den Aposteln, Himmelfahrt, Psingstfest, Abschied der Apostel, Jüngstes Gericht — glaubte man an Hans Maler denken zu können, doch stellen anch hier viele Unbehvlfcnhciten in der Ge- samtksmposition diese Annahme auf schwanken Boden. Das Bild der Apostelteilung hat sein Borbild in dem schönen, farbig auf tiefe, warme Töne abgestimmten Bilde auf Schloß Tratzberg. Am reinsten offenbart sich der künstlerische Charakter der Gemälde in den von allen späteren Übermalungcn und Restaurierungen bloßgelegt?« Bildern
die Summe von 4556 fl. rh. ausbezahlt erhielt. Alle anderen urkundlichen Quellen sind bis fetzt verschüttet, mit Ausnahme einer einzigen, die ausdrücklich den Maler der Bilder erwähnt, nämlich das Totenbnch der Franzis- kancrprovinz Wien, zu welcher das Schwazer Kloster bis > ZSt> gehörte. Es meldet zum 8. Mai 1Z!>Z: „(Zulivlmus clo Lvsvia, qui smditum in Lllkva? sxeollsntis inxenü piewris iàrnsvik st ultimo oiiecus taetus est.' So hat man denn auch die Signatur VV. 8. ans dem Tciselchen
an der Trennnngssäule zwischen den Bildern des Falles unter dem Kreuze und Christus am Richtplatz als Frater Wilhelm Svevus gelesen. Sofern wir auf ein geschicht liches Zeugnis Wert legen, werden wir an der Urheberschaft dieses Bruders Wilhelm von Schwaben an einer Reihe von Wandgemälden festhalten muffen. Hier kann es sich aber nur um die füugcrc, 152t datierte Bildergruppe sowie um die dekorativen Malereien handeln. Die Vermutung liegt nahe, daß dieser Frater Gulielmns de Svevia aus der Werkstätte des Hans Maler
G. Pencz illustrierte Gedichte von Hans Sachs den Stoff lieferten. Der Künstler hat sich, wie I. Garber nachgewiesen hat, bei der Anordnung und Ausführung feines Auftrages an die oben genannten Holzschnitte von C. Schön und G. Pencz angelehnt, jedoch in durchaus selb ständiger Weife die Anregungen verarbeitet. Der Maler hat in der oberen Wandzvnc zc zwei Halbfigureu hinter einer Brüstung unter einer Bogcnstelluug angeordnet und den dazugehörigen Text darunter in schönen Lettern zwischen gemalten
Pilastern hingesetzt. Kennzeichnend ist auch hier die Vorliebe für reiche Kostüme und prunkvolle Rüstungen. Der unbekannte Maler steht mit seiner sehr qualitätvollen Leistung ganz auf dem Boden deutscher Renaissaneekunst und dürste in der Nähe der Nürnberger Kieinmeister zu suchen sein. Der Großteil spätgotischer Tafelbilder, die einst in Schwaz und für Schwaz gemalt wurden, ist verschollen; nur wenig? Reste von Altargemälden haben sich auf Schloß Tratzberg erhalten. Hiehcr gehören drei Altarbilder