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Author:
Walchegger, Johann Ev. / von Johann Walchegger
Place:
Brixen
Publisher:
Verl. der Preßvereins-Buchhandl.
Physical description:
141 S. : Ill.
Language:
Deutsch
Notations:
In Fraktur
Subject heading:
g.Brixen;z.Geschichte
Location mark:
2.970 ; II 64.544
Intern ID:
162582
'Als Crosini das Schicksal Bieners und das merkwürdige Abhauen der drei Finger erfuhr, machte ihm seine damalige Rede beinahe Gewissenssorupel. Die Tilgung der Schulden Karls von Oesterreich war beim Kaiser derart in Vergessenheit gerathen, dass sich Crosini sogar wegen der Zollerhöhung, die einst zum Zwecke der Schulden tilgung bestimmt wurde, wehren musste. Brixen sah in dieser Zeit gar manche prächtige Auszüge erlauchter Gäste. Im März >1651 reiste Eleonora Prinzessin von Mantua als Braut
Kaiser Ferdinands III. mit einem Gefolge von 800 Personen durch Brixen, wobei der Fürstbischof keine Kosten scheute, sie sürstlich zu bewirten. Im Jänner 1652 zog der Landes- !sürst Ferdinand Karl nach Jtalim. Im September desselben Jahres kam Henriette von Savojen als Braut des Kurfürsten von Baiern !mit 500 Personen und ebensoviel Pferden. Dies alles mag vielleicht doch dem Fürstbischof zu stark geworden sein, denn als die zum iKatholicismus übergetretene Königin Christina von Schweden nach Rom
reiste, konnte der Bischof bei „jetzigen Zeiten und Läufen' ^nur die Königin, ihre Damen und Hoscavaliere freihalten, die übrigen Mitreisenden sollten aus eigene Kosten in den Wirtshäusern ^ untergebracht werden. Während der RegierungsZeit Crosinis erhielt Brixen auch einen Märtyrer. Clemens Reiser, ein Sohn des Vrixener Bürgers Johann Reiser, hatte sich in Italien dem Franciscaner-Orden gewidmet. An der Grenze von Piemont hatte der Orden ein kleines Missionshaus (wahrscheinlich
unter den ketzerischen Wal den sern), Dies Missionshaus wurde im Jahre 1655 von Ketzern übersallen und Clemens mit dem Laienbruder Didacus und dem Ministranten Jakob mit Büchsenschüssen getödtet. Der Knabe lebte noch solange, dass er den Hergang erzählen konnte. Fürstbischof Anton Crosini oerschied eines heiligmäßigm Todes im Jahre 1663 im 82. Altersjahre. Er war 60 Jahre Priester,, 40 Bischof, 16 Fürstbischof gewesen. Nicht so glücklich war Brixen mit dem Nachfolger Sigmund Alphons von Thun. Neben geringer Kenntnis