wurden die Meraner empfangen und von Dekan Egger auf's trefflichste bewirtet. Nachmittags wurde ein Abstecher nach Ratzes und Geis gemacht. Abends fand im Gasthause zum Lamm eine Abendunterhaltung zur Feier des Namensfestes des hochw. Herrn Dekan Aut. Egger statt mit Gesang und Theater. Hochw. Herr Präses dankte für den freundlichen Empfang und toastierte auf die Gemeinde Kastelruth und' deren Seelsorger. Am nächsten Tage wurde noch dem schönen Grödnertale ein Besuch abgestattet

und nach überaus herzlichem Abschied von Herrn Dekan Egger ging's wieder zurück nach Meran. Nach 12jährigem, segensreichem Wirken starb hochw. Herr Dekan Egger am 38. August 1901. Der Meraner Gesellenverein entsandte zur Beerdigung eine Deputation mit Fahne nach Kastelruth. Als Vizepräses wurde nun der hochw. Herr Stadtpfarr- kooperator Josef Trenkwalder erwühlt und am 24. November 1889 feierlich installiert. Sein Wirken im kath. Gesellenvereine war ein ungemein segensreiches. Durch seinen freundlichen

, herablassenden Verkehr mit den Mitgliedern gewann er sich deren Herzen im Sturme. Unter seiner Führung wurde der Verein nach innen sehr gestärkt und belebt, kurz, Worte vermögen es nicht, seine um sichtige Tätigkeit, seine aufopfernde Liebe für den Verein auch nur annähernd zu schildern. Leider war die Zeit seines Bleibens nicht gar lange. Schon im Oktober 1892 wurde hochw. Herr Trenk- walder zum Pfarrer von Tschengels ernannt und am 6. November mußte der Berein seinen Abschied feiern. Die Meraner Bürger

schaft, welche den allbeliebten Priester ebenfalls sehr ungern scheiden sah, war hiezu sehr zahlreich erschienen. Präses Dekan Glatz und Altgeselle Haid sprachen dem Scheidenden herzliche Dankesworte für seine unermüdliche Tätigkeit im Vereine. Vizebürgermeister Huber versicherte hochw. Herrn Trenkwalder der dauernden Dank barkeit der Meraner. Tief ergriffen waren alle Anwesenden bei den rührenden Abschiedsworten des geliebten Vizepräses, welcher erklärte, dem Gesellenverein und der Bürgerschaft

seinen Vize präses hochw. Herrn Anton Huber, welcher 10 Jahre hindurch tatkräftig im Vereine gewirkt und nun zum Kurat der Gemeinde Riffian ernannt wurde. Die am 10. November stattgehabte Ab schiedsfeier gab den Beweis, welch' großer Beliebtheit der Scheidende sich sowohl unter den Vereinsmitgliedern, als auch in der Meraner Bürgerschaft erfreute. Hochw. Herr Kurat Huber starb zu Riffian am 7. Juni 1893. An seiner Beerdigung beteiligte sich auch eine Abordnung des Meraner Gcsellenvcreines. Als Vizepräses

des Herrn Jos. Mich. Elsler im II. Stocke die nötigen Bereiuslokalitäten um 60 fl. ge mietet. Schon im ersten Jahre seines Bestandes bekam der Verein vom Schutzvorstande Herrn Sebastian Verdroß die schone Vereins fahne gespendet. Dieselbe erhielt am 8. Mai 1854 die kirchliche Weihe, wobei die Gemahlin des edlen Spenders, Frau Anna Verdroß, geborne Gräsin Giovanetti, als Fahnenpatin fungierte. Am 13. August 1854 wurde Buchbinder Johann Sassella zum Vereinsbibliothekar bestellt. So trat der Meraner

Gesellenverein vor 50 Jahren ins Leben. Weil die Gründung vom Feste der hl. 3 Könige (6. Jänner) ausging, wird alljährlich an diesem Tage das Gründungsfest ge feiert und damit der Rechenschaftsbericht des Präses verbunden. Unter seiner tatkräftigen Leitung und unterstützt von der Meraner Bürgerschaft gedieh der junge Verein prächtig, so daß dessen Fortbestand schon nach kurzer Zeit gesichert schien. An den Veranstaltungen desselben nahm die Bürgerschaft regen Anteil, war ja der Gesellenverein damals fast

erwählt wurde, welcher seither mit unermüdlichem Eifer sich der Sache Kolping's widmet, von den Mitgliedern ob seines liebe vollen, freundlichen Verkehres allgemein hochgeschätzt und geliebt. An auswärtigen Vereiusfesten und anderen Anlässen beteiligte sich der Meraner Gesellenverein öfters durch Vertretungen mit Fahne, so u. a.- am 25jährigen Jubiläum der Gesellenvereine in Bozen, Graz und Klagenfurt; an der Entweihung des Gesellen hauses in Sterziug, Hall und Brun eck: am 40jährigen Präses jubiläum

Kaufpreis von der Konkursmasse losgelöst werden. Doch wie ein väterliches Herz in unbegrenzter Liebe für die Seinen sorgt, so heilte der Meraner Gesellenvater allmählig die schweren Wunden am Lebensbaume des Vereines. Mit einer Selbstauf opferung, die ihresgleichen sucht, begab er sich fast jährlich auf Sammlung bei der Bürgerschaft und den Kurgästen und mit dem schönen Erfolge derselben, sowie durch Sparsamkeit, vorteilhafte Abfindungen mit den Gläubigern, ökonomischer Verwendung der Theatereinnahmen

Zum vollständigen Bilde des Vereinslebens gehört endlich auch noch ein Blick auf die Schicksale seiner bisherigen Mitglieder. In dieser Beziehung kann der Meraner Gesellenverein auf ein erfreuliches Resultat zurückblicken. Die meisten seiner ehemaligen Mitglieder sind tüchtige, ehren hafte Meister geworden, zahlreiche davon nehmen bereits hervor ragende Stellungen in Staat und Gemeinde ein. Ja, nicht zum mindesten verdankt es die Stadt Meran den aus dem Gesellen vereine hervorgegangenen Männern