, 56 Progressisten. Der Block gewann 24 Mandate, 153 Stich wahlen sind noch ausständig. Die radikalen Blätter sind von dem bisherigen Schweizer Brief. Schweiz, 30. April 1906. Nachdem im letzten Briefe die Auswanderung in fremde, überseeische Länder, speziell nach Amerika, in materieller Beziehung hoffentlich genügsam ge schildert wurde, will ich nun versuchen, dieselbe auch in religiöser Beziehung zu beleuchten und auf die Gesahren aufmerksam zu machen, wie leicht einer seinen Glauben, besonders in Amerika, ver
, Sonntags nicht zur Kirche zu gehen. Wer aber nicht zur Kirche geht, dem ist der Glaube hin. Auf diese Weise haben Tausende ihren Glauben verloren in Amerika. Besonders alleinstehenden jungen Leuten wäre es sehr anzuempfehlen, sich gleich nach der Kirche zu erkundigen, tun sie das nicht, so ist es fast sicher, daß sie ihren Glauben verlieren. Denn da ist weder Vater noch Mutter, noch Bruder, noch Schwester, noch Freund, der sie an ihre Pflichten erinnert und dazu mahnt. Eine zweite Gefahr
. Er kommt hier zu wohnen mit Leuten, die keinen Glauben haben, die einen anderen Glauben haben und mit Leuten, die abgefallen sind vom Glauben, welch letztere bekanntlich die allerschlimmsten sind, und deren Zahl in Amerika Legion ist. Diese drei Menschensorten mögen darauf ausgehen, ihn um seinen Glauben zu bringen. Er wird seitens der selben vielleicht manchen Spott über seine Religion zu bestehen haben. Eine fünfte Gefahr besteht darin, daß man den Kirchenbesuch unierläßt, weil die Gläubigen
in Amerika helfen müssen, die Kirchen zu unterstützen. Kaum daß man einmal zur Kirche geht, ohne daß einem der Opserteller vorgehalten wird. Dort ist es ganz anders als bei uns in Europa. Hier sind die Kirchen längst gebaut und sie werden meistens vom Staate unterhalten. In Amerika aber kümmert der Staat uttd die Regierung sich nicht um die Religion. Der Staat sagt: „Wenn du Religion ! haben willst, so habe deine Religion, ich lasse dir ! die Freiheit, aber sieh' auch selbst zu, wie du eine Kirche
bekommst.' Der Staat gibt also keinen Cent her, weder zum Baue noch zum Unterhalt der Kirchen. Somit sind die Leute darauf angewiesen, selbst die Mittel zusammenzutragen. Es sind dies nur einige Andeutungen von den vielen Gefahren, die einen jungen Auswanderer in bezug der Erfüllung der religiösen Pflichten, be sonders die der Sonntagsheiligung, treffen. Hören wir noch, was ein Schwyzer, der schon mehrere Jahre in Amerika arbeitet, seinen Verwandten Ende Jänner 1906 schreibt: „... Ich war meistens