¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 16 - 17. 1900 - 1901
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Author:
Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Place:
Innsbruck
Publisher:
Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Physical description:
96, 100 S.
Language:
Deutsch
Notations:
Abschlussaufnahme von: 1900,1-12 ; 1901,1-12 ; In Fraktur
Subject heading:
g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Location mark:
III Z 294/N.F.,16-17(1900-01)
Intern ID:
483808
die Spätrenaissance, welche mit IbKV abschließt. Bon Kirchenbauten wird die „Rniversitäts- nrche der Sorbonne' besprochen, an welcher 1635—1639 zuerst der italienische Kuppelbau auf französischen Boden verpflanzt wird, daran reiht sich die Abteikirche von Val äs Sraos.. „Die Architektur der Renaissance in Deutschland.' Darin offenbart sich, ein so hoher Schwung, eine so große Rührigkeit, ein so keckes Wagen, eine so allseitige Kunstbestätigung, welche alles, das Größte und das Kleinste, in ihren sonnigen Bereich
zieht, es offenbart sich überall ein so hoffnungs-- frohes Keimen, Sprossen, Leben, dass man die Ueberzeugung gewinnen muss, Deutschland werde ein Cinquocento haben, welches kühn an der Seite des italienischen schreiten werde. Aber es trat die „Reformation' ein, welche alle Spannkraft der Geister von der Kunst abzog und auf ein ganz anderes Gebiet lenkte, welches, wie mit einem Schlag, alle jene Vorbedingungen, alle jene Ansätze und Hoffnungen knickte. Dürer, der größte Künstler, schreibt
zum 17. Jahrhundert an große Unternehmungen machten. Köln, München und Salzburg führten die ersten großen Kirchenbauten auf. Da in Deutschland der Architektur große Männer fehlten, so kam sie nicht zur selbständigen, vollen Entwicklung, nicht zur Freiheit. Sie blieb in der Abhängigkeit von der Malerei, vom Malerischeu und bekam einen wesentlich decoratiti en Charakter. Die italienische Renaissance hatte mit allem, was sie von gothifcher Construction hatte, vollständig gebrochen und sie musste es thun, um Ken
. Etwas Eigenartiges ist dann der „Fachwerkbau', vorzugsweise in seiner folgerichtigsten Durchführung im nordwestlichen Deutschland, wo er sich an eine feste Form, einen herkömmlichen Grundriss des Hauses anschließt. Endlich ist noch des „Block- baueS' zu gedenken, der in den Alpenländern in zahllosen Spielarten vorkommt. Innen spielt in den Bauten die kunstreiche Vertäselung in Verbindung mit den geschnitzten Decken eine große Rolle. Schließlich führt uns der Autor viele einzelne Denkmale der deutschen