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Title A - Z
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Books
Category:
Fiction
Year:
1897
Kleine Erzählungen
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Page 85 of 130
Author: Kerausch, Josef / von J. Heimfelsen
Place: Zürich [u.a.]
Publisher: Verl. von "Stern's litterarischem Bullettin der Schweiz"
Physical description: 124 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Xerokopie
Location mark: II 169.563
Intern ID: 193380
Alles nach Stand und Rang. Frau Lieutenant Frei frau von der Kaste, ich bitte!' Während die in ihr bürgerliches Nichts Zurückge wiesene schmollend, doch so, dass es die Frau Oberst nicht sehen tonnte, die Oberlippe gegen die Nase hob, begann die Baronin: „Mit den jungen Herren dürften wir einen sehr schweren Stand haben. Sie wissen es vielleicht noch nicht meine Damen, dass dieselben im Hause des Ritt meisters a. D. Obenaus zur vollsten Opposition gegen unsere Bestrebungen herangezogen

werden. Dessen Frau ist eine Dame, welche, unbekümmert um die Traditionen unserer Mütter und Großmütter, und nach denen zu leben auch wir bestrebt sein sollen, ihre eigenen Wege geht. Em Offici er welcher die Absicht verrieth sich dieser unserer Stiftung anzuschließen, wurde derart mit beißen den Witzen irregeleitet, dass er heute einer der ausge sprochensten Gegner unserer Partei ist.' „Ich weiß wen Du meinst', unterbrach die Frau des ältesten Hauptmannes, „das majorisierende Elschendie Rednerin

. „Es ist dies leider unser Regiments-Adjutant'. Leopoldinens Augen sprühten Gluthstränge. „Er', hauchte sie/ ..er, der mir, gerade mir seine Carriere im Regimente verdankt? Na, warte!' Die kleine, niedliche Frau des Hauptmann -Rechnungs führers beim Stabe, rutschte nervös auf dem für sie zu hohen Sessel herum. Auch sie muss te nun sprechen, um jeden Preis sprechen. Frau Marietta Azzuro entlastete ihr unter hochwogendem Busen schlagendes Herz: ..Wenn Sie erst wissen möckten, Frau Oberst — wo und mit

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Books
Category:
Fiction
Year:
1897
Kleine Erzählungen
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Page 61 of 130
Author: Kerausch, Josef / von J. Heimfelsen
Place: Zürich [u.a.]
Publisher: Verl. von "Stern's litterarischem Bullettin der Schweiz"
Physical description: 124 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Xerokopie
Location mark: II 169.563
Intern ID: 193380
fürchterlich zu zittern. Plötzlich sprang er aus dem Bette/ entnahm seinem Secretar ein ziemlich rundleibiges Fläsch- chen, kroch abermals unter die Eiderdaunen und — zitterte weiter. Frau Louise zeigte sich viel gefasster. Sie trat starken Schrittes cm den CredenzLasten heran und trank zuerst ein, dann ein zweites und drittes Gläschen Cognac. Carl lag indessen auf seinem Rücken und jammerte) all- mälig verstummte auch dies Wahrzeichen ersterbenden Mannesmuthes. Wenn er ab und zu sein Gesicht

bervor- streckte, so war es nur um sich zu überzeugen, dass seine Unigebung noch lebe. Indessen gieng seine Frau in der Wohnung herum, als ob nichts passiert wäre. Man hatte ihr einst gesagt: Guter Rothwein ist ein Universal heilmittel gegen den bösartigen asiatischen Gast. Sie holte sich also einen ausgiebigen Vorrat davon aus dem Wein keller. Ab und zu trank sie auch ein Gläschen Cognac zur Kräftigung von Leib und Seele. Als sie nach Ablauf einer Stimde das Schlafzimmer betrat, lag ihr Gatte

auf dem Boden neben dem Bette. Die Augen traten ihm glanzlos aus den Höhlen, das Ge sicht war leichenblass) an mehreren Stellen zeigten sich blau unterlaufene Flecken. //Hilfe, zu Hilfe!' Alsbald stürzte das Dienstpersonal herbei, der Diener wurde uni den nächsten Arzt geschickt. Die Untersuchung währte nicht lange. „Gnädige Frau', sagte er, „wollen Sie erst die Dienerschaft entfernen.' Dies geschah. Während dieselbe nun im Borhause horchte und sich beriet ob die Leiche des gnädigen Herrn ini Hause bleibe

oder sofort begraben werden müsse, lautete die Diagnose des Doctors so beruhigend, dass Frau Louise sich nicht des Lächelns enthalten konnte. ^Merkwürdig,'

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Books
Category:
Fiction
Year:
1897
Kleine Erzählungen
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Page 83 of 130
Author: Kerausch, Josef / von J. Heimfelsen
Place: Zürich [u.a.]
Publisher: Verl. von "Stern's litterarischem Bullettin der Schweiz"
Physical description: 124 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Xerokopie
Location mark: II 169.563
Intern ID: 193380
Ehre zutheil wird, das Regiment zu commandieren, darf an solche Albernheiten nicht gedacht werden! ' „Also doch!' zischte Leopoldine zwischen ihren blut leeren Lippen hervor. Oberst von Braunstein sah auf die Uhr. „Da hast Du es. Beinahe den Regimentsrapport könnte man ver säumen wegen solch' einer nichtigen Auseinandersetzung.' Sprachs, sprang vom Sitze auf, drückte seiner Frau einen mehr conventi onellen als dem Bedürfnisse ent sprungenen Kuss auf die Stirne und trat, mit zurückge nommenen

Schultern, Kopf-hoch, in das Arbeitszimmer, wo der Diener der weiteren Befehle harrte. Die „Regimentsmutter' sah mit ironisch zornerfüllten -Blicken dem „Regimentsvater' nach. Als dieser hinter der Portiere verschwand, lachte sie grell auf. Dies war die Einleitung des sich selbst gegebenen heiligen Ver sprechens: „Wir werden trotzdem ein Liebhabertheater arrangieren?' — Spruchs und klingelte. Das Stuben- Mädchen erhielt folgenden Befehl zur sofortigen Ausführung: „Frau Lieutenant Herzig und Frau

Hauptmann von Trenk wollen sich noch heute Vormittag zu den Damen des Theatercomitès begeben, um für Nachmittag 4 Uhr eine außerordentliche Sitzung einzuberufen. Ort: Bei Frau Oberst Leopoldine von Braunstein.' II. Oberst von Braunstein leitete das Kriegsspiel. Es handelte sich diesmal hauptsächlich um Fouragierungen und Requirierungen für größere Heereskörper. Daheim in seiner Privatwohnung gieug auch etwas Aehnliches vor.

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Category:
Fiction
Year:
1897
Kleine Erzählungen
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Page 81 of 130
Author: Kerausch, Josef / von J. Heimfelsen
Place: Zürich [u.a.]
Publisher: Verl. von "Stern's litterarischem Bullettin der Schweiz"
Physical description: 124 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Xerokopie
Location mark: II 169.563
Intern ID: 193380
Oberst und Frau Oberst', wirkungsvoll darzustellen. Am besten gelang ihr die letztgenannte. Da war Leopoldine ganz in ihrem Elemente! Einige Officiersfrauen behaupteten allerdings, die fesche Poldi hätte etwas stiefmutterartiges an sich. Nun, das waren aber nur diejenigen, denen, Dank der Er- oder besser Ver Ziehung durch ihre widerhaarigen Männer, nie Etwas recht gemacht werden konnte. Dagegen boten Andere wieder alles Mögliche auf, um sich im Herzen der jungen Commandeuse

ein, wenn auch nur „einfaches Stehplätzchen', zu erlächeln. Bei Frau von Braunstein gab es eben nicht nur einen Schematismus für das k. u. k. Heer, sondern auch: Zugelassene, Bekannte, Freunde, und Im intimes. Nach türkischem Codex: Günstlinge erster bis vierter Classe. — „Carl, Du bist geradezu unausstehlich! Weshalb gibst Du noch immer keine Antwort?' Diesen, im Tone der bewussten Selbstherrlichkeit ge sprochenen Satz begleitete das wiederholte Anklirren der silbernen Zuckerzange an das halbgefüllte Wasserglas

. Die Herrschaften befanden sich geraoe nach dem ersten Frühstücke. Oberst von Braunstein schien heute mehr denn je willens zu sein, seiner Frau nicht nachzugeben. Um jedoch in diesem für ihn höchst lobenswerthen Vorhaben standhaft aushalten zu können, musste er — schweigen. Denn, ließ er sich erst mit Leopoldine in Wortwechsel ein, dann war es um ihn — zumeist geschehen. Daher pfiff Carl seinem Canariemännchen einige hübsche Signale: „Sturm, Rückzug, Schiessen, vor, trillerte mit den fünf

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