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Author:
Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Place:
Brixen
Publisher:
Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Physical description:
847 S.
Language:
Deutsch
Notations:
In Fraktur
Subject heading:
g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Location mark:
II 102.725 ; II 61.994
Intern ID:
139017
; wie Schnee uud so roth wie Blnt, uud sieht gar freundlich anS. Und das Kind ist nicht mehr traurig, und weil die Wellmjungfrau es gar so holdselig anlächelt, sassi es sich ein Herz und bittet schmeichelnd: „O Welle, liebe Welle, trag mich über das Wasser in den Himmel hinüber, wo meine gute Mutter wohut und andere gute Menschen, die mich nicht mehr schlagen!' Die Nacht wird finster, die Wellen wühlen zum Strande herein und schlagen ans Fischerhaus. Und eins fasst das schlafende Kind, dass es weich
gebettet lag, wie in der Wiege, nnd trng es sorgfältig, als wäre der Knabe ihr Wickelpnppchen, dem Morgenwind entgegen aus andere Ufer. Dort legte sie ihn unter einer grünen Linde ins weiche Gras, nnd ein Waldvöglein fang ihm vom Baume herab ein fröhlich Lied auf die Reise in der Mutter Land. Um andern Tage wuchsen in seines Baters Garten drei blntigrothe Blümlein. Als der Vater die Blümlein erblickte, ward ihm so schwer ums Herz, nnd er meinte nichts anderes, als sein Bübleiu wäre gestorben