Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
Page 124 of 158
Author:
Huter, Franz / von Franz Huter
Place:
Bozen
Publisher:
Verl.-Anst. Athesia
Physical description:
157 S. : Ill.
Language:
Deutsch
Notations:
T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading:
g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark:
D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID:
273053
schaftsbuch èie Wochenvierer der Gesellen, so daß wir annehmen, sie würden sich für die BaudurchfühTung anderer Meister (bedient haben; doch ist dies durchaus eine spätere Entwicklung (nach 1680), Diese Frage führt um hinüber zu den Gesellen. Ein besonders glücklicher Umstand ist es, daß die Gesellen in das Bruder- schaftsbuch (z. T. sogar namentlich) Aufnahme gefunden haben und daß durch die Angaben übeT die Zahlung des Wochenvierers die Höbe der jaorlichen Arbeitsleistung der einzelnen
Gesellen erkennbar wird Es läßt sich so nicht nur der Beschäftigungsgrad der einzelnen Meister und Gesellen feststellen, sondern im Zusammenhalt mit dem Bauvorhaben des betreffenden Meisters im angegebenen Jahre sogar ausmachen, welche Gesellen diese Bauten aufgeführt haben. Die Zahl der Gesellen, welche im Laufe der anderthalb Jahrhunderte, über die das Bruderschaftsbuch führt, bei Bozner Meistern arbeiteten, ist beträcht lich: sie umfaßt, von den zahlreichen Ungenannten abgesehen, 544 Namen. Viele
von ihnen sind durch Jahre hindurch, die meisten allerdings nur sehr vorübergehend in der Gegend tätig gewesen. Während die italienischen wie die deutschen Meister der frühesten Zeit viele Gesellen aufnahmen, sie aber nur durch zwei bis drei Monate oder gar nur wenige Wochen beschäftigten, gin# man seit etwa 1630 immer mehr zur dauernden, ganzjährigen Beschäftigung einiger weniger Knechte über. Zum Teil mag dies damit zusammenhängen, daß jetzt — zum Unterschied gegenüber den ersten Jahren, in denen die italieni schen
Wanderarbeiter überwogen, und zur Zwischenzeit (1615—1630). für die wir leider über wenig Namen verfügen, da sie meistens nicht genannt sind — die heimischen Gasellen deutscher Muttersprache vorherrschen. Wenn vom selben Meister größere Bauvorhaben, vielleicht sogar nebeneinander, auszuführen waren (wie durch Jakob. Johann Baptist IV und Josef De Lai), dann konnte die Zahl der Gesellen sehr stattlich werden (20—30) und zeitweilig sogar auf das Doppelte und Dreifache der eben genannten Zahl ansteigen
da Costa, Jakob Demetz). Auch die De Lai und die anderen Meister südlicher Herkunft beschäftigen fast ausschließlich deutsche Knechte und so sind die Bauten nach 1650, mögen sis auch von einem italienischen Architekten entworfen sein wie der Bozner Merkantil palasi, samt und sondern die deutschen Werkteuten aufgeführt worden. Vgl. Taf. IV u. Anhang V. Der Andrang italienischer Werkleute, der zu Beginn des 17. Jahrhunderts unwiderstehlich schien, hat also nur wonige Jahre an- ls ) Dk» Zahlen in Klnmmem