Folgen einer solchen Hilfe verbreitet worden ist. Man wird sich jetzt, in Amerika vollkommen darüber klar sein, daß jede Aktion der Amerikaner, bie eine kriegerische Handlung darstellt, von uns auch als Krieg aufgefaßt und dementsprechend bewertet werden wird. Es ergibt sich daraus für die verantwortlichen Stellen in Washington die Pflicht, sehr genau abzuwägen, wie weit sie in ihren Maßnahmen der Hilfe für England gehen, denn sie können nicht darauf rechnen, daß man in Deutschland etwa beide Augen
zudrücken werde. Die Feststellung des Führers, baß jedes Schiff, ob mit oder ohne Begleitung, das vor unsere Torpedorohre kommt, auch torpediert werden wird, erlaubt es niemandem, eine fahrlässige Ueberschreitung der Grenzen des Zu lässigen als entschuldbar hinzustellen. Der Meinungsstreit, der sich gegenwärtig in Amerika selbst um die Pläne der Hilfeleistung für England abspielt,, zeigt im übrigen, daß man auch in Amerika sehr wohl die Tragweite der Entschließungen kennt, .vor denen der Führer
jetzt so deutlich gewarnt hat. Der Schatzsekretär Morgenthau hat bekanntlich erklärt, England könne überhaupt nicht mehr weiterkämp fen. wenn die USA. ihm keine Hilfe bräch ten. Dieses überaus offene Bekenntnis hat eine sehr leb hafte Diskussion in Amerika selbst hervorgerufen. Ein Blatt in Washington zieht daraus die eindeutige und durchaus richtige Schlußfolgerung, daß die Regierung Roosevelts bei einer solchen Sachlage offen die Verant wortung für die Verlängerung des Krieges in Europa übernehmen muß
. Wenn es wirklich in vollem Umfange zutrifft, was Morgenthau gesagt hat, dann müßte man in Amerika davon überzeugt sein, daß England in verhältnismäßig kurzer Zeit eine völ lige Niederlage erleidet und daß damit der europäische Krieg beendet ist. Wenn man aber durch eine umfangreiche amerikanische Hilfeleistung diese Niederlage noch einige Zeit hinausschiebt, trägt derjenige, der diese Hilfsaktion übernimmt, selbstverständlich auch die Ver antwortung für die damit verbundene Verlängerung des Krieges