Österreichische Reichsgeschichte : Geschichte der Staatsbildung und des öffentlichen Rechts
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Author:
Huber, Alfons ; Dopsch, Alfons [Bearb.] / von Alfons Huber. Hrsg. und bearb. von Alfons Dopsch
Place:
Wien [u.a.]
Publisher:
Tempsky
Physical description:
372 S.. - 2., erw. und verb. Aufl
Language:
Deutsch
Subject heading:
g.Österreich ; s.Staat ; s.Gründung ; z.Geschichte ; <br />g.Österreich ; s.Öffentliches Recht ; z.Geschichte
Location mark:
II A-19.074
Intern ID:
75617
und seinen Solin wie für dessen Gemahlin und deren Schwester auf Kärnten und Krain, welche so dem Hause Habsburg bleibend gesichert waren. Wenige Jahre spätem verloren die Luxemburger auch Tirol. Mit Herzog Johann, einem rohen Jünglinge, war dessen Gemahlin Margareta Maultasch, die übrigens von ihm eine Nachkommenschaft kaum erwarten konnte, ebenso unglücklich wie die tirolischen Adeligen unzufrieden ob der Regentschaft Karls von Mähren, der eine strenge Aufsicht über die Finanzverwaltung
einführte, Unterschleife bestrafte und einigen Böhmen großen Einfiuss einräumte, Margareta und ihre Ver trauten setzten sich nun mit dem Kaiser ins Einvernehmen und ver trieben ihn anfangs November 1341 aus dem Lande. Am 10. Februar 1342 feierte Margareta mit des Kaisers ältestem Sohne, dem verwitweten Markgrafen Ludwig von Brandenburg, auf dem Schlosse Tirol Hochzeit, indem man ihre Ehe mit Johann von Böhmen als ungiltig be trachtete. weil sie nie vollzogen worden sei. Der Kaiser ertheilte ihnen beiden
zugleich die Belelinung vom Reiche. Aber auch die wittelsbachisehe Herrschaft in Tirol dauerte nicht lange. 1 ) Die Kinder, welche Margareta Maultasch ihrem zweiten Gemahl gebar, wurden alle von einem frühen Tode hinweggerafft bis auf einen einzigen Sohn, Meinhard III., dessen Gesundheit ebenfalls keine feste gewesen zu sein scheint. Starb auch dieser ohne Nach kommen, so musste Tirol wieder an Margareta, die eigentliche Erbin des Landes, zurückfallen, wenn sie, wie dies dann wirklich geschah