Manieren und gut gekleidet, zu den barmherzigen Schwestern in St. Lorenzen. Er gab sich als Postulanten der vertriebenen Karthäuser in Frankreich aus und gab vor, ein Jahr nun bei seinem Onkel in Lindau verbracht zu haben; er sei jetzt auf dem Weg nach Belluno, wo genannte Mönche sich angesiedelt hätten, um in den Orden wieder ein zutreten. Auch wußte er manches von den in Frankreich aufgehobenen Klöstern zu erzählen. Was aber seine Schritte nach St. Lorenzen lenke, sagte er, sei folgendes
: er habe zwei schöne 60 Zentimeter hohe Statuen (hl. Aloistus und hl. Vlnzenz), die er im Kloster nun nicht mehr besitzen dürfe, bei seinem Onkel. Durch die Empfehlung der barmherzigen Schwester A. M. in I., einer Verwandten von ihm, fei er hieher gewiesen worden, indem sie ihm sagte, die barmherzigen Schwestern in St. Lorenzen hätten dafür Verwendung und könnten damit ihre ziemlich leere Hauskapelle ausschmücken. (Angaben stimmen!) Ervürfeaber, da die Statuen schon hoch geweiht seien
, dieselben nicht verkaufen, sondern nehme einen ihm ge gebenen Betrag nur als Almosen an. wie auch er den barmherzigen Schwestern die Statuen nur als Almosen gebe. Er versprach, sogleich seinem Onkel schreiben zu wollen, damit die Statuen in Bälde eintreffen würden. Deren Erhalten soll Ihm dann unter folgender Adresse bestätigt werden: Josef Bucher s, 1s, QertosÄ, Lslwno, IWIia. Er erklärte aber weiter, daß das Geld ihm nicht nachgesandt werden könne, indem der Prior kein Geld annehmen könne und ihm übrigens das Betteln
strenge verboten sei. Also — gaben ihm die barmherzigen Schwestern 10 Kronen, womit er sich zufrieden gab, obwohl die Statuen das Vierfache davon wert gewesen wären, empfahl sich ihrem Gebet und verschwand. Die Statuen sind aber bis heute noch nicht eingetroffen. Eine Anfrage bei der zitierten barmherzigen Schwester A. M. in I. ergab, daß der Mann gelogen und mit dieser Lüge auch anderwärts Erfolge errungen habe. Möchten diese Zeilen beitragen, diesem Säben selbst als Brennpunkt der Herzens
und ihn dem strafenden Richterzuzuführen! Als Personsbeschrei- bung fei noch beigefügt: Anzug grau, mittel mäßige Größe, Haar und Schnurrbart schwarz, besucht mit Vorliebe die Filialen der barmherzigen Schwestern, über die er gut informiert ist und durch verschiedene Angaben Glauben zu erwecken weiß. Pustertal, 20. Dezember. (Zur Lehrer gehaltsfrage.) Die „N. T. St.' bringen in Nr. 291 vom 19. Dezember einen Bericht aus Pustectal als Beitrag zum Sterzinger Lehrerelend. In diesem Bericht wird gesagt, daß ein Wirt