Julius Ficker : (1826 - 1902) ; ein Beitrag zur deutschen Gelehrtengeschichte
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Author:
Jung, Julius / J. Jung
Place:
Innsbruck
Publisher:
Tipogr. Ed. Artigianelli dei D.d.M.I.
Physical description:
XIV, 572 S. : 1 Portr.
Language:
Deutsch
Subject heading:
p.Ficker, Julius ¬von¬
Location mark:
II 105.052 ; II 64.739
Intern ID:
269721
: in der Geschichte; des deutschen Volkes, auf das höchste rühmte — wie schon durch die Vorrede des Verfassers bezeugt wird. ' ; „Das Buch, dessen erster Teil hiermit der Lesewelt übergeben wird, beginnt von der Gründung des deutschen Königtums ;und des römischen Kaiserreichs deutscher Nation, stellt in seinem weiteren Gange die Glanz- und Blütezeit dieses Reiches dar, indem es vqn'. den glorreichen Taten der Ottonen, der fränkischen Kaiser und Hohen staufen erzählt, und endet mit den Kämpfen, in denen
das Kaisertum den vereinten Angriffen der Päpste, Reichsfürsten und freien Städte erliegend, von seiner stolzen, weltbeherrschenden Höhe-herabsteigen mußte. Der Gegenstand dieses Buches ist demnach die geschichtliche Periode, in welcher der Wille, das Wort und das Schwert der dem deutschen Volke entstammten Kaiser die Geschicke des Abendlandes entschieden, in der das deutsche Kaisertum vor allem der, Zeit-An stoß, Richtung und Leitung und dadurch ihr eigentümliches Gepräge vor anderen Zeiträumen gab
— der Gegenstand ist die deutsche Kais er zeit, wie wir diese Periode mit einem kurzen, doch kaum mißverständlichen Namen, bezeichnet haben. — So groß und allgemein anerkannt die Wichtigkeit dieser Zeit für die weltgeschichtliche Ent wicklung ist, hat sie doch für unser Volk noch eine ganz besondere* klar hervorstechende Bedeutung. Denn nicht allein, daß jene Kaiser aus dem deutschen; Volke hervorgingen und Deutschland der Haupt sitz ihrer Macht war, es verschmolzen auch erst innerhalb dieser Zeit
die deutschen Stämme, wie sie damals zum erstenmale staatlich in sich geeinigt und gegen die umwohnenden Völker abgegrenzt waren, zu einem einigen Volke, das dann in Kirche und .Staat, in Kunst und Wissenschaft seine besondere und eigentümliche Entwick lung gewinnen konnte. Überdies ist die Kaiserzeit die Periode, in ') Löter an Ficker 1865 März 5: „Jetzt schreibe ich selbst als bayerischer Archivdirektor an den Gelehrten; den ich selbst vor fünf Jahren wiederholt und . dringlich