31,552 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Der Oberländer
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBELA/1933/17_08_1933/OBELA_1933_08_17_8_object_7921866.png
Page 8 of 8
Date: 17.08.1933
Physical description: 8
, ihre Augen waren geschlossen, ihre Lippen zu einem ernsten, etwas mühsamen Lächeln verzogen. Er küßte ihre Lippen. „Bringst Du mir Glück?" fragte sie, und in ihrer Stimme lag ein Verzagen, dann aber lachte sie leise auf, daß es wie ein kindliches Schluchzen klang. „Ja!" antwortete er und streichelte sanft über ihre Hände. 6. Kapitel. Herr G. Lenkig war niedergeschlagen, war trostlos, war um jede Hoffnung gebracht: Ria Roma hatte über den Angriff einen glänzenden Sieg davongetragen. Sie hatte nicht etwa

die Geschichte mit der Doppelgängerin und der akuten Alkoholvergiftung ableugnen können, aber das Publikum zum Richter aufgerufen und zu diesem Amt von der Diva offensichtlich herausgefordert, hatte entschieden, hatte für Ria Roma entschieden!" Niemals stand die Künstlerin in der Gunst des Publikums fester als jetzt. Man begann, in der Oeffentlichkeit einzulenken; man bestätigte der Diva ihr Können und erwartete einen neuen Film mit »hochgespannter" Erwartung. Und das alles, weil um Ria Romas stolz erhobenes

Haupt der verlockende Glanz einer märchenhaften Zukunft schwebte. Es war am Dienstag, an jenem Tage also- an dem im Metropolpalast das „Blumenmädchen' nach fün ftägigem Flimmerdasein von der Leinwand verschwinden sollte, weil die Zuschauer nicht ver gessen konnten, welchen Lächerlichkeiten sich die Tttelheldin ausgesetzt hatte. Man riß während der Vorstellung die übelsten Witze und begleitete jedes Bild mit den herzlosesten Zurufen. An jenem Tage also war Ria Roma bei Parker, um Kenntnis

von dem neuesten Geistesprodukt Edgar Plumkes zu nehmen, der zur Feier des Tages mit einem reinen Kragen angetan im Privatbüro des Direktors erschien und dort seine etwas haltlos untertänige Verbeugung vor Ria Roma und dem geldbewilligenden Herrn Direktor machte. Ria Roma zeigte sich mit dem neuen Manuskript im allgemeinen zufrieden, was aber nicht Edgar Plumkes Verdienst, sondern dasjenige Herrn G. Lenkigs war, der es vermocht hatte, die Diva zu bescheideneren Ansprüchen zu nötigen. Ria Roma

hatte für diese Unterredung nicht allzuviel Zeit angesetzt und deshalb das Miets auto unten vor der Tür warten lassen. Die Unterredung zog sich aber dadurch in die Länge, daß es zu einem wenig erquicklichen Wortwechsel kam, den Parker vom Zaune brach, indem er sich nicht jenes Umgangstones befleißigte, auf den eine Diva Anspruch erheben kann. Ria Roma war starr, als ihr Parker unverblümt zu verstehen gab, daß erst die weitere Entwicklung der Dinge in der Oeffentlichkeit abgewartet werden müsse, bevor er an einen neuen

14