wurde«. Als der Landeshauptmann in Bozen ankam, wurde er überall mit größtem Jubel als Erretter be grüßt und feierlich empfangen, worauf er den ganzen Stadtrath, um in dieser heiklen Angelegenheit seine Vorschläge zu hören und selbst solche zu geben, berief. Unterdessen wurden die aufrührerischen Bauernbursche noch toller und wüthender, sielen in Meran und Um gebung über die Besitzungen der Adeligen und Geist lichen her, bestahlen und beschädigten sie sehr, verübten am Besitze
derselben Verwüstungen und Grausamkeiten aller Art, waren fest entschlossen, in drei Abtheilungen: Über Mntschgau, über den Jausen und über Bozen nach Innsbruck vorzudringen, sämmtliche auf dem Wege be findliche Gemeinden zum Aufstand zu bewegen, die Landeshauptstadt zu überrumpeln und dadurch die Re gierung zum Nachgeben zu zwingen. Doch der Plan wurde glücklich vereitelt. Graf Wolken stein entwarf nämlich in Bozen dm Plan zur Beruhigung des Burggrafen amtes, indem er einerseits die Regierung in Innsbruck bat
, ihm noch weiteres Militär nach Bozen zu schicken, um gegen die widerspenstigen Gemeinden mit mehr Nach bruck vorgehen zu können, anderseits die besser Gesinn ten von den Rebellen durch gute Worte zu trennen suchte. Auf diese Weise wurde unterdessen ein Unter nehmen der rebellischen Bauern verhindert, welches wahr scheinlich über Bozen und noch weiterhin unberechenbares Wehe hereingebracht hatte. Aber der Aufstand war noch nicht vollständig erloschen. Um die Ruhe vollständig herZustellen, begab
sich der Landeshauptmann Paris Domimcus Graf von Wolken- stein persönlich von Bozen nach Meran, um die auf geregten Gemüther der Bauern zu beschwichtigen. Er war wirklich der geeignete Mann, um die Ruhe und