Tirols Heldenkampf.- (Anno Neun ; 1/2 u. 3/4)
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Author:
Kuk, Wladimir ; Wörndle, Heinrich ¬von¬ ; Psenner, Josef ; / von Wladimir Kuk
Place:
Innsbruck
Publisher:
Vereinsbuchhandlung
Physical description:
44, 148, 92 S.
Language:
Deutsch
Notations:
Enth.: Siard Haser / von Heinrich v. Wörndle. Peter Mayr, Wirt an der Mahr / von Josef Psenner
Subject heading:
s.Tiroler Freiheitskampf ; <br />p.Haser, Siard ; <br />p.Mayr, Peter
Location mark:
II 101.824/1-4
Intern ID:
150937
Beiläufig um 11 Uhr Vormittag rückte die bayrische Armee vor. Die Schützen von Reith, Reithberg, Bruck und noch von anderen Ortschaften aus dein Zillerthal und Innthal feuerten zuerst auf die Bayern — sie standen in dem Wald auf dem Kogel unter der ZIllerbrücke und aus dem Klaußeck. Die Brücke war ein wenig abgetragen; die Feinde wurden eine Zeitlang aufgehalten, bis sie hergestellt war, und verloren mehrere Leute, denn es waren viele gute Schützen auf diesem Platz. Auch die Schützen verloren
einige Leute und einige wurden gefangen, welche die Bayern sodann grausam mor deten und auf die bei der Zillcrbrücke stehenden Eschenbäume aufhängten. Es waren beiläufig sechs, welche aufgehängt worden find, aber nicht alle waren bei Leben, sondern sie wurden (als) lodi er aufgehängt, um die Leute furchtsam zu machen; sie machten kundbar, daß alle Landesverthcidiger, die mit Waffen in der Hand gefangen werden, aufgehängt werden. Bon Reith verloren einige Schützen auf diesem Platze das Leben. Von Bruck
wurden auch einige getödtet. Ein gewisser Vie älter gab sich zu stark in die Gefahr; er war ein vor trefflicher Schütz, wurde verwundet und kam so den Feinden in die Hände, welche ihn allsogleich umbrachten. Bei der oberen Brücke über die Gießen war nachher auch ein Schütz von Slum au die Stauden zunächst der Brücke aufgehängt, da er zuvor durch viele Stiche umgebracht wurde. Die Schützen beim Klaußeck mußten sich endlich zurück ziehen, denn die Bayern kamen ihnen in den Rücken und liefen Sturm
. Ein Weib von Bruck, welches schon längere Zeit närrisch war, schoß auch auf die Bayern; es wurde gefangen, sobald aber die Soldaten sahen, daß es verrückt sei, ließen sie das Weib wieder gehen. Sie ergriff aber bald darauf wieder ein Gewehr, schoß noch einmal und verwundete einen Bayern. Alsdann wurde sie ergriffen und gefangen nach München