Von allgemeinem Interesse ist die „Allerheiligenkapelle' neben derHänsergrnpPeG öriach im Virgentale. Der Grundriß, Fig, 43, dieses Baues folgt einem unregelmäßigen Kreis segmente gleich dem Felsen, an den sich die Kapelle hart anlehnt und der ans der Evan gelienseite sogar die Wand bildet. Ein paar Fenster bewahrten die alte, sehr schmale Form, so daß nur drei Butzenscheiben nebeneinander Platz finden; die Decke ist stach ans Holz. Laut der Volkssage soll dieser Bau in die älteste christliche
eines christ lichen Kirchengebäudes kennen, welches zu Ehren des hl. Laurentius des Märtyrers ge weiht und vielleicht mir aus Holz aufgeführt war. Im 5. Jahrhundert nämlich wurde die römische Station Veldidena, vgl. oben S. 54, entweder ganz oder doch teilweise durch einen oder anderen der durchs Land ziehenden wilden Volksstämme gleich anderen blühenden Nieder lassungen zerstört. Seitdem verschwindet der Name Veldidena und kommt erst im 10. Jahr hunderte in veränderter Gestalt, als Wiltina wiederum znm
der Kirche an und sieh, plötzlich fand man denselben Balken um ein Stück länger als nötig war, so daß er abgeschnitten werden mnßte. -— Aus dem Umstand, daß für Herbeilieferung von gezimmerten Balken so große Anstrengungen gemacht wurden, »vollen einige den Schluß ziehen, es sei die ganze Kirche aus Holz erbaut gewesen uud es habe sich nicht allein nur um eine Ausbesserung des Daches gehandelt. Seit den ältesten Zeiten bis tief in die neuere Zeit herab liebte man ja in holzreichen Gegenden Bauten ans
Holz auch für Kirchen, wie z. B. in Ungarn, Schlesien usw. noch heute viele Kirchen als Beleg dienen; bei uns wurden, wie wir weiter unten sehen werden, auch das Kloster iu der Scharuitz und Stams uoch 1271 ebenfalls aus Holz geballt. Fildes au einer Völkerstraße, wo Wilteu lag. dürfte man sich mehr mit dem Steinbau befaßt haben. Zudem scheint die Kirche dieses Ortcs schon gegen Ende des 3. Jahrhunderts eine ansehnliche Stellung ein genommen zu haben. Im Jahre 769 oder 770, nämlich