Beiläufig um 11 Uhr Vormittag rückte die bayrische Armee vor. Die Schützen von Reith, Reithberg, Bruck und noch von anderen Ortschaften aus dein Zillerthal und Innthal feuerten zuerst auf die Bayern — sie standen in dem Wald auf dem Kogel unter der ZIllerbrücke und aus dem Klaußeck. Die Brücke war ein wenig abgetragen; die Feinde wurden eine Zeitlang aufgehalten, bis sie hergestellt war, und verloren mehrere Leute, denn es waren viele gute Schützen auf diesem Platz. Auch die Schützen verloren

einige Leute und einige wurden gefangen, welche die Bayern sodann grausam mor deten und auf die bei der Zillcrbrücke stehenden Eschenbäume aufhängten. Es waren beiläufig sechs, welche aufgehängt worden find, aber nicht alle waren bei Leben, sondern sie wurden (als) lodi er aufgehängt, um die Leute furchtsam zu machen; sie machten kundbar, daß alle Landesverthcidiger, die mit Waffen in der Hand gefangen werden, aufgehängt werden. Bon Reith verloren einige Schützen auf diesem Platze das Leben. Von Bruck

wurden auch einige getödtet. Ein gewisser Vie älter gab sich zu stark in die Gefahr; er war ein vor trefflicher Schütz, wurde verwundet und kam so den Feinden in die Hände, welche ihn allsogleich umbrachten. Bei der oberen Brücke über die Gießen war nachher auch ein Schütz von Slum au die Stauden zunächst der Brücke aufgehängt, da er zuvor durch viele Stiche umgebracht wurde. Die Schützen beim Klaußeck mußten sich endlich zurück ziehen, denn die Bayern kamen ihnen in den Rücken und liefen Sturm

. Ein Weib von Bruck, welches schon längere Zeit närrisch war, schoß auch auf die Bayern; es wurde gefangen, sobald aber die Soldaten sahen, daß es verrückt sei, ließen sie das Weib wieder gehen. Sie ergriff aber bald darauf wieder ein Gewehr, schoß noch einmal und verwundete einen Bayern. Alsdann wurde sie ergriffen und gefangen nach München

sie dem Tirolervolk naher brachte. Am 2. Dezember wurde zu Austerlitz die Drei- kaiserschlacht geschlagen, der am Stephanitage der Frieden von Preßburg folgte, der Tirol mit Bayern vereinigte. An den Kämpfen dieses Jahres scheint Straub schon größeren Anteil genommen zu haben. Er bekleidete die Charge eines „Unterschützen- meisters der bürgerlichen Schießstandskompanie zu Hall'. Die Franzosen hielten ihn, wie es nicht anders war, für den Lehrmeister der Standesschützen von Hall und ließen an ihm wegen

seiner feindlichen Gesinnung gegen die „Fremden' zu wiederholten Malen ihre Wut aus, indem sie sein Haus der ge- meinsten Plünderung überließen und brandschatzten, dem Wirte selbst leibliche Mißhandlungen zufügten und seine Besitzungen derart verwüsteten, daß Straub den Schaden auf 10.000 Gulden anschlagen zu dürfen • glaubte. Unter den Bayern hatte Straub vorläufig bessere Zeiten. Er ging nun mit seiner Frau mutig an die

ich Zu Anfang der hl. Fastenzeit durch einen Diener des Satans versucht worden bin, so sollte ich nun auch nach dem Beispiel meines göttlichen Erlösers in der Wüste wohnen: allein ich ahmte meinem Heiland ganz und gar nicht nach, denn die guten Leute gaben mir täglich gut und genug zu essen. — — Ich war nun noch näher bei den Bayern als zuvor und lebte unbekümmert, denn das Vertrauen auf Gott ließ keiner Furcht einen Platz.' Dabei blieben zur etwa nötigen Hilfe Martin Ortner und Michael

Stuixner stets zu Nacht bei Haser; sie schliefen in ihre Decken gewickelt auf dem Fußboden, der Curat in einem rohgezimmerten Bettgestelle, welches dann des Tags durch Auflegen des Altarsteines zum Altare umgewandelt wurde, so daß der Flüchtling des einen Trostes nicht ent behrte, täglich celebrieren zu können. In der ersten Nacht auf der „Mentelöde' blitzten noch die Wachfeuer der Feinde von Schlitters herauf; denn „die Bayern bewachten den Weg auf den Berg und warteten auf den Boten, den Haser

wurden noch mehr verwüstet und das Vieh in der Au von den Bayern, welche auf diesem Platz das Lager hatten, aufgeschlachtet.' -- Er fügt da auch eine Episode ein: „Obschon der Pfleger von Rotholz, Herr von Jnama, den Bayern gilt geneigt war, so plünderten sie doch auch ihn im Schloß. Er schrieb mir ein Briefe!, ich möchte den Obristleutenant um eine Schutzwache für ihn bitten; ich ging in das Lager und erhielt selbe.' — „Gut- denkende Männer wie Joachim Schmid und Anton Unter rainer, beides Bauern

de Chastelcr berichtet 'hatte, daß außer dem eben zur Verstärkung einge troffenen Bataillon Kerpen niemand mehr Patronen besitze! Ein bayerischer Bericht aus Reichenhall vom 10. Nov. schildert diese Kämpfe folgendermaßen:''') „Am 3. November geschah die Attaque auf den Tiroler Paß Strub. Der Mut und die Beharrlichkeit, mit der die Bayern diesen fürchterlichen Platz zu erstürmen àgten, über steigt jede Erwartung. Man muß Augenzeuge von diesem Angriff gewesen sein, muß die natürliche Festigkeit dieses Passes