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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 14
Date: 14.06.1925
Physical description: 14
der Arbeit und der vielen Sorgen erlegen sind. Heute wollen wir noch kurz das Bild einer Heiligen Zeichnen, die dem Arbeiter stände angehörte, die Zwar schon vor fünf Jahren seliggesprochen wurde, deren Lebens bild aber so schön ist, daß wir die Zeichnung nachzu holen für angezeigt finden, zumal auch die meisten Leser des „Bötl" von der Hände Arbeit leben. Cs ist das Lebensbild der im Jahre 1769 zu Siena geborenen Anna Maria Taigi, die Tochter eines verarmten Apothekers, die am 9. Juni 1837

für die Zukunft frei wurden. Ihr Töchterlein fand tagsüber Aufenthalt, Unterricht und Erziehung in einer Art Kinderjchule, wo die Mut ter ihr Kind jeden Abend abholte. Die Eltern waren fromme, gottesfürchtige Leute, die jeden Morgen die hl. Messe besuchten und jeden Abend gemeinsam mit ihrem Kinde den Rosenkranz beteten. Die kleine Anna Maria offenbarte einen scharfen Verstand, ein treues Gedächtnis und zeigte früh schon großen Lebensernst und war stets sehr gehorsam und wurde ihres ruhigen, gesetzten

des Palastes bot der ganzen Familie Wohnung in ihrem schönen Heim. Hier wuchs Anna Maria zur Jungfrau heran und lebte nur Gott und ihren Pflichten. Da sie schön war von Ge stalt, erweckte sie das Wohlgefallen mancher jungen Männer, die sich wohl darnach gesehnt haben mochten, sie als Gattin heimführen zu dürfen. Noch mehr Reiz als durch ihre Schönheit erweckte sie durch ihr engel haftes, reines Wesen, ihre majestätische Ruhe und ihre Bescheidenheit. Ihre Liebe zur Herzensreinheit offen barte

damit einverstanden war. Jetzt erst begab er sich zum Vater der Anna Maria und hielt um die Hand seiner Tochter an. Der Vater hatte nichts dagegen einzuwenden, nur müsse seine Tochter auch damit einverstanden sein, meinte er. wenn's eine glückliche Ehe werden soll. Als der Vater ihr davon Mitteilung machte, bemerkte Anna Maria, sie wolle zuerst noch mehr um Einsicht in den Willen Gottes beten, er, der Vater, möge sich unterdessen noch erkundigen, ob er viel Geld habe? nein, ob er haupt sächlich ein guter Christ

sei. Die Erkundigungen des Vaters ergaben, daß Taigi ein sehr religiöser Mann sei und sehr pflichtesirig. Nun willigte Anna Maria ein. Ihre Herrin war, als sie davon erfuhr, sehr betroffen, daß sie den guten Engel ihres Hauses verlieren sollte, trug aber ein Bedeutendes zu den Kosten der Braut ausstattung bei. Sie bereiteten sich nun durch eifriges Gebet für den Ehestand vor. Am 7. Männer 1790 fand die Eheschließung statt. Anna Maria war nun die später- berühmt gewordene Arbeitersfrau geworden

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 14
Date: 21.06.1931
Physical description: 14
auf- und niedevzugehen. Hier war sie macht los geworden, der Niemand — hier, hier — war ihr Platz nicht mehr. Eine Flut von Empörung machte sich in ihr Luft. Fort, nur fort von hier für immer! Nur kurze Tage noch Geduld. Erst mutzte sie genau unter richtet sein über den Nachlatz, die augenblickliche Hilfe Tante Amaliens, der Achtundachtzigjährigen. Zu gleicher Zeit schritt Dr. Becker in seinem Zim mer auf und nieder. Ruhig, fast behaglich war sein Gang. — Helene war bei Anna Ried gewesen. Nun stand

sie wieder am Heimwege begriffen still. War sie bei einer Kranken gewesen, die sich trotz Krankheit und Lebens gefahr gezwungen, ihre Pflicht zu tun? Anna hatte die beiden angesetzten Stunden wie stets gehalten mit derselben Genauigkeit und Gründlichkeit, die Helene an ihr gewöhnt. Doch steif, hart, strenge war Anna heute gewesen, war fremd und kalt und Helene hatte voll Beklommenheit und Weh dagesessen. Als aber die Stunden vorbei, als sich Helene zum Verlassen des Forsthauses anschickte, da freilich war Anna plötz

lich in sich zusammengesunken — eine gebrochene Frau. „Ich danke dir, datz du gekommen bist zu mir", hatte sie gesagt, ihre Stimme hatte gewankt. „Bitte, komm wieder!" Dann war Anna rasch in das Nebengemach geschritten. Helene stand nun da. sah vor sich hin und hätte wei nen können wie ein Kind. Da trat plötzlich einer vor sie, in dessen Gesicht Bestürzung lag. Dr. Willert. Sic grützten sich, wie zwei es tun, die seit langem freund Frieden der menschlichen Gesellschaft gegen die Mächte

der Menschheit urch das Leiden und den Tod Jesu geleugnet. Als Gott konnte Christus weder leiden noch sterben. Gegen diese Irrlehre wurde ein Konzil um 450 nach Chalze- don in Bithynien am Bosporus gegenüber dem heutigen Konstantinopel einberusen, dem vier Legaten (Gesandte) des Papstes präsidierten und 600 Bischöfe beiwohnten. Es war dies das 4. allgemeine Konzil. Die Glaubensent- ASPIRIN t AB L EXT EN - gegen Schmerzen schaftlich zueinanderstehen, und die ersten Worte bei der galten Anna Ried. „Sagen

für ihn, keine Frauen, kein Flüchten — Wollen nur. Und das Wollen war Mut. Mit diesem nie geahnten, jetzt erst geborenen Mut schritt er be reits über den breiten Gang, gegen Anna Rieds Tür. Das Hausmädchen sah ihn verwundert an. Er lief an diesem vorüber. Anmelden? Nein, das könnte ein Scheitern bedeuten. Noch hastender wurde er, und schon war er in Annas Zimmer, stand vor dieser. Anna Ried blickte ihn erstaunt an. Prickelnd heiß stieg es dabei in ihre Schläfen, rieselte über ihr Ge sicht, über den Rücken

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Unterinntaler Bote
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Page 7 of 12
Date: 20.12.1901
Physical description: 12
. Wokksbewegung. Verstorbene in Hall im Monat November. Anna Mair, ledige Köchin, 84 I., Spital. — Hilde gard Danler, Kind mit 7 Tag. — Rosa Götsch, ledige Bauerstochter, 38 I., Irrenanstalt. — Hochw. P. Matthäus (Josef) Mayr, Gymnasial - Professor, 56 I. — Johann Frenna, verehl. Kunsttischler 32 I. — Hedwig Geiger, Kind von 3 Mon. — Ehrw. Schwester Gonzaga (Maria) Ober- walder, Lehrerin an der hiesigen Mädchenschule, 32 I. — Josef Moser, verwitw. Gutsbesitzer, 74 I. — Alois Fank- hauser led. Bauer

, 30 I., Irrenanstalt. — Anna Bock geb. Zimmermann, Schneiders-Witwe, 48 I. — Johann Prugger, verwitw. Hutmachermeister, 83 I. — Ludwig Moser, Ziegelarbeiters-Sohn, 2 3 / 4 I. Geborene in Hall im Monat November. Frida Martha, Tochter des Johann Mantl, Hausbe sitzers und der Maria geb. Mair. — Nothburg Anna, Tochter des Vincenz Rubatscher, k. k. Landbriefträgers und der Anna geb. Gfasser. — Franz, Sohn des Michael Pöll, Taglöhners und der Maria geb. Siller. — Karl Aloi« Maria, Sohn des Alois Kühbacher, Lamwirts

und der Bibiana geb. Egger. — Engelbert, Sohn des Josef Seelos, Dienstmann und der Maria geb. Haslacher. — Mathias Georg, Sohn des Mathias Blaas, k. k. Fzw.-Resp. und der Maria geb. Zanger. — Katharina Theresia, Tochter des Vitus Hausberger, Maurers und der Maria geb. Reindl. — Anna Filumena, Tochter des Friedrich Schramm, k. k. Pfannenmeisters und der Magdalena geb. Jud. Gljeverkrirrdrmgerr in Hall im Monat November. Julius Feichtner, k. u. k. Oberjäger mit Anna Schauer. — Martin Hornsteiner, Salinenarbeiter

mit Nothburg Stern. — Dr. Josef v. Vittorelli, Advocat mit Anna Sailer. — Josef Buchauer, Decorationsmaler mit Maria Jenewein. bis fl. 3.65 per Meter für Blousen und Roben, sowie „Henneberg- Seide" in schwarz, weiß und farbig von 65 Kreuzer bis fl. 14.65 per Meter. An Jedermann franco und verzollt ins Haus. Muster um gehend. Doppeltes Briefporto nach der Schweiz. 6. ltennederg, Seiden-Fabrikant (k. u. k. Hoflieferant), Zürich. Thee Meßmer, unerreicht vorzügliche Mischungen. Die Marke wirklicher Theekenner

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Der Arbeiter
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Page 1 of 8
Date: 15.07.1920
Physical description: 8
, als Heilige. Am Drerfaltigkertssonntag wurde Anna Maria Taigi (sprich: Ta'dschi), eins einfache Arbeitsfrau und Familienmutter, heilig gesprochen. Es ist dies ein hocherfreuliches Ereign e, das verdient, auch in unserem Blatte gewürd'gt zu werden. Anna Maria Taigi wurde geboren am M. Mai 1769 zu Siena. Der Apotheker Luigi Gianetti, e'n begü terter und angesehener Mann, war ihr Vater. Ver- rnoo nsve-luste brachten die Familie fast an den Bet telstab. Sie zog nach Rom, wo Vater und Mutter in Dienst traten

; auch Anna Mar'a mußte mit dreizehn Fahren ihr Brot selbständig verdienen. Zuerst betä tigte sie sich als Seidenspulerin in mehreren Geschäf ten, später wurde sie Kammerzofe bei einer adeligen römischen Dame. Den verführerischen Reizen der Welt konnte Anna Maria in ihren Mädchenjahren nicht ganz widerstehen. Nur das gute Beispiel ihrer braven Eltern und die rrligöse Erziehung hinderten sie, daß sie nicht gänzlich auf Llbwege kam. Mit e'nundzwcmz'g Jahren vermählte sich Anna Maria mit Dominikus Taigi

Anna Maria später selbst als ihre Bekehrung. Und wirklich hier beginnt das Le ben einer Heiligen. Mit klarem Verstand, klugem Eifer und mit einer ganz staunenswerten Hochherzigkeit strebte sie die Vollkommenheit ihres Standes, das Ideal der Heili gen an. Die Aufgabe war nicht leicht, denn die Fami liensorgen lasteten schwer auf ihren Schultern. Sie schenkte ihrem Manns sieben Kinder, die sie zu er- z eher» hatte. 3uöem hatte sie noch für ihre alternden Eltern zu sorgen. Dürftigkeit und Mangel

waren oft bei der Familie zu Gast. Aber Anna Maria verlor nie Mut und Gottvertrauen. Unterstützungen, die ihr von hohen Persönlichkeiten angeboten wurden, schlug sie mit demüt'gem Danke aus. Denn unsere Selige wollte sich gerade in den Verhältnissen heiligen, in die sie Gott hineingestellt; sie wollte eine einfache Ar- beftsfrau sein und es blciben. — Auch das Verhältnis zu ihrem Ehemann hat ihr das Tugendstreben nicht erleichtert. Denn, wenn Do minikus Taigi auch gutherzig und religiös

ist, wurde erst spät nach seinem Tode Hls Gottmensch verehrt. Die „hei lige Dreieinigkeit" wurde erst durch die Priester ge schaffen, die Kindstause erst irn vierten Jahrhun dert eingesührt und heute wird ste den Gläubigen als ein von Gott eingesetztes Sakrament bezeichnet, gelehrt und geglaubt. Alle Dogmen der katholischen Kirche sind Menschenwerk, so auch die Schrift, die Bibel, aus welche das Christentum sich stützt. das hinderte Anna Maria in ihrem heiligen Streben nicht. Sie entsagte

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Außferner Zeitung
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Page 4 of 20
Date: 28.06.1913
Physical description: 20
„Eine interessante Ge richtsverhandlung" des weiteren und breiteren über diese Gerichtsverhandlung ergangen sind. Hermann Lechleitner, Kaufmann in Elmen, hat, wie er ursprünglich „feierlich" behauptete, auf An- raten seines Rechtssreundes, des Dr. Hermann Stern in Reutte, seine Tochter Anna angewiesen, nach Reute zu gehen und dort in der Kanzlei des Dr. Stern eine auf ihn, das ist auf den Vater, lautende Voll macht mit dem Namen ihrer im Jahre 1908 verstor benen Schwester H e r m i n e zu unterschreiben

zu demselben. Das Urteil des Erstrichters, Hermann Greinz in Reutte, lautete bei Hermann Lechleitner und Dr. Stern auf drei Tage verschärften Arrests, bei Anna Schlichterle, geb. Lechleitner, auf 24 Stunden Arrest; ferner auf Tragung der Prozeßkosten. Gegen dieses Urteil nun legten "beide Parteien Berufung ein: die drei Verurteilten gegen den Schuldspruch, der Staats anwalt gegen das zu niedrige Strafausmaß. Bei der Berusungsverhandlung führte den Vorsitz der Ober landesgerichtsrat Dr. Stefan i; als Beisitzer fun

gierten die Landesgerichtsräte Dr. v. Römer, Dr. v. Ratz und Dr. Perthaler, als Staatsanivalt fungierte Dr. R a m p o l d, als Verteidiger die Advokaten Dr. v. Wackernell und Dr. Pusch, und ztvar ersterer für Dr. Stern, letzterer für Anna Schlichterle und Hermann Lechleitner. Das Urteil des Bezirksgerichtes Reutte. Bei der Verhandlung, die um 3 Uhr nachmittags begann und um 8 Uhr abends schloß, wurde zunächst das Urteil des Bezirksgerichtes Reutte verlesen; dar aus ist zu entnehmen, daß Hermann

, das er mehrfach und feierlich gegeben und beteuert, widerrief. Anna Schlichterle hat sich vor dem Gericht fälschlich als Hermine ausgegeben und dadurch den Be- amten getäuscht, indem sie ihm gegenüber behauptete, sie heiße Anna°Hermine. In der Urteilsbegründung wird betont, daß Dr. Stern als Rechtsanwalt einen bewußt strafbaren Rat erteilt habe, mildernd wurde bei ihm angenommen, daß er keinen direkten Nutzen da von geschöpft habe. Soweit das Urteil und seine Be gründung durch den Einzelrichter Hermann Greinz

in Reutte. Auf den entschiedenen Wert dieses Urteils werden wir noch znrückkommen. Das Zeugenvcrhor. Der Gerichtskanzlist A g r e i t e r sagt aus, daß er das Frl. Lechleitner damals gefragt habe, wie sie mit dem Taufnamen heiße, worauf sie ihm geantwortet habe: Anna. Auf dieses hin habe er zu ihr gesagt, auf der Vollmacht stehe doch Hermine; tvie denn das zu erklären sei. Da habe sie gemeint, sie heiße Anna und Hermine. Hermann Lechleitner erklärte, als man ihm vor Augen gehalten, er könne eventuell

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 12
Date: 29.03.1907
Physical description: 12
. Sie haben mich bis zur Wegscheide begleitet und mir lange nachgeschaut. Sie maben mich auch um mein Gebet im Meßopfer gebeten. Ich habe es versprochen. Hören Sie? Ich habe mein Versprechen pünktlich gehalten und heute noch habe ich in der Messe sowohl Ihrer, als ihrer Großeltern und der Anna gedacht. Und die stille Anna? Haben Sie gar keine Ahnung, was aus ihr geworden sein mag?" „Keine." Die alten Bekannten sind entweder schon gestorben oder erinnern sich kaum mehr au die Einnehmer leute oder wiffen auch nicht mehr

als ich, daß Uimlich schon vor langer Zeit die Einnehmersrau gestorben und Anna weg gezogen sei. Einmal ging mir ein Hoffnungsstern auf, aber er ist wieder erloschen. Gleich bei meiner Ankunft begeg schillernder, genaugenommen aber grundsatzloser Ge genkandidat auf dem Bürgermeisterstuhle in Schwaz. Ausland. England. Das englische Unterhaus hat da« Gesetz zur Einführnng des metrischen Systems mit 150 gegen 118 Stimmen verworfen. Der Einbringer dieses Gesetze« war der Abg. Stran« und trotz seiner Bemühungen

und verklärt wie bei Anna, wenn sie mit stiller Freude umherging. Alfons Seber heißt er. Der Gedanke an die Möglichkeit, daß Anna seine Mutter sein könnte, hat mich aufgeregt. Heute aber hat sich die Nich tigkeit meiner Hoffnung erwiesen. Ein Mann sagte mir, die Mutter des Studenten sei eine Offizierstochter. Ich fragte nach dem Stadtpfarrer und er sagte dasselbe. „Hoffen wir das Bessere", sagte Andreas, „wenn ich in der Angelegenheit etwas tun kann, dürfen sie auf meine Hilfe rechnen. Aber ich muß

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Tiroler Post
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Page 1 of 20
Date: 24.08.1906
Physical description: 20
Augen leuchtet es freudig auf. „O mein Freund — Sie könnten — Sie wollten — —?" „Bei mir selbst steht ihm ein Arbeitsgebiet offen, auf dem er mir großen Nutzen bringen und leicht zu Wohlstand gelangen kann. Soviel erwürbe er wenigstens sofort, daß er einer Frau ein behagliches Heim bieten könnte." In tiefer Bewegung drückt Anna Whiteheads Hände. „O mein Freund — mein teurer Freund — Gott gebe, daß ich die Tankschuld abzahlen kann, die Sie mir durch dieses Anerbieten auferlegen! Noch mehr

als mein eigenes, liegt mir ja das Glück meiner Schwester am Herzen. Jetzt ist alles von mir genommen worden, was mich bedrückt hat! Dank' dir — du Großmütiger — du Gütiger, den ich nicht nur hochschätze, den ich auch — ich fühle es — von ganzem Herzen liebe!" „Anna, mein teures, geliebtes Weib!" 14. Wieder ist in Annas Salon ein kleiner Meis Menschen um den Teetisch versammelt. Heute jedoch flutet der helle Schein der elektrischen Glühlampen nicht über die blasierten Gesichter Port schachs und seiner Gattin

, Preyers und der Baronin Salten, die nur dann lebendig und interessiert aussahen, wenn von ihren gewinnbringenden Unternehmungen die Rede war, heute beleuchtet es zufriedene und glückstrahlende Mienen. Whitehead und Anna von Moosbach, Elisabeth und Fräulein Kruse besprechen ihre Zu kunftspläne, im Erker beugt sich Lilli mit einem seligen Lächeln über Heini, der auf einem niederen Taburett mehr vor ihr kniet als sitzt — seit heut' morgen sind sie ein glückliches Brautpaar. Wohl überschattet bisweilen

die Erinnerung an die Trauerfeier, der fie heute beigewohnt haben und an den erschütternden Schmerz Wölsers ihre gehobene Stimmung mit leiser Wehmut, aber sie er- fiillt sie dafür auch wieder mit freudiger Dankbarkeit über die glückliche Gestaltung ihres Lebensgeschickes. „Gott weiß, was er getan hat," sagt Fräulein Kruse, als Anna wieder von Lori zu sprechen beginnt, „ohne die schwere Prüfung, die er über sie ver hängt hat, wär' ihr Gemüt wohl nie erweicht und zur Erkenntnis gebracht worden, welche Schätze

, daß er wünschen würde, Ada gänzlich meiner Fürsorge anzuvertrauen. Und so ist es auch richtig gekommen. Ich sehe überhaupt viele Dinge voraus," mit einem recht spitz bübischen Lächeln blickt sie zu Anna hinüber, „nicht wahr, Fräulein von Moosbach? Dinge, die sogar jene, die sie am nächsten be rühren, energisch in Abrede stellen." Auch Anna lacht. „Ja, ja. Sie sind ein scharfsichtiger Pro phet, liebes Fräulein Kruse. Allein auch ich bin dies bisweilen, und wünsche darum herzlich, daß eine Ahnung, die heute

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Alpenländer-Bote
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Page 7 of 16
Date: 26.04.1931
Physical description: 16
kamen sie nahe an Wörgil, schon erblickten sie nicht allzu weit Anna Rieds Wohnung, sahen Hofers Villa. „Fräulein!" Klangmatt sprach Höfer. „Ich denke, Sie — Sie werden mit Ihrem klugen Sinn, Ihrem hohen Verständnis auch einmal lesen, was ich geschrie ben, und dann wird mein Werk erst Weihe empfan gen. Werden Sie ihm diese Weihe geben — Anna?" „Ihr Werk?" Da blickte Anna Ried in Höfers Ge sicht, blickte in seine Augen. In den ihren rieselte Freude und Staunen und in den seinen freudiges Bit ten

. „Meine Arbeit würde meinem Empfinden leer er scheinen, wenn Sie nicht Anteil nehmen wollten." „Sie halten mich für geistig höher, als mein biß chen Verstand es verdient. — Aber lesen möchte ich un sagbar gerne Ihr Werk. Ich freue mich darauf." Da nickte ihr Höfer leicht zu. „Für Tausende ist es geschrieben, gehören wird es Ihnen." Heiß ivallte es zu Anna Rieds Herzen. Gehören wird es Ihnen! — Weiter gingen sie. — Nimmer lang, so kamen sie vor Anna Rieds Wohnung. „Anna!" Wie sich ihr Name von seinen Lippen

, in diesem Ton gesprochen, in ihr Herz legte. „Anna!" Ihre Rechte faßte er und legte seine Lip pen wieder an diese schöne, lichte Hand. Und sie ließ es geschehen. „Auf Wiedersehen", sagte sr dann leise. „Auf Wie dersehen", gab sie zurück, nickte, wandte sich, schritt dann hinauf in ihr Wohngemach. Mondsilber lag über dem Raum. Wie träumend blickte sie erst um sich. Ihre Hand besah sie, die Hand, die er geküßt, und sie hob sie hoch — bis an den Mund — ihre Lippen berührten die Stelle, die die sei nen zuvor

Da wob sein Denken hinüber zu Anna Ried. Ich bin, Anna, dein Tag. meine Glut ist dein. Er setzte sich auf ein niedriges Felsstück, sah erst empor zu den morgenglühenden Zinken des Monte Sella, her Felswände rundum, senkte dann den Kops und schaute die Wonnetränen der Erde, den Tau. Es war ein Wunderbares, dies Genießen der Sehnsucht in ihm. Jedes Grashälmchen, jedes Blümlein wob er ein in dies Sehnen. Und er wob ein die Herrlichkeit der Bergwelt, die Herrlichkeit des Himmels. Dann schritt

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Außferner Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 09.08.1919
Physical description: 8
Nun aber war kein Aufschub mehr am Platze, sagte sich der Pfarrer, die Frau gehörte an das Bett des kranken Mannes. M Anna die Nachricht erhielt, erschrak sie fast zu Tode. Sie ließ die Kinder in der Obhut der Bäuerin und lief, wie sie ging und stand, nach Haus und traf gleichzeitig mit dem Arzt ein. Dieser untersuchte den Mester und machte ein bedenkliches Gesicht. »Mne L.'uugLnentzür.dung," sagte er. „Halten Sie sich tapfer. Frau, es gibt böse Tage für Sie." -Mein Gott, er wird doch nicht sterben?" jam merte Anna

. »Wollens nicht hoffen. Er scheint ja sonst ge sund, aber wie hat er gelebt? Getrunken?" "Ach Gott, er hat die letzten Monate keine rechte Pslege gehabt, ich war von ihm gegangen," jam- urerte di: Frau, „und nun werde ich bitter ge straft." Und sie erzählte dem Arzte alles. Der hörte aufmerksam zu, dann klopfte er Anna auf die Sulter und sagte: „Eine so tapfere Frau wird hier schon ihre Schuldigkeit tun, darauf kann S5 verlassen. So ein Weib wünsche ich jedem Manne!" Er gab ihr die nötigen Vorschriften

und ver- stzrach, am nächsten Tage wieder nachzusehen. Für Anna kamen jetzt schwere Lage. Das Fie ber stieg, der Kranke siel in schreckliche Phantasien, und es schien oft, als seien seine Stunden gezählt. Die Frau wich nicht von seinem Bette, Tag und Nacht sorgte sie um ihn mit unermüdlicher Liebe und Geduld und schickte ihr inbrünstigstes Flehen zum Himmel. * Wenn er stürbe, dachte sie, ich trüge mein Leben lang daran. Hätte ich ihn doch nie verlassen! Gott hatte Mitleid mit ihrem Schmerze. Es kam

ein Tag, da erwachte Meister Kahlberg aus langem, tiefem Schlafe und blickte wieder kla ren Auges um sich. Und da sah er ein bekanntes und liebes Gesicht sich über ihn beugen, ei« Kuß brannte auf seinen Lippen, und lächelnd schloß er wieder die Augen. Die Frau kniete nieder vor dem Lager und weinte heiße Dankestränen in die Kis sen. Er war gerettet. Von nun an ging es rasch aufwärts mit dem Meister. Dank der hilfbereiten Nächstenliebe der Bauern und der reichen Spenden der Schultin konnte Anna

ihrem Manne die beste Pflege geben, und es währte nicht lange, so durste er schon einige Stunden aus dem Bette sein. Und endlich gestat tete der Arzt auch, daß er wieder hinabsteigen und ein Stündchen im Freien bleiben durfte. Es war ein schöner Maientag, an dem Meister Kahlberg zuerst wieder die Krankenstube verlassen sollte. Anna war schon in aller Frühe hinausge eilt zum Hofe, um die Kinder zu holen, indes eine Nachbarin bei ihrem Manne blieb. Sie hatte das Wohnzimmer schon am Tage vorher geputzt

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Unterinntaler Bote
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Page 5 of 12
Date: 10.04.1908
Physical description: 12
, 63 I. Fritz Amann, Kind aus Wilten, 5 Wochen. Maria Plattner led. Private, 85 I., Zufluchishaus. Johann Saxer, led. Knecht, 41 I., Irrenanstalt. Theresia Cainelli Arbeiters Kind, 8 Tage. Anna Kaufmann geb. Miori Taglöhners Witwe, 54 I., Irrenanstalt. Alfred Schreiner. Agentens Kind, 3 Monate. Michael Leimbacher verehl. Postamts diener, 54 I., Irrenanstalt. Regina Scebacher led. Dienstmagd, 65 I. Irrenanstalt. Theresia Schmid, Beamtens Witwe, 76 I. Jos. Tribuser led. Fabriksarbeiter, 22 I. Spital. Gisela

Pflüger geb. Ruml Tischlers Witwe, 69 I. Geborne in Hall im Monate Februar. Karl Josef Peter, Sohn des Karl Lödcrlc, Mechaniker und der Maria geb. Eder. Theresia Karolina, Tochter des Josef Cainelli, Maurer und der Karolina geb. Bastiani. Andreas Ignaz, Sohn des Ignaz Felderer, Maurer und der Anna geb. Kees. Rosina Elisabeth, Tochter des Eduard Ehrer, Bahnbediensteter u. der Anna geb. Rangger. Maria Aloisia Tochter des Max Pernthaler, Revisor und der Albina geb. Dellasega. Emina Josefine Elisabeth

. Tochter des Josef Larcher, Gärtner und der Josefine geb. Kurz. Maria Rosa Anna, Tochter des Jenewein Dander, Bahnbediensteter und der Rosina geb. Faller. Gerhard Gottfried Maria Sohn des Gottfried Moser, Buchhändler nnd der Maria geb. Mattevi. Unterinntaler Nachrichten. (Kufstein.) An der Nordseite der Festung Geroldseck stürzten zwei Felsblöcke von 4 und 5 Kubikmeter ab. Die selben fielen auf die im vorigen Jahre neuerbaute Veranda beim Auracher-Kcller und zertrümmerte dieselbe vollständig

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Unterinntaler Bote
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Page 7 of 10
Date: 05.08.1898
Physical description: 10
. — Zu Untermais bei Meran fiel eine Maurersgattin in den Mühlbach und er trank. — In Fluh, Vorarlberg, ist ein Haus sammt Mühle niedergebrannt. (Tie Fortsetzung unserer Beilage) konnte in dieser Nummer nicht erscheinen, weil der Verfasser inzwischen erkrankt ist. (Berichtigung.) Das Gasthaus Schreyer in Brixlegg wurde um 26.000 fl. verkauft. Geborene in Hall im Monate Juli: Alexius Franz, Sohn des Peter Dellandrea, Maurers, und der Maria geb. Wald. Anna Maria Theresia, Tochter des Leopold Andrä Moser

, Ziegelarbeiters, und der Maria geb. Wolf. Hermann Frie drich, Sohn des Johann Georg Fintl, Salinen-Pfannenschmiedmeisters, und der Nothburg geb. Reimair. Paul Maria Josef, Sohn des Paul Costa, Bildhauers, und der Nothburg geb. Schwemberger. Anna Maria Antonia, Tochter des Johann Abfalter, Fabrikarbeiters, und der Anna geb. Stadler. Eheverkündigungen in Hall im Monate Juli: Adolf Schnaz, Ingenieur, mit Josefine Knoll. Jllunnnato Ghedina, Kupferschmiedmeister, mit Maria Prantner. Stefan Gall- witz

, Tischlergeselle, mit Maria Murnauer. Karl Geppert, Mitbesitzer der Firma Gebrüder Geppert, mit Anna Einberger. Verstorbene in Hall im Monate Juli: Andrä Lener, verwitw. Magazinswärter, 57 I. a. Theresia Grando geb. Morizzo, Maurers-Gattin 30 I. a., Spital. Cäzilia Röhrl, ledige Magd, 72 I. a. Karl Nestl, Kind aus Milten, 7 Wochen alt. Paulina Ghedina geb. Delaini, Steuereinnehmers- Witwe, 64 I. a. Karl Fellern, Gymnasial-Schüler, 21 I. a. Sofia Nachbauer, Obermüllers-Tochter, 16 I. a. Alois Dejaeum, ver

ehelichter Schneidermeister, 39 I. a., Irrenanstalt. Karl Gram- bichler, Kind aus Hall, 2 Monate alt. Anton Schmid, lediger Taglöhner, 58 I. a., Spital. Jsabella Schennach, Taglöhners- Tochter, 31/4 I. a. Crescenz Volgger, lediger Irrenanstalts-Pfleg ling, 28 I. a. Pierina Topran, Glasers-Tochter, 1 Monat alt. Anna Narr, ledige Private, 76 I. a. Maria Grubhofer, ledige Private, 44 I. a. Josef Peer, lediger akademischer Maler, 22. I. a. Johann Gwercher, lediger Bauer, 23. I. a., Irrenanstalt.

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 20
Date: 10.05.1931
Physical description: 20
aber setzte doch das Glas an die Lippen, trank in durstigen Zügen und schon setzte die Augen blickswirkung ein. „Therese", sagte er, „mir wird wohl. — Geh nun zu unserer Anna." Zu Anna Ried! Anna Höfer! — Da war es Frau Therese, als denke sie an etwas, das vor langen Jah ren geweLen, als denke sie Mb Angst und Seelentrüb- nis an ein Sonnenland schöner, angstfreier Erinnerung zurück — und dabei neigte sie sich über ihren Gatten. „Richard", sagte sie leise, „bitte, laß mich bei dir!" „Nein, Therese, nein

. Geh nur." In Herolds Stimme zitterte höchste Erregung, „mach mich nicht krank, be handle mich nicht, als ob ich es wäre. Geh zu Anna, ich will es; sie ist kränker als ich." Da ging Frau Therese leise aus dem Gemache, ge senkt hielt sie den Kopf, heiß rann Angst durch ihre Seele! Nichts dachte sie mehr als Richard und ging nicht zu Anna Ried. — Niemals war er krank gewe sen, er war Gesundheit und Kraft, so lange sie ihn kannte. Endlich aber straffte sich ihre Seele. Bewegung, schaffendes Denken

ihn gesund, meine Kraft brächte ihn wieder zu mir. Anna Ried! Da dachte sie denn wieder an diese. Morgen soll sie es wissen. Auch das wird Gegengift sein in ihrem Herzen, denn sie wird sich sorgen mit mir — um ihren Freund. Dahingegangen war Licht und Wonne, dunkelnden Blickes, trauernd schaute die Erde dem heute gewese nen Tage nach. Ist wahrhaftig vorbei Licht und Freuen? Soll wahr haftig ein langes, qualvolles Sehnen und Warten be ginnen? Heinz Höfer stand an dem Schreibtische seines Ar beitsgemaches

. Auf der Platte des Tisches aber lagen weit aufgeschlagen zwei Schriften, die ihm zugestellt morden waren, als er heute von dem — einsamen — Spaziergang mit Frau Therese zurückgekehrt war. Die erste Schrift war erfreuend, war die Ernennung zum Hofrat. Die andere aber war trüber, verdunkelte um vieles die Freude der ersten. Sie enthielt die so fortige Einberufung zu Amt und Arbeit. Er aber liebte Wörgil, seit er Anna Ried erschaut. Sie war die Heimat seiner Seele geworden — und er liebte Anna Ried so vielfach

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 20
Date: 10.05.1931
Physical description: 20
und schonend. Was aber die Hauptsache ist, sie wird gleich zeitig zuverlässig desinfiziert Persilgepflegte Wöchnerinnen-, Kleinkinder- und Krankenwäsche ist besonders weich und angenehm — eine Wohltat für die empfindliche Haut Anna Rie». 8 Roman von Johanna Maria Heinrich. (Nachdruck verboten.) Der Forstmeister lachte wieder, stützte sich schwer gegen die Platte des eichenen Schreibtisches. „The rese", sagte er, „jedenfalls, Therese, mußt du in Annas Angelegenheit eingreisen, mutzt ihr, wenn nötig

, ein Beruhigungspülverchen eingeben. Ich denke, du gehst heute noch zu 'chr, redest mit ihr — in deiner Art — ; was entschieden das beste Gegengift sein dürfte. „Ich möchte dich begleiten, — aber — aber—." Herold sah verlorenen Blickes zum Fenster hinaus. Richard", nickte Frau Therese, die sich zu be ruhigen anfing, „das will ich tun; du sprichst mir mit deinem Vorschlag aus dem Herzen. Ich möchte dich bitten, einzuwilligen, daß wir heute etwas zeitlicher zu Abend essen, damit es nicht am Ende zu spät wird, den Weg zu Anna

erwärmt. Zugleich will ich in die Federn schlüpfen, denn ehe diese meine Glieder erwärmt sind, dürste es am Ende lange dauern. — Und dann, nach dem du mich betreut hast, geh zur Anna." „Erwärmen — an dem heißen Tag?" Frau Therese stand einige Augenblicke wie zu Stein geworden und starrte ihren Mann an. Herold aber lachte neuerdings, zog wieder an den Schnurrbartenden. „Oh, Therese", ries er, „du bist nun wunderschön in deiner starren Ruhe mit dem Staunen im Gesicht. 2lber sieh, Therese, du hast

mich — schon oft — erholt — erhole mich nun wieder, sorge ein bißchen für mich und geh dann zu Anna, denn für diese mußt du auch sorgen." Wieder lachte Herold — mühsam zwar, doch tapfer drauf los. Frau Forstmeister aber sah ihren Mann vorerst im mer noch starr an, bis endlich ihre Lider zuckten, For schen in ihre Augen kam. Da sah sie die tiefen Schat ten um die Augen ihres Mannes, sah den sonderbar glänzenden Blick und merkte, daß die frische Rotfarbe des Gesichtes fehlte — und sie erschrak bis ins Mark

ich will dich — erholen — wie immer, will für dich sorgen und will dann zu unserer Anna gehen. Bist du nun zufrieden?" Da zwang sie ihrem Munde ein Lä cheln aus. „Uebrigens sehe ich dich nun genau an. Nein — nein, du bist nicht krank; oh, du — ich kenne dich schon", sie quälte sich, schalkhaft zu sein, „du möch test dich, wie die Männer unserer Vorfahren, wieder einmal aus die Bärenhaut strecken — auf die faule Haut. Oh, du bist ein Schlauer!" Herold lachte befreit. „Na, Gott sei Dank, du bist doch vernünftig. — Ganz

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Haller Lokalanzeiger
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Page 4 of 4
Date: 11.05.1935
Physical description: 4
Wette 4 Haller Lokal-Anzeiger der, Baupolier. mit Paula Kamann. Ru dolf Gstattner, Fleischhauer mit Emma Grundl, Hausgehilfin. Wälter Wolf, Me chaniker, mit Katharina Huemer, Köchin. Otto Wöll, Bäcker, mit Margaretha Kirchmeyr, Kinderwärterin. * Geburten im Monat April. Im April wurden in Hall geboren: Astrid Rosa Maria, Tochter des Josef Kapferer, Chauffeur, und der Maria geb. Bücher. Hedwig Johanna, Tochter des Mar Stad ler, Hilfsarbeiter, und der Johanna geb. Pungg. Anna Amalia. Tochter

des Leo Ebster, Salinenarbeiter in Absam, und der Anna geb. Wirtenberger. Ida, Tochter des Friedrich Posch, Korbflechter, und der Aloi sia geb. Mayr. Adelheid Franziska, Tochter des Karl Pischl, Privatbeamter in Kema ten, und der Maria geb. Gabt. Franz Alois, Sohn des Alois Grosch, Händler, und der Veronika geb. Monz. Margit Anna, Tochter des Franz Pidner, Uhr macher, und der Anna geb. Berger. Aloisia Katharina, Tochter des Michael Triendl, Zimmermann, und der Anastasia geb. An- gerer. * Todesfälle

im Monat April. Im April sind in Hall gestorben: Lorenz Gürt ler, Hilfsarbeiter, 57 Jahre alt. Mar Prinz zu Hohenlohe-Langenburg, Privat, 74 Jahre alt. Josef Gräber, Schmied- und Schlossermeister, 67 Jahre alt. Maria Ia- binger, ohne Beruf, 65 Jahre alt. Johann Posch, Zimmermeister. 58 Jahre alt. Be nedikt Wolf, Altersrentner, 68 Jahre. Sr. Elisabeth Auguste Ratterer, Oberin der Kreuzschwestern im Innsbrucker Sanato rium, 55 Jahre, gestorben in Innsbruck, beerdigt in Hall. Anna Telfner, Köchin

, 24 Jahre. Andreas Praprotnik. Maurerge hilfe aus Wien, 26 Jahre, auf der Wan derschaft. Gräfin Wilhelmine Wurmbrand- Stuppach, Stiftsdame, 87 Jahre. Marga rethe Tautscher, Hausgehilfin, 21 Jahre, nach Innsbruck überführt. Josef Prant- auer, Gutsbesitzer. 83 Jahre. Anna Nitzl- nader, ohne Beruf, 61 Jahre, nach Pol ders überführt. Absam. )( Die Jahres-Haupt- und Pflichtin- teressentenoersammlung des Verkehrs-Ver eines Absam findet am 11. Mai im Gast hof Stamser Schlag 8 Uhr abends statt

" an die VerW tung. gf Für Matratzen und Polstermöbel c wre Dekorationen empfiehlt sich Hans Ob , thanner, Tapezierermeister. Werft' Agramsgas se 14. 1 Möbliertes 1- und 2Wettzimmer i Küche, auch einzeln, zu vermieten. Zu em gen bei Anna König. Gemischtwarenhack lung, Absam. gjjjj Villenviertel Absam: Schöne^DMi merwohnung ab 1. August zu oerqek (Kinder kein Hindernis.) Adresse in toi Verwaltung. 35J Schöne, sonnige 214-ZimmerMohn^- samt Zubehör, ab 1. Juli zu vermiete!, Zu erfragen beim Hausbesitzer. Absam

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 6
Date: 02.08.1947
Physical description: 6
und schaute hinaus aufs Meer, das milchigsilbem im Nord licht schimmerte. Fern am Horizont sah er Schiffe dahinziehen und verschwinden. Bald würde nun auch er hinausfahren, würde dieses letzte Stück Europa, auf dem er noch stehen durfte, hinter sich lassen. ‘ Immer wieder fiel ihm sein Gespräch mit Fausto Rocco ein: „Wie Hunde werden wir über die ganze Welt gqjagt werden!'' „Wie die Hunde sollen die Nazis über die ganze Welt gejagt werden", sagte Anna langsam, als koste sie jedes Wort ihres Hasses

aus, „die Tschechen werden ihren Teil dazu, beitragen. In ihnen lebt noch der Rehellengeist eines Johannes Hus!“ Aus dem dunklen Gesicht ihres Gastes schau ten ihr aufmerksam ein paar kluge, leicht vorge wölbte Negeraugen entgegen. Die Tochter Jobn- nies, dt?s Fahrstuhlführers, hatte sich an einem Samstagnachmittag eingefunden, wie Anna sie gebeten hatte. Mit aufgeschlagenem Heft saß sie Anna gegenüber-, bereit, sich Eintragungen für ihr Referat zu machen. Tom saß, Pfeife rau chend, am Fenster und tat

. Anna nickte. „Die Habsburger wollten uns damals unsere schwer errungenen ständischen Rechte beschneiden. Wollen Sie sich die Namen der kaiserlichen Räte, die man hinausgeworfen hat, notieren? Slavata und Martinic, Die beiden Herren sind übrigens recht weich auf einen Mist haufen gefallen." „Wirklich?" rief Olivia enttäuscht, „keiner hat sich den Hals, gebrochen? — Oh, entschuldi gen Sie, Miß Martinek, vielleicht war dieser kai serliche Rat Martinic einer Ihrer Vorfahren?" „Bestimmt nicht!" lachte

Anna, „meine Vor fahren waren wohl eher bei denen, die ihn hinaus geworfen haben. — Die wahre Befreiung der Tschechoslowakei kam erst etwa dreihundert Jahre später. Wissen Sie etwas von Masaryk?" „0 ja! Er war hier in unserem Land als po litischer Flüchtling!" „Ja. Und hier war es ihm möglich, zu arbei ten, nicht nur für die Befreiung seines Volkes, sondern — bitte, schreiben Sie es wörtlich mit — das Ideal seines humanistischen Geistes war, die Befreiung des tschechischen Volkes mit der Be freiung

der ganzen Welt zu verbinden. Er war der erste Präsident der tschechoslowakischen Re publik." Anna belehrte ihren Gast noch über die tsche chische Industrie, die großen Schuhfabriken in Zlyn, die Skoda-Waffenwerke in Pilsen, die Ma schinenfabriken in Prag und Brünn, die Textil industrie in einer Reihe von mährischen Städten, über die Stahl- und Eisenwerke in Witkowitz, sie sprach ihr von dem reichen Ackerbau, von deu Hängen des Böhmerwaldes, die sich bis zum Erz gebirge wie ein einziges Aehrenfeld

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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 20.01.1926
Physical description: 10
, wie unbezwingbares Heimweh, wenn sie abends mit ihrer Kleinen an der Hand von einem jener stillen Besuche auf den nahen Friedhofe, heimkehrte, wo Mutter und Kind dem lieben Vater „Gute Nacht" gewünscht hatten mit vielen Weihbronntropfen und herzlichen Liebes e- beten, ach. und mit heißen Schmerzenslränen aus der Mutter Augen dazu? Anna konnte den lieben Vater zwar nicht vergessen, aber sie war doch noch viel zu klein, um den großen Verlust recht zu verftehen. Sie spielte bald wieder ganz vergnügt und fand daheim

vom eigenen Munde abbrach, damit wenigstens ihre kleine Anna sich — wenn ach nur mit der allereinfachsten Kost — täglich sattesten konnte. ■ Mutter und Kind lebten nur von dem, was die ge schickten Hände der ersteren durch Nähen und Sticken verdienten, aber diese Arbeiten wurden im ganzen schlecht bezahlt und bei Mariens großer Schwäche und Kränklichkeit war es nicht mehr möglich, schnell und viel zu schaffen! Wie trübe war da die Gegenwart und wie dunkel erst die Zukunft, die vor den beiden lag! Dennoch

! Mit ihrem kleinen Sonntagskinde an der Hand, rvandelte sie dann dem lieben Kirchlein zu, um andächtig Predigt und Hochaint beizuwohnen und auch gar oft sich durch den Empfang der heiligen Sakramente zu stärken. Nachmittags aber ließ sie gewiß nie den Rosenkranz und die Christenlehre aus und ihr ständiger Platz im Kirchlein mar zu Füßen der schönen Statue der heiligen Mutter Anna, die — als Patronin der Kirche — in Lebensgröße dargestellt war, ebenso wie ihre heilige Tochter Maria; beide hielten

zwischen sich an den Händen ihren kostbaren Schatz, das süße Iesukind. Es schien der jungen Witwe, als wenn sie nirgends inniger beten könne, wie vor den gläsernen Schrein dieser heiligen Drei und aus der Tiefe ihres liebenden Mutterherzens heraus empfahl sie der heiligen Anna, dieser milden und mächtigen Mutter, ihr größ tes Kleinod auf Erden, ihre vaterlose, kleine Anna? An Sonntag Abenden wurde dann fast regelmäßig der dritte Gang zur Kirche gemacht, zu einer Zeit, rvo sonst nur vereinzelte Beter — meist alte Müttercl

)en oder einige fromme Jungfrauen dort zu weilen pfleg ten. Dann betete Marie gern noch ben ’ 'lügen Kreuzweg und dieser letzte Kirchengang schloß üerna! mit einem langen Besuch und tränenvollen Gebet am Grabe ihres seligen Mannes und an den kleinen Hügeln ihrer drei lieben, ihm schon vorausgeflogenen Engelein. Wahrlich die Seele des guten Thomas hatte nicht über Vergessen- und Verlassensein in der anderen Welt zu klagen! So schwanden die Fahre und Anna besuchte schon längst fröhlich die Schule

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 16
Date: 03.04.1932
Physical description: 16
) verheiratet, hatte drei Söhne und zwei Töchter. Da auf einmal gab er den Zweifel kund, daß seine Ehe mit Katharina nicht gültig geschlossen woroen sei. Man denke sich: nach 27 Jahren erst stiegen ihm diese Zweifel auf. Wie das kam? Die Königin hatte ein Hoffräulein von ausnehmender Schönheit, Anna Boleyn mit Namen, zu der Heinrich eine sündhafte, ehebrecherische Liebe faßte und sie gern geheiratet hätte. Anna Boleyn wußte, daß Heinrich ihr leiden schaftlich zugetan sei und schürte noch das Feuer

der sündhaften Lust in des Königs Herzen. Sie wäre eben gern Königin geworden, wenn auch um den Preis einer Todsünde. Leidenschaft macht eben blind, falls sie nicht beherrscht wird. Das Wort Leidenschaft hat einen tiefen Sinn, ist voll Wahrheit. Leidenschaft wenn sie sündhaft ist, Leiden schafft, dem, der solche hegt, und oft auch andern. So auch die Leidenschaft des Königs Heinrich und die der Anna Boleyn. Gegen den Willen seiner Gattin Katharina strebte er die Ungül tigkeitserklärung der Ehe an. Am Hofe

!" Das war der Papst. Ob wohl dieser wußte oder ahnte, was König Heinrich zu tun gedenke, falls der Papst die Eheschließung mit Katharina als vor Gott und der Kirche gültig ge schlossen erkläre, blieb der Papst fest. Er konnte nicht anders nach Christi Worte: Wer mit Begierde nach einem anderen Weibe schaut, hat im Herzen schon die Ehe gebrochen. Nach Christi Worte braucht es nicht einmal zur Tat zu kommen. König Heinrich ver stieß nun seine Gattin Katherina und wies ihr ein Landhaus an und nahm Anna Boleyn

zur Ehe. Ka tharina richtete vor ihrem Tode noch ein rührendes Schreiben an den König, worin sie ihn ihrer Verzei hung versicherte. Anna Boleyn hatte dem König eine Tochter geboren, die später entgegen der Erbfolge Königin von England wurde. Nur 3 % Monate nach Katharinas Tode ließ der König der Anna Boleyn den Kopf abschlagen. Er nahm dann nacheinander noch vier Frauen, war also ein richtiger Weibernarr. Seine fünfte Gattin, Katharina Howard, ließ er eben falls hinrichten. Erst der sechsten gelang

geschleppt, die Katholiken geviertelt, die Protestanten als Ketzer verbrannt. Durch Gewalt und Grausamkeit wurde die protestantisch-anglikanische Kirche gegrün det. Das Fundament wurde mit Blut gemischt, durch Henkershand. Elf Jahre nach dem Tode Heinrich VIIL folgte seine unehliche Tochter und Tochter der Anna Boleyn als Königin von England, gegen Recht und Gesetz, Elisabeth nämlich, die von 1558 bis 1603 re gierte, und von ihren Schmeichlern die jungfräuliche Elisabeth enannt, die jedoch, obwohl

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Unterinntaler Bote
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Page 7 of 10
Date: 03.03.1899
Physical description: 10
. k. k. Hauptzollamtsleiter i. P., 87 I. alt. Anna Maria Schmidt, Hafnermeisterstochter, 12 I. alt. Gottfried Faistenberger, verwitw. ehemaliger Bäckermeister, 68 I. alt (Spital). Andrä Krater, verehel. Salinenarbeiter, 61 I. alt. Anton v. Preu> verehel. k. u. k. Oberstlieutenant i. P., 60 I. alt. Augustin Gufler, verehel. Schmiedmeister, 42 I. alt (Irrenanstalt). Elisabeth Posch, ledige Private, 77 I. alt. Hiacynth Tabernig, verehel. Kleinhäusler. 35 I. alt (Jrrenanst.). Edith« Rosa Langes, barmherzige Schwester

, 35 I. alt (Zufluchtshaus). Katharina Ctsch- mann, geb. Wirsch, Amtsdieners-Witwe, 76 I. alt. Geborene in Hall im Monate Februar. Mathilde Anna Maria, Tochter des Johann Posch, Gastwirths und der Mathilde, geb. Amrainer. Karl, Sohn des Ferdinand Bilger- mair, Salinentischlers und der Aloisia, geb. Garzanner. Werner Ma ria, Sohn des Heinrich Karolyi de Karoly et Vasvar, k. u. k. Ober lieutenants und der Paula, geb. Gamon. Elfrida Josefine Friederica, Tochter des Friedrich Mitteregger, k. k. Salinen

- Adjunkts und der Maria, geb. Friedl. Karl Joses, Sohn des Josef Bücher, Obermon teurs und der August«, geb. Staub. Joses Mathias, Sohn des Ma thias Jäger, Salinenarbeiters und der Anna; geb. Jud. Bertha, Toch ter des Dr. Friedrich Angerer. prakt. Arztes und der Franziska, geb. Schumacher. Bertha Maria Aloisia, Tochter des Otto Steinmayr, Medizinaldrogen- und Chemikalienhändlers und der Maria, geb. Urich. Maria Josefa, Tochter des Johann Zellner, Kaminkehrermeisters und der Agatha, geb. Rendl. Alois

Josef, Sohn des Josef Plank, Salinen schlossers und der Maria, geb. Bletzacher. Eheverkündigungen in Hall im Monate Februar. Karl Reimair, Maurer mit Elisabeth Puelacher. Franz Largajoli, Tischlergesclle mit Theresia Rieder. Johann Schweinberger, Stations diener mit Maria Anker. August Jenkner, Monteur mit Anna Singer. Gaetano Cielo, Maurer mit Maria Fantanive. Josef Schuchier, Thier arzt mit Creszens Narr. ♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦ Die Kaltwasser-Heälanstait in Teifs (Nordtirol) unter ärztlicher Leitung

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Unterinntaler Bote
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Page 3 of 16
Date: 02.12.1911
Physical description: 16
. Rettungsabteilung besorgte seine Ueberführung in die chirurgische Klinik. Das Gatzler-Anwesen in Gnadenwald ist von dem letzten Besitzer Ludwig Lener um den Preis von 20.000 Kronen an die Witwe Anna Rofner verkauft worden. Es ist dies inner halb zehn Jahren das viertemal, daß dieses Anwesen den Besitzer gewechselt hat. In einem Zeitraum von 13 Jahren ist nahezu ein Drittel aller Höfe durch Verkauf an neue Be sitzer übergegangen; daher eine fortwährende Fluktuation der Bevölkerung, was große ma terielle, soziale

der Wallungen. „Franz Josef-Wasser", schreibt Professor v. Buhl in München, „wirkt rasch und wird allgemein als angenehm schmeckend gelobt." Unterinntal. Kirchberg, 27. November. Getraut wurden Alois Obermoser, Schweizer zu Premsen, mit Katharina Baumgartner, Bauerstochter zu Leitacker von Niederdorf. — Begraben wurde Anna Möllinger vom Tischlerhäusl und hie bei das neue schöne Bahrtuch des Frauen bundes das erstemal benützt. — Gestorben ist Anna Daxer, Bäuerin beim Schnuitl. kirchliches. Der Heilige Vater

Bär, Oberbauarbeiter, und Susanna Mair; Franz Sax, Tischlerge hilfe, und Anna Tschaffert; Peter Gwercher, Fabriksarbeiter, und Josefa Seewald; Franz Angerer, Hausbesitzer, und Maria Steiner; ! Gottfried Lintner, Fabriksarbeiter, und Klara Täubl; Albert Mair, Fabriksarbeiter, und Amalia Kapferer. Verstorbene in Schwaz seit 20. Oktober: Lander Max, Fabriksarbeiter, 19 Jahre; König Sebastian, led. Pfründner, 86 Jahre; Flöck Marie, Bahnarbeiters-Witwe, 65 Jahre; Nußbaumer Franz, Bäckermeisterssohn

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 6
Date: 19.04.1947
Physical description: 6
. Die Verhandlung wurde auf Montag vertagt. Es wird die Aussage des ehemaligen Bundeskanzlers Dr. S ch u*s ch n i g g zur Verlesung gelangen. ADRIENNE THOMASt East River ii „Natürlich nicht! Ich war im Dienst und eine Amtsperson verabredet sich nicht!" be lehrte Penny ihn von oben herab, und dann zog die Amtsperson ab in die Küche,'wo die anderen Mädchen schon das Geschirr spülten. ' Obwohl sie cs keineswegs gern tat, stand Anna mit hochgekrempelten Aermeln am Spül 5 tisch und Penny meldete sich zum Abtrocknen

. Der Hausherr half ebenfalls, stellte das Ge schirr an seinen Platz und sortierte schließlich Annas Teller in einen Korb. Im Begriffe, sich za verabschieden, verursachte Anna noch eine kleine Aufregung. Sie hatte vorm Geschirrspü len ihren Ring abgezogen und „irgend wohin“ gelegt. Erregt rannte man durch die Wohnung und half ihr suchen, bis Doc ihn seelenruhig aus der Tasche zog: „Irgendwohin gelegtl" sagte er tadelnd, irgend wohin! Auf dem Rand des Aschenbechers habe ich Ihren Ring gefunden

! Ich habe Sie absichtlich suchen lassen, um Ihnen eine kleine Lehre zu geben.“ „Frauen eine Lehre geben!“, rief Red, „Frauen lernen nichts, sehen nichts ein, geben nie etwas zu und haben immer recht. So sind alle Frauen!“ „Du mußt es ja wissen, Red. Du kennst ja auch alle Frauen!“ sagte Penny etwas pikiert -u-nd wandte sich dann an Anna: „Nicht wahr, wenn Sie einmal gerade keine Milch im Hause haben oder Zucker, oder wenn Sic sich allein fühlen, kommen Sie ungeniert zu mir!“ „Schrecklich gern", versicherte Anna

, „aber es muß auf Gegenseitigkeit beruhen." „Ganz sicher! Bilden Sie sich nur nicht ein, daß Sie uns nun je wieder los werden!" Penny legte den Arm tun Anna, „wir haben Sie näm lich gern. Und wehe dem, den wir lieben!“ Doc belud sich mit > Annas Korb und be gleitete seine Gäste zum Fahrstuhl. Trotz Annas Protest bestand er darauf, das Geschirr zu ihr hinaufzutragen. Verblüfft prallte er zurück, als er ihr Wohnzimmer betrat: „Was ist denn hier los? Ist bei Ihnen eingebrochen worden?" „Eingebrochen

auf das Ghaos, „natürlich. Nur et was gesucht. Den Ring vielleicht?“ „Natürlich den Ring!" gab sie halb trotzig, halb lachend zu. „Aha“, machte er nur. Ohne ein weiteres Wort trug er das Geschirr in die Küche, da sah | es auch wüst aus. Anna wurde rot unter seinem ironischen Seitenblick. Anstatt sie nun aber zu verlassen, murmelte dieser lange Yank nur eine Entschuldigung, zog sein Jackett aus, krempelte sich die Henmdärmel hoch, und mit einer einla denden Kopfbewegung kommandierte er: „Gerne on, Anna

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 16
Date: 03.05.1931
Physical description: 16
nicht sicher. Und heute? Wie viele Katholiken gibt es, die es nicht der Mühe wert finden oder so entsetzlich arm an Opfersinn sind, an Sonn- und Feiertagen nicht etwa unter den Erdboden zu steigen, sondern in schöne Gotteshäuser zu gehen, um dem hl. Meßopfer beizuwohnen, ohne deshalb den Martertod fürchten zu müssen. Möchten sie doch an den Christen von damals sich ein Beispiel nehmen, die. um dem hl. Meßopfer beiwohnen und die hl. Kommunion empfangen zu können, sich nicht scheuten, sich der Ge- Anna Rieb

, wenn sie Anna Ried darin vermutete, und sparte dabei nicht an Stimmitteln. Die Lehrerin aber hörte die Stimme dieser Frau, und es quoll Bangigkeit in ihr empor. Sie werden alle im Orte davon erfahren, auch die Frau da unten wird es wissen. Wie wird sie es auslegen? „Wie blaß, daß sie is", sagte ein Schüler in der vor letzten Bank. „Ganz merkwürdi is sie", sagte ein anderer. Und während Anna Ried unruhvollen Herzens ihr Amt versah, ging einer an der Schule vorbei, der sehn süchtig zu den Fenstern emporsah

, einen Augenblick innehielt, lauschte, und als er wahrhaftig einige Worte erlauscht, die Lippen wie dürstend auftat, dann wei terschritt, über den almbodenartigen Wiesenplan, in den Wald hinein. Dr. Willert, der Mutlose, der Scheue. In seiner Verträumtheit hatte er wohl Ausschau ge halten nach Anna Ried, hatte sie auch in all den Tagen zweimal zu Gesicht bekommen, war dann seines We ges gegangen und hatte mit Herzpein bald die wun dervollsten, bald die trauervollsten Bilder gemalt, war dabei

auf den entlegensten Wegen gegangen, oder war daheim geblieben, überall hütend den kostbaren Schatz seines Sehnens, seines Liebens. Doch er hatte kaum etwas geahnt von Baron Höfer, nichts geahnt von Anna Ried und diesem und hatte nichts gemerkt, wie in den letzten Tagen diese beiden Menschen des Spät nachmittags auf den meist gesuchten Wegen von Wör gil zu sehen gewesen. Vielleicht hätte er, der in solch einem Falle Gedan kenungelenke, auch nicht viel Erregendes dabei gefun den, denn zwischen jenen beiden

sich, und Kaum wissend, zu welchem Zweck, fühlend eines immer nur — Anna Ried — pflückte er Blume um Blume — sie zu einem kleinen, seinen Sträußchen fügend. Und dabei dehnte, reckte sich aus seiner Zaghaftigkeit schüchtern ein Neues hervor, und Willert lächelte, blickte bald das Sträußlein an, bald in die Weite, begann auszufchreiten, ging wie der Wörgil zu, und es war ein unendlich fein und zart gewobenes Glücksgefühl in ihm. So ward das Neue, das sich hervorgewagt, größer und kräftiger, ja, es wuchs

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