sich auf einer Besuchsreise In Amerika. Er ist drüben mit allen Ehren empfangen worden, die seinem Amte zukom- men und mit aller Freundlichkeit, die das amerikanische Volk für das Österreichi sche empfindet Dr. Schärf vertritt, was bei dieser Gelegenheit wieder betont wurde, gerade Jenen Tel! des österreichischen Volkes, dem es in erster Linie zu danken ist, daß Oesterreich ein Bollwerk der Freiheit an der Grenze der Unfreiheit geblieben ist. Deswegen ist Dr. Schärf ein vortrefflicher Botschafter Oesterreichs
den Lande, vor den Gastgebern schlecht, die ihn freundlich empfangen. Die Herrschaften entblöden sich nicht, so zu tun, als ob auch wir, die sozialistische Presse Oesterreichs, über einige Aeußerun- gen Dr. Schärfs in Amerika überrascht wa ren und von ihnen abrücken wollten. Die Herren irren sich gewaltig. Wir haben aller dings bei der Wiedergabe der zahllosen Mel dungen und Geschichten, die von den ameri kanischen Nachrichtenagenturen über die Reise Dr. Schärfs ausgegeben werden, be gründete Sorgfalt
und seine Pflicht! — den Amerikanern gesagt, wie diese Gelder bisher verwendet wurden und welche weitere Verwendung in Aussicht genommen ist. Dabei hat er davon sprechen müssen, daß gewisse Kreise der österreichischen Privatwirtschaft, gewisse Kreise der OeVP in Oesterreich plötzlich eine Aenderung der Verwendung dieser Gel der durchsetzen wollen. Er hat die Amerika ner darauf aufmerksam gemacht, daß sie in dieser Frage vielleicht, nicht immer ganz ob jektive Berichte aus Oesterreich bekommen
mit ebensolcher Deutlichkeit erklärt hat; er hat als pflichtgetreuer Wortführer Oesterreichs gehandelt. Wenn ihn die bürgerliche Meute darob anfällt, so eben deshalb, weil sie wütend ist, daß einer die Wahrheit gesagt hat. Sie er eifern sich, daß dies in Amerika geschah? Sie, die nicht genug Körperöffnungen an einem Amerikaner finden können, um ihm Verleumdungen der österreichischen Soziali sten und falsche Informationen zuzutragen — sie möchten Dr. Schärf dafür verunglimpfen, daß er unseren amerikanischen
Freunden die Wahrheit über Oesterreich gesagt hat: das, was jeder österreichische Arbeiter und Ange stellte denkt und empfindet und will. Ja, wir österreichischen Sozialisten halten die geplante Deflationspolitik für einen Bruch der Koalitionsvereinbarungen! Ja, wir öster reichischen Sozialisten wollen lieber Neu wahlen als zehntausende Arbeitslose! Die OeVP möge sich überlegen, was sie will — bevor sie weiter an Dr. Schärfs Wor ten in Amerika, an seinem Erfolg für Oester reich herumnörgelt