowie zum WirtschastSbetricb, zur Verköstigung und Bezahlung der 5 Dienstboten und der 14 bis 15 Taglöhner bei den Sommerarbeiten eine Ein nahme haben müssen, daß das Erträgnis des Pach- tcS ihr volles Eigentum ist — wie kommen die Herren vom Magistrat dann dazu, die den Schwestern eigentümlich zukommeade Milch aus der Ockonomie mir nichts dir nichts zu beschlagnahmen, ihren Verkauf zu untersagen, sie um den letzten

', sodaß den Pfleglingen die den Selbstversorgern nach Kopfzahl der Haushalts- mltglieder zukommende Milchmenge gebühre? Wer hat die Grundstücke gepachtet, bearbeitet sie, betreibt die Ockonomie, besitzt das Vieh, kommt für die Kosten auf, zahlt den Pachtzins, die Pfleglinge oder allein die Schwestern? Will man den Pfleglingen in unserem Falle ein Recht zusprechen auf die Ockonomie. so wäre es einzig ein Anrecht aus die 2400 K Pachtzins, die die Schwestern für Grund stücke (bezw. Ersatzstückc

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Volksbote
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Page 6 of 12
Date: 05.10.1922
Physical description: 12
des Eingerückten gerne die 17 Lire her, wenn ■ nur der Sohn nicht so weit versetzt wird. Um seine Aussagen zu erhärten legte er auch einige italienisch beschriebene Papiere vor. Da niemand italienisch lesen konnte, so wußte man nicht ums auf dem Papiere stand. Der Schwindler ist dann E dem Gelds auf und davon. Der junge Wank gewachsene Mann, der kurze Hofen trägt, wird jedenfalls auch anderswo seine Schwindeleien vollführen wollen, weshalb vor ihm gewarnt wird. Tifens, 2. Oktober. (Ausgeflogen.— Barmherzige

Schwestern.) Vor einigen Wochen verschwand der Händler I. Winkler, nachdem er die Mulli und Ein richtungsgegenstände verkauft hatte. Seine Frau und die Kinder hat er zurückgelassen. Man nimmt an, datz er ins Ausland geflo hen fei, um vor den vielen Gläubigern Ruhe zu haben. — Schon lange bemühte sich die Gemeindevorstehung, Schwestern für das Spital zu erlangen-Zur Freude der Bevöl kerung find nun zwei barmh. Schwestern aus dem Mutterhause in Zams hier einge- langt, um die Pflege der Spitalspfründner

zu übernehmen. Burgstall, 2. Ottober. (Abschied.) Zum größten Leidwesen aller wurde vorige Wo che die ehrwürdige Schwester Oberin der hiesigen barmh. Schwestern, Schw. Henriette Tamerle, durch den Ruf ihrer Vorgesetzten aus unserer Mitte genommen. Dieselbe wellte beinahe 20 Jahre unter uns, zuerst als untergebene Schwester, als Kindergärt nerin. dann durch viele Jahre als Oberin und hatte sich in dieser Zeit durch ihre Be scheidenheit, Zurückgezogenheit, durch ,hr stilles eingezogenes Wesen und ihre Hilfs

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 05.12.1855
Physical description: 10
srite, theils in dem Nordfort und den Baraken aus den Höhen längS deS Belbek. Schon am 7. hatte die Schreiberin ein Vorspiel der Schrecken deS folgenden TageS. Als sie mit den Schwestern sich eben niedergesetzt hatte, fiel eine Bombe auf daS Dach deS Pulvermagazin? in der Michaels-Batterie, und alle schwebten eine Zeit lang in der Beforgniß, in die Lust zu fliegen, doch hinderten die Sandsäcke auf dem Dache glücklicherweise daS Durchschlagen der Bomben. Am 8. früh wären alle Schwestern zeitig

det ist. und hält eS für ihre Pflicht, selbst auf die Südseite zu den gefährdeten Schwestern zu gehen. Der General Buchmaier (der Er bauer der Brücke) trifft sie an der Brücke, und sucht sie zurückzuhalten ; aber sie bekreuzigt sich, und gehl mir den Truppen zugleich, die im Sturmschritt nach der Südseite eilen, hinüber. Kugeln schlagen rechts und links ein, der heftige Wind treibt hohe Wogen über die Brücke, die unter der Masse der darauf Befindlichen so tief gesunken ist, daß man über die Knie

im Wasser geht Zn der Nikolaus-Batterie ange kommen, wird die Oberin ohnmächtig, erholt sich jedoch bald wieder. Zwei Schwestern sind schon verwundet, und sie sucht den Grafen Osten- Sackm auf, der sich auf der obersten Batterie (die Nikolaus-Batterie liegt bekanntlich an der Rhede und hat drei Etagen) aufbält, um ihn zu fragen, was mit den Schwestern geschehen soll. „Nehmt sie mit euch, antwortete dieser, Gott weiß, was binnen 2 Stunden geschehen kann.' Wahrscheinlich mochte in diesem Augenblick

die Furcht herrschen, daß der Sturm auf mehren Punkten gelingen könne, und dann AlleS verloren sei. In diesem Augenblicke verbreitet sich die Nachricht, daß die feindliche Fahne auf dem Malakoss wehe. Alles jammert. Man erzählt, sie sei wieder herabgerissen. und Freude durchdringt diese angst» gequälten Seelen. Die Oberin sammelt nun ihre Schwestern, nimmt daS Heiligenbild auS ihrem Zimmer, alles Uebrige zurücklassend, und Alle begeben sich wieder nach der Brücke. Aber hier ist die Lage noch gefährlicher

als vorher, immer noch eilen Truppen nach der Südseite, die Kugeln schlagen stets dichter ein, eine der Schwestern wird einmal um daS andere ohnmächtig und kann nur mit Mühe hinüber getragen weiden, doch kommt man endlich glücklich an. Aber auch auf der Nordseite ist man nicht sicher. — Während die Oberin ihren Waqen sucht, reißt eine Kugel zehn Schritte vor ihr eine ganze Reihe auS einer Druschin- der Miliz heraus, die mit den Reserven über die Brückt Marschiren soll, eine Bombe platzt in der Lust

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 01.09.1936
Physical description: 6
und Eulenspiegeleien uns begegnet. Es sind keine Anekdoten, die man sich von ihm er zählt, wenn es heikt, daß er einein Bauern dià Mistgabel auf freiem Felde aus der Hand riß. einem Friseur die Rasierklinge stahl und Frauen Ohrringe und Handgeschmeide entwendete, ohne ihren Besitzern auch nur das geringste Leid zu tun. Hier offenbart der robuste Blitz etwas von den Heimelmännchenkünsten der Elektrizität, die der Mensch schon tn so vielfältiger Weife ausgenutzt hat. Chinas mächtigste Frauen Die drei Schwestern

Soong. Die Geschicke des Reiches der Mitte werden we sentlich von drei Schwestern mitbestimmt, von de« nen man außerhalb Chinas kaum etwas weiß. Die Schwestern Soong, Töchter eines reichen chi nesischen Mandarins, sind durch das Schicksal air eine weithin sichtbare Stelle gerückt worden: als Ehegattinnen von Männern, die in neuerer und neuester Zeit aufs wirksamste in die Geschichte des Landes eingegriffen haben, spielen sie eine aus schlaggebende Nolle in der chinesischen Politik, nicht etwa

ln dem Sinn, daß sie ein Unterrockregimeiir ausübten, sondern aus Grund ihrer Erziehung. Ihrer hohen Bildung u. ihrer Vaterlandsliebe. Die Schwestern Soong repräsentieren das neue, das kommende China: sie verabscheuen die innere Zer rissenheit, das Bandenunwesen, die Bestechlichkeit, die Fremdherrichast. Die Töchter des Mandarins Soong wurden in den Vereinigten Staaten erzo gen. von wo sie ihr Weltbild fertig mit in die Hei» mat brachten. Helmgekehrt machten sie glänzende Heiraten. Die eins dieler

Schwestern, Mei Linc;. ist heute die Frau Tschtangkaischeks, des chinesi schen Diktators. Sprachengewandt, anziehend, kenntnisreich, ist sie ihrem Manne die wertvollste Unterstützung, sie dient ihm als Sekretärin u-id steht ihm mit ihrem klugen Rat beiseite. Es gibt kein Dokument, in das sie keinen Einblick erhielte, bei allen Interviews und Unterhaltungen Ist lie dabei, und Tschiangkaischek entscheidet nichts ohne fie. Mei Ling ist ein moderner Mensch? sie macht ihre Reisen ins Land

, das vor allem gern von Fremden auf gesucht wird. Regina Kung macht eine glänzende Konversation, die besonders von Diplomaren ge schätzt wird. Ihr Einfluß reicht sehr weit. Man be-, hauptet in eingeweihten Kreisen, daß ein Wort von Ihr mehr Gewicht habe als ein Manifest aus Nanking. Ching Ling, die dritte der Schwestern, ist- von ganz anderer Art. Sie ist nicht so glänzend, nicht so elegant wie die beiden anderen, dafür unter-, hält sie enge Verbindungen mit Wirtschast und^ Ausland, sie kennt

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Volksbote
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Page 5 of 12
Date: 15.11.1923
Physical description: 12
1 Donnerstag, den 18. November 1923. Wohl mutzten die Lehrerinnen uns schon im September verlassen, aber man hoffte doch, daß die Schwestern wenigstens im Spital bei uns bleiben dürfen. Die Hoffnung wurde leider zuschanden. Die Schwestern mußten fort. Die Anhänglichkeit der Bevölkerung hat sich beim Abschied derselben gezeigt: Allen Leuten, nicht bloß Frauen, sondern auch Männern kamen Tränen. Gott vergelte den Schwestern reichlichst, was sie uns Gutes ge tan! An die Stelle derselben traten

im Spi- > täte und in der Kinderbewahranstalt italieni sche Schwestern. Surtatsch, 3. November. (Die barm herzigen Schwestern werden ver drängt u. a.) Gestern, den 11. November reisten unsere bisherigen Lehrerinnen, Schwester Adele und Schwester Oliva ab. Wir hatten es kommen gesehen, aber bis zum letzten Augenblick klammerte sich das Herz an die Hoffnung, daß doch wenigstens für die Obevklasse der Mädchen eine Schwester hier bleiben dürfe. Wären sie nicht so außer ordentlich eifrig und tüchtig

gewesen, son dern hätten sie nur den einen Vorzug ge habt, wirkliche ausgebildete und geprüfte Lehrerinnen zu fein, so wären sie uns schon darum unvergeßlich. Uns schien zwar einst so etwas das Selbstverständlichste von der Welt, setzt sehen wir, daß sie das lang nicht überall so selbstverständlich finden. Schon am 8. November fand ein kleines Abschiods fest zu Ehren der Schwestern statt. Die Schulmädchen weinten dabei alle laut zusam men, obwohl die Schwestern sie sehr stramm im Zügel gehalten

hatten. Eine solche An hänglichkeit der Schulkinder ist wohl der schlagendste Beweis für die erzieherischen Fähigkeiten der Schwestern. — Die Neu- mavkter, unsere Nachbarn, haben schon seit dem Kirchweihfest in der Kirche keinen Ge sang und kern Orgelspiel mehr.$i«' Leute ödet das sehr an, aber es gehört halt zum Fortschritt. Die Neumavkter haben über haupt im Unterland die Rolle übernommen, die einst Frankreich in der Welt zu spielen sich einbildete, das heißt, sie marschieren an der Spitze der Zivilisation'. Aber warte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 15.01.1953
Physical description: 10
hatte. Er selber bedachte nicht, daß er sich dabei schon von den eigenen zehn Fingern herunterschnitt. Die beiden Schwestern des Jungbauern mußten karg und ungelohnt hin ausheiraten, um den einzigen Sohn und Bruder, den Erben, den einmal vielbegehrten Rainhofer, recht üppig aufzupäppeln. Die Eltern haben es ihnen gedankt, die treue Bruderliebe zu dem einzigen, und es hat den Töchtern in ihrem Bescheiden auch Segen ge bracht. Dib beiden Schwäher aber behaupteten, damals wäre schon die Unordnung auf dem Rainhof

nicht mehr vorwärts, bis er sich sagen mußte, eine Gute bringe ich nicht mehr unter mein Dach und eine schlechte? Auch nicht, abrutschen kann ich wohl allein. Auf den Höfen der Schwestern stand alles zum Besten und hatten doch nicht viel mehr als das Gewand auf dem Leib von daheim mitbekommen. Sie aber mehrten ihr Gut in Frieden und mit Liebe. Wie kam das? Der Bast fing an, darüber nach zudenken. Es war ein hartes, verzweifeltes Den ken, denn ihm war Gottes Hilfe nirgends mehr sichtbar, geschweige

aufgewartet. Ja, ja, Vater, Mutter, denen blieb es erspart, die Schwestern kümmer ten sich kaum mehr um ihn und keine von den Genarrten, die ihm treumeinend vertraut. An die sem Tag ging der Bast nicht mehr in den Stall hinaus, wozu sich plagen bis zum letzten Augen blick? Soll das Vieh wenigstens spüren, daß es keinen Herrn mehr hat. — ' „Heut bin ich alt geworden und leb nun im Ausgeding, tu nichts mehr.“ Er Harte in der Stube herum, handelte sich etwas in den Hosen sack hinein, er tat

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Bozner Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 26.11.1943
Physical description: 4
„TJojnet lagMair Freitag, den 26. November 1943 Schwestern retten ihr Krankenhaus Dokumente vom stillen Heldentum der Schwestern In den loftbedrohten Gebieten Oft hören wir im Wehnnachtbcricht. daß bei einem Luftangriff aus deutsche Städte Krankenhäuser getroffen werden. Für Aerzte und Schwestern eines Kran» kenhaujes crtrkidyft datier bei FUegeran- griffen eine doppelte Verpflichtung: ein- mal die Verantwortung für dis äußere Sicherheit und Versorgung der Patienten auch im Bunker — schon

Gefahr... So schnell als mög lich brachten wir die Kinder' In Sicher heit. Später bezogen wir ein Hilfskran- kenhaus. Hier befanden sich etwa 13Y Pa tienten, die ohne Auszug nun fast jede Nacht in den Keller getragen rverden mußten. 1941. — Alle Schwestern werden von der Nachtwache geweckt. .Luftgefahr 15! Cs gilt, die Patienten mit Tragen und Fahrstühlen in den Lustschutzraum zu bringen. Ein Teil der Schwestern bleibt bei ihnen, die anderen eilen zurück, den Nest der Kranken zu bergen

. Etwas weiter unten ist das Operationshaus: die Aerzte und Schwestern arbeiten hier allem Uebel, das der Feind, angerichtet hat, zum Trotz mit der größten Ruhe und Selibstver ständlichkeit. Auch hier sind einig« Schü lerinnen mit am Werk. Auf allen Sta Nonen ist ein Leben wie am hellen Tage. Es gilt, während in einzelnen Hausern noch die Feuerlöschkräfte der LS.-Polizei tätig sind, sie so schnell wie möglich zur Wiederaufnahme bereit zu machen, damit die Kranken die Luftschutzräume verlassen können. Zwischendurch

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 20
Date: 11.07.1913
Physical description: 20
aufriß und eine katholische Ordensfrau mit ihrer Begleiterin zu uns führte, die im Dameneoups keinen Platz mehr fanden, da es überfüllt war. Die Ordensfrau grüßte freundlich uns nahm bescheiden einen noch freigeblie- benen Eckplatz ein. Ihre Kleidung machte sie als Barmherzige Schwester kenntlich; sie war noch jung, höchstens mochte sie 25 Jahre zahlen, aber die schö- nen, feinen Züge waren von tiefer Trauer umschattet und die blauen Augen glänzten noch feucht von frisch vergossenen Tränen

- Als Protestant bin ich nicht begeistert für das katholische Ordenswesen, aber für die Barmherzigen Schwestern, die auf den Schlachtfeldern und in den Krankenhäusern Evangelische sowohl als Katholiken mit der gleichen Liebe und Sorgfalt pflegen, hatte ich von jeher große Verehrung, da Freund und Feind ihrem selbstlosen Wirken Anerkennung zollen. Auch mein Nachbar/ein ältlicher Herr, der sich eben eine Zigarre angesteckt hatte , schien diese Verehrung zu teilen. Um die Neuangekommene mit ihrer Gefährtin

von ihnen.— er mochte etwa neunzehn Som mer hinter sich haben — hatte schon seit ein paar Mi nuten die Barmherzige Schwester ins Auge gesaßt, die in Gebet versunken war und gewiß nicht auf feine Faseleien achtete. Als er nun Mit seiner politischen Kannengießerei zu Ende war, spielte er auf das re ligiöse Gebiet über, allem Anschein nach, um die Betende zu ärgern. Er begann mit den Wallfahrten nach Kevelaer, die er lächerlich zu machen suchte, und erzählte dem mit ihm eingestiegenett Gefährten sbeide waren Hand

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 18.04.1903
Physical description: 16
hat sich auch ein Gericht geholt, das fünf Armenschwestern auf die Anklage bank berief. — Die Schwestern betraten mit heiterer Miene den Gerichtssaal.. Die vielen Leute, welche vor dem Saal ver sammelt waren, riefen ihnen begeistert zu und bezeugten ihnen ihre Teilnahme. Als die Schwestern sich auf der Anklagebank niedergelassen hatten, brachte der Vorsitzende des Gerichts seine Anschuldigungen vor. „Ihr seid angeklagt,' sprach er, «weil ihr das Vereinsgesetz übertreten habet. Ihr gehört einer Klostergesellschaft

an und habet nicht um die Bestätigung bei der Re gierung angesucht!' Darauf erwiderte die Oberin der Schwestern mit aller Ruhe: „Ich als Schwester habe den Beruf, den Armen und Kranken beizustehen. Ich habe nie geglaubt, daß in Frankreich ein Gesetz bestehe, das die christliche Mildtätigkeit verbietet. Ich gebe mich mit den Armen ab, ohne mich um die Gesetze zu kümmern!' Auf diese Worte geriet der Vorsitzende in Verlegenheit. Er stieß ein paar nichts sagende Worte hervor und zog sich dann mit den übrigen

Gerichtsherren zu einer geheimen Beratung zurück. Unterdessen brach unter den Anwesenden ein wahrer Sturm der Begeisterung für die Schwestern los. Nach kurzer Zeit kehrte der Vor sitzende zurück, um das Urteil zu verlesen. Vor Verlegenheit verbarg er sein Gesicht hartnäckig hinter dem Blatt, auf dem das Urteil stand, und las oder vielmehr murmelte den Richterspruch herab. Er lautete auf 400 Franken Strafe. Die Schwestern hörten das Urteil gelassen an, die große Menge der Anwesenden aber brach

in einen Entrüstungssturm aus und rief: „Es lebe die Freiheit! Es leben die Schwestern!' — Als die Schwestern das Gerichts gebäude verlassen hatten, brachte man ihnen auf den offenen Straßen von Paris be geisterte Huldigungen dar; immer mehr Volk tat sich zusammen und rief: „Es leben die Schwestern!' Das mag für die Ohren der Klosterfeinde nicht gerade die angenehmste Musik gewesen sein, aber sie hatten sich dieselbe auch rein selber erkauft. — Am tiefsten in der Brühe sitzen werden die Herren Combes und Genossen erst

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