¬Die¬ Schwaighöfe in Tirol : ein Beitrag zur Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte der Hochalpentäler.- (Wissenschaftliche Veröffentlichungen des D. u. Oe. Alpenvereins ; 5)
2 ); damit ist eine geräucherte Hammelkeule gemeint. Weit verbreitet, aber im Verhältnis zu den Schafen nicht in so hoher Stück zahl — meist von jedem Gute nur ein Stück — war bei Schwaig- und vielen anderen Urbargütern die Abgabe von jungen Ziegenböcken, „chitz' oder „edus', im klassischen Latein „haedus'; sie liefern ja einen geschätzten Fest tagsbraten. So finden wir laut des Urbares von 1288 diese Abgabe in wechselnder Menge fast bei allen Urbarämtern der Tiroler Landesfürsten, in auffallend starker Anzahl etwa
bei den Aemtern Petersberg, Innsbruck, Wipptal, Mühl bach, Gufidaun, Kastelrut, Gries, Fleims, Sarntein und Schloß Tirol 3 ). Man sieht, daß in den Urbarämtern, die da dem unmittelbaren Gebrauch der landes fürstlichen Hofwirtschaft dienten, diese Abgabe besonders ausgebildet war. In den gräflich görzischen Urbarämtern in Yirgen, Deffereggen und Lienz waren vielen Gütern laut des Urbars von 1300 Lieferungen einer „capra' auferlegt, womit wohl auch eher ein Kitz als eine ausgewachsene Ziege gemeint
war. Auch geistliche Grundherrschaften, z. B. das Brixner Domkapitel und das Stift Sonnenburg, ließen sich „edi' in stattlicher Zahl zinsen*). Die urbarielle Abgabe von Schweinen (porci) ist ebenfalls über das ganze Land verbreitet, weniger aber bei Schwaighöfen, als überhaupt bei Urbargütern in verschiedenen Lagen, meist je ein Stück von einem Hofe. Solchen Schweine zins treffen wir vereinzelt in den meisten landesfürstlichen Aemtern laut des Urbars von 1288, in auffallend stärkerer Zahl in den Urbarämtern