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Books
Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1993
Gemeindebuch Lajen : Raum und Mensch im Wandel der Zeit ; herausgegeben anläßlich des 1000-Jahr-Jubiläums der Erstnennung von Lajen
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Page 94 of 587
Author: / [hrsg. von der Gemeinde Lajen]
Place: Lajen
Publisher: Staackmann
Physical description: 578 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Lajen ; s.Heimatkunde
Location mark: II 130.568
Intern ID: 66696
Festigung erforderten abermals 10.000 Lire. Damit hat sich endgültig gezeigt, daß das E-Werk in Lajen ein großes finan zielles Loch herausriß. Nach mehreren Besprechungen und endlosen Kalkula tionen hat das Komitee notgedrungen eingesehen, daß das Elektrizitätswerk verkauft werden muß, um eine noch grö ßere Schuldenanhäufung zu vermeiden. 1928 ging das Laje- ner Werk an die Societä Trentina di Elettricitä über. Nicht nur die Gemeinde war in unangenehmen Geldschwierig keiten verstrickt

war Südtirol und somit auch Lajen bereits unter faschistischer Herrschaft. Der damalige Podestä Moresco wollte das Geld für die Schulden mit dem Verkauf des Kasserolwaldes einbringen. Der Kasserol hat 62 ha und wurde von Ingenieur Deutsch, dem Forstinspektor aus Bruneck auf 189.000 Lire geschätzt, während die Gerichtssachverständigen der Gemeinde einen Wert von 600.000 Lire errechnet hatten. Es kostete den Lajenern große Mühe, sich das Gemeindegebiet ohne den Kasserolwald vorzustellen

, nicht nur weil er eine bedeutende Fläche von Lajen einnahm, sondern weil er vor allem Weideland und ein wichtiger Holzlieferant für Klein bauern und ärmere Dorfbewohner war. Auf den Versteige rungen setzte man den Preis für diesen Wald viel zu hoch an, um zumindest die Schulden der Bauernsparkasse zurückzahlen zu können. Dadurch haben sich keine Käufer gefunden, sodaß der Wald erhalten blieb. Die Gemeinde stellte an die Bauernsparkasse von Innsbruck den Antrag, über einen längeren Zeitraum die Schulden ratenweise abzuzahlen

. Dies wurde ihr aber nicht genehmigt, da auf grund der Weltwirtschaftskrise von 1929 auch Österreich sich in einer verhängnisvollen wirtschaftlichen Lage befand. Der Gemeinde blieb daraufhin keine andere Mög lichkeit mehr, als Hypotheken auf weite Teile ihres Grundes, vornehmlich auf Wiesen, Weiden, Wälder aufzu nehmen. Gleichzeitig war aber immer noch der Prozeß mit der Firma Barbera aktuell. Das gemeinsam erstellte Schieds gericht verurteilte 1941 die Gemeinde Lajen zu der Auszah lung von 107.096,60

Lire an die Firma Barbera. Weiters mußte sich die Gemeinde verpflichten, folgende Zahlungen durchzuführen: 6% auf 53.096 Lire vom 26.5.1922 (fixiert als Datum der definitiven Kollaudierung) bis zum 23.5.1923, 6% auf 107.096,60 Lire vom 26.5.1923 bis zum 1.7.1929 und 5% vom 1.7.1929 bis zunächst unbegrenzt. Die Spesen des schiedsgerichtlichen Prozesses und alle vorhergehenden wurden von den Parteien zu gleichen Teilen bestritten. Die Gemeinde Lajen hat sich diesem Verfahren gerichtlich widersetzt

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