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Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
History , Law, Politics
Year:
1934
Von der Freiheit des Landes Tirol.- (Von der Ehre und Freiheit des Tiroler Bauernstandes ; 1)
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Page 56 of 209
Author: Wopfner, Hermann / von Hermann Wopfner
Place: Innsbruck
Publisher: Verl. der Mar. Vereinsbuchh.
Physical description: 202 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol;s.Verfassung;z.Geschichte<br />g.Tirol;s.Freiheit
Location mark: II 102.684 ; II A-17.738/1
Intern ID: 131381
S2 die Selbständigkeit der Länder beseitigen, sondern auch die Selbstverwaltung in den kleineren Kreisen, in den Ge richten und Gemeinden, wo sie seit alters bestand, Zu gunsten der Allgewalt der Regierung und ihres Beamten- regimentes einschränken. Das Volk 'sollte alles von der Regierung erwarten; es sollte aber nicht selbst regieren, sondern die Sorge für sein Wohl als Gnade der Regierung entgegennehmen. Edle Vertreter der absolutistischen Re gierungsweise, wie Kaiser Josef II. und König

Friedrich II. von Preußen, haben den Grundsatz vertreten: „Alles für das Volk, nichts durch das Volk' und haben auch danach gehandelt; sie haben während ihrer Regierung mit red lichem Eifer und zum Teil auch nicht ohne Erfolg für die Hebung der Bolkswohlfahrt sich bemüht. Bei all ihrem gewiß aufrichtigen Wohlwollen für das Volk haben sie doch übersehen, -daß ein Volk ebenso wie der einzelne Mensch ein Recht hat, sein eigenes Wesen bis zu einem gewissen Grad zur Geltung zu bringen. Wie ein aufrechter

Mensch so setzt sich auch ein freies Volk dagegen zur Wehr, von seiner Regierung in Unmündigkeit gehalten, gegängelt und bevormundet zu werden. Ein freies Volk will nicht nur Gegenstand der Regierung sein, sondern verlangt auch selbsttätig an der Regierung teilzunehmen und diese zu überwachen. Das ganze System des Absolutismus und Zentralismus erzog das Volk zur Unselbständigkeit und Unfreiheit. So wurden die Oesterreicher daran gewöhnt, von ihrer Regierung bemuttert zu werden; die Kehrseite

dieser Regierungsweise war unter anderem, daß das Volk für alles Uebel, auch wenn die Regierung nicht daran Schuld trug, sie doch verantwortlich machte. Das Volk vergaß auf die Selbsthilfe und gewöhnte sich, in allem die Hilfe der Regierung zu erwarten. An diesem Mangel an Selbständigkeit und Selbstvertrauen krankt unser öffent liches Leben bis heute.

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Books
Category:
History , Law, Politics
Year:
1934
Von der Freiheit des Landes Tirol.- (Von der Ehre und Freiheit des Tiroler Bauernstandes ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/EFTB/EFTB_202_object_3905980.png
Page 202 of 209
Author: Wopfner, Hermann / von Hermann Wopfner
Place: Innsbruck
Publisher: Verl. der Mar. Vereinsbuchh.
Physical description: 202 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol;s.Verfassung;z.Geschichte<br />g.Tirol;s.Freiheit
Location mark: II 102.684 ; II A-17.738/1
Intern ID: 131381
-auf Einzelheiten eingegangen werden, sondern es sollen mehr die grundsätzlichen Bedenken geltend gemacht werden, die vom tirolischen Standpunkt aus vorzubringen sind. Die neue Verfassung mindert ganz b edeutend die Volks rech te und legt dafür umsomehr der Regierung in Wien an Ge walt und Befugnissen zu. Das entspricht nun allerdings der faschistischen Zeitmode, aber ganz und gar nicht unserer guten tirolischen Ueberlieferung. Nicht jede Mode ist gut und nicht jede Mode muh ein vernünftiger

Mensch mit machen. Es find noch keine zehn Jahre vergangen, daß bei uns alles auf die Demokratie geschworen hat. Nach dem Zusammenbruch von 1918 haben Sozialdemokraten und ChriftlichsoZiale eine ganz ungeschickte, einer übertrie benen Demokratie und einem falschen Zentralismus hul digende Verfassung zusammengeschustert. Und nun soll auf einmal die Regierung mit ganz überlegener Macht ausge stattet werden und die Vertreter des Volkes oder der Stände nicht einmal mehr einen Gesetzesantrag einbringen

dürfen. Alles sollen nunmehr die Untertanen von der Re gierung erwarten. Es ist derselbe Grundsatz, wie ihn etwa die Herrscher in der Zeit des aufgeklärten Absolutismus, ein Kaiser Josef II. oder ein König Friedrich II. von Preußen vertreten haben. Nun, wenn wir immer ganz ausgeZeichnete, hervorragende Leute in der Regierung haben, dann wäre eine solche „autoritäre Regierung' viel leicht nicht so übel. Aber wer leistet uns dafür Gewähr, daß dies der Fall sein wird? Wird es nicht doch gut

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