Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
und verstärkte; sondern er stand auch auf sehr freundschaftlichem Fuße mit Rudolf von Habsbmg, an dessen Sohn Albrecht er seine Tochter Elisabeth vermählte, den er in allen Unternehmungen unterstützte, und von dem er die Anwartschaft, später den Besitz des Herzogthums Kärnthen erhielt. Ueberdieß war Kaiser Rudolf, sein Freund und Beschützer, in gutem Einvernehmen mit dem papstlicheu Stuhle. Meinhard konnte daher glauben, seine Pläne gegen das Bisthum Trient, welche er bisher wegen der allgemeinen Unordnung
ungescheut verfolgen konnte, nunmehr trotz der wieder hergestellten Ordnung um so ungescheuter vollführen zu können, im Vertrauen auf die Macht, die ihm im Innern seines Landes, sow«! in seinen auswärtigen Verhältnissen, zugewachsen war. Seine Unternehmungen wenigstens entsprachen einer solchen Tendenz. Nach dem Tode Egno's trat für den Bischofssitz von Trient durch ein Jahr, drei Monate und vier Tage eine Sediövakanz ein, ^') während welcher Zeit Graf Meinhard, als Vogt des Bisthums
, die der andere, kleinere, angelte nach der Bischofsmütze von Trient und hieß Mein hard, Graf von Tirol und Görz. In dem Jahre aber, als Bischof Egno von Trient das Getümmel dieser Welt Verlaffen nnd die Mönche zu 3. AZrw Seve in Padua seinen Sarg zur Erde bestattet hatten, im Jahre 1273, nahmen die Dinge eine andere Gestalt an. Der Himmel hatte sich endlich erbarmt, und sowie einst der farbige Bogen am Horizont den Menschen erschienen war als ein Zeichen der Versöhnung, so rief nu« auch Rudolf von Habsbmg als Zeichen
der allgemeinen Versöhnung den Frieden aus durch das Reich. Ob übrigens Gott der Herr auch dem Könige Rudolf, so wie ewst ^dem Patriarchen Noe, das Versprechen gegeben hat, haß ein solcher Zustand, wie er gewesen, nie mehr wieder kehren solle im deutschen Reich, wissen wir nicht, und möchten es beinahe bezweifeln, da hievom weder im alten, noch im neuen Bunde etwas erwähnt ist. — 4°) Trient. Arch. III. 5. 2Z-