lanü und Amerika nichts weniger als herzlich, und mm die Jahreswende 1921 hatte dis Krise ihren Höhepunkt erreicht. Das war damals, als Lloyd George in öffentlicher Rede erklärte, daz eine neue Weltkatastrophe unvermeidlich fei, wenn das Wettrüsten nicht aushöre. Und 2ir Ausland Geddes, der britische Botschafter in Washington, unterstrich das kurz daraus mit den Worten: „Wir gehen auf einem Wege, der zum Kriege führt.' Natürlich waren das alles nur Worte, denn England dachte nicht an Krieg
, denn der Kampf in Irland, die Gärung in Aegypten und vor allem die soziale Lage des Inselreichea dürften einen äußeren Kampf für Englaird jetzt fast unmöglich machen. Noch weniger aber zeigte Amerika Luft, für feine Weltgeltung noch mehr zu tun, noch mehr Opfer zu bringen. Das amerikanische Bolk war nach der künstlichen Erregung während des Weltkrieges nun nach Beendigung des Kampfes sehr rasch wieder in seine alte Interesselosigkeit gegenüber allen politischen Fragen, die Amerika nicht direkt berühren
aufstrebende Jauan war die Hilfe Englands eine Lebensfrage, der britischen Politik aber gab das Bündnis mit Japan einen Rückhalt gegen die politischen und wirtschaftlichen Aspirationen der anderen Mächte nicht allein ln Ostakien, sondern auf der ganzen Welt. Denn solange dieses Bündnis die Stellung Englands und Japans im fernen Osten unangreifbar macht, werden in allen Fragen von weltpolitischer Bedeutung die Stimmen dieser beiden Mächte gehört werden müssen. Seit Amerika durch den Bau des Panamakanals
und die Schaffung einer gewaltigen Flotte Im Stillen Ozean Einfluß zu gewinnen suchte, wuchs die Bedeutung des japanischen Bündnisses für England von Tag zu Tag; aber auch die Ge fahr, auf diesem Wege In offenen Gegensatz zu Amerika zu geraten. Aber weder diese, noch die starke Opposition gegen das japanifckeo Bündnis in Australen, Kanada und Südafrika konnte die englische Politik veranlassen, van dem bewährten Wege abzugehen. Rack dem Kriege jedoch, als die Stellung der Dominions stärker und dem Mutterlande
Gegner in Asien, nicht zu stärken. England hat es doch getan und Deutschland u n d Rußland vernichtet. Die Gele genheit, den wohldurchdachten Plan zur Ausführung zu bringen, 'and man damals am Balkan. Damals war es Osteuropa, heute st Ostasien das Pulverfaß der Weltpolitik, und was immer dort vorgeht, inuß die britifcheAußenpolitlk sich auf ihrem Posten fin den. Heute geht England nicht mit Amerika oder Japan, son dern mit beiden. Nicht um die Todfeinde zu versöhnen — der artige Erwägungen