Denkschrift der Gemeinde Zwölfmalgreien im politischen Bezirke Bozen über die angestrebte Lostrennung ihrer Viertel Zollstange, St. Johann und St. Peter zum Zwecke der Vereinigung mit der Stadtgemeinde Bozen
Landgemeinde sein, ans deren Gebiete das Erweiterungs terrain geschnitten werden müsste. Weiß man es aber denn nicht, oder hat man es schon vergessen, dass unsere Güter in Tirol bei der Steuer- reguliernng viel zn hoch eingeschätzt wurden, weil die vielen Faetoren, welche im Gebirge schädigenden Einfluss auf den Ertrag üben, entweder gar keine oder nur zn geringe Be achtung gesunden haben, und wo es geschah, dann die „Nachbesserer" gekommen sind und im Wege der Melassierung durch ganz
, der Landgemeinde die Umlagen auf größere Einkommen- und Erwerbsteuern nahezu ganz entzogen und alle Lasten dem Grundbesitze allein aufgebürdet werden wollen, dann ist er geradezu in seiner Existenz bedroht, und mit Grund fragen wir, ob die Sätze von Schuldnoth und Bauernelend, vom Schutze der Kleinen gegen die Großen, der Armen gegen die Reichen, und wie sie alle lauten die Schlagworte, die jetzt gang und gäbe sind, nur in der Theorie, nicht aber in der Praxis gelten, und ob wirklich
wieder, wenn sie in einem concreten Falle bethätiget werden könnten, statt ihrer das alte, leider nur zu bekannte : „Ja, Bauer! das ist ganz ein anders!" in Anwendung komme? ! Nein, die Frage um eine Neueintheilung der Gemeinde gebiete darf nicht aufgeworfen werden, denn die Lösung würde nicht die Hebung der Wohlfahrt aller, sondern nur die Schaffung eines Zustandes zur Folge haben, in welchem nur wenige reiche Gemeinden noch reicher, die vielen, vielen armen aber noch ärmer würden! 3*