y eonente eoU» pMl» Redaktion und Verwaltung: Merano, Berglauben 62, Telephonruf: Nr. 47. Verwaltung in Bolzano: Viktor Emanuel-Platz Nr. 16, Telephon Nr. 180. Erscheint jeden Dienstag u. Freitag abends. Bezugspreis: Zum Abholen L. 2.50, mit Zustellung ins Haus L. 3.—, für das Ausland Lire 5.— monatlich. - ü f : f, ijl 1 Nr. 24 Merano, Zrettag, 26. März 1926 44. Jahrgang. - !l Amerika unzufrieden mit Europa Die große Frage, die jetzt in Amerika auf aller Lippen schwebt, nachdem die Genfer
zur Steigerung als zur Herabsetzung ihrer Rüstungen neigen. Es braucht nicht hervorgehoben zu werden, daß diese Eröffnungen Houghtons in Amerika stark ent mutigt haben, erwies sich doch alsbald, daß unter sol chen Umständen auch eine unabhängige amerikani sche Initiative nicht viel versprechen könnte. Was bisher nur gerüchtweise bekanntgeworden ist. findet jetzt seine amtliche Bestätigung: daß Frankreich und Japan sich der getrennten Erörterung der Seeabrü- stungs- und Landabrüstungssragen widersetzen, somit
würde es auch hoffnungslos sein, wenn Amerika jetzt eine zweite Ceeabrüstungskonserenz nach Washing ton einberiese, ohne die weitere Entwicklung in Gens abzuwarten. Wie aber kann der tote Punkt, der da mit gegeben scheint, überwunden werden? Nach Houghtons Bericht herrscht in Amerika Ueberein- stimmung dahin, daß die europäischen Mächte nur durch finanziellen Druck zur Vernunft gebracht wer den können. Man sieht hieraus, daß spätestens in Der italiemfih-jugoslawische Zreunö- schastsvertrag. Belgrad. 26. März
, auch im eigenen In teresse, da der amerikanische Welthandel aufs stärkste dadurch beeinflußt wird, ob Europa im Zustande po litischer Spannung verharrt, oder sich endgültig stabi lisiert. Amerika wird auch fernerhin seinen ganzen Einfluß geltend machen, um die Friedenswilligen in Europa zu stärken. Es wird aber nicht umhin kön nen. der öffentlichen Meinung im Lande Rechnung zu tragen, die jetzt schon ungeduldig zu werden be ginnt und es nicht verstehen würde, wenn die Regie rung sich in Europa allzu stark
oinließe und darüber möglicherweise den dringenden inneren Aufgaben ihre Aufmerksamkeit entzöge. Sollte Europa nicht zur Vernunft kommen, so bliebe Amerika am Ende nichts anderes übrig, als es seinem Schicksal zu über lassen. Bekundet Europa aber ehrlichen Friedens willen. so wird Amerika auch zu Konzessionen bereit sein, die sich beispielsweise in einer Reduzierung der, Kriegsschuldverpflichtungen der Alliierten praktiW fühlbar machen könnten.. So wie die Dinge gegen wärtig stehen, beurteilt