Geschichte Tirols von 1809 - 1814 : mit einem Ausblick auf die Organisation des Landes und den groszen Verfassungskampf
für Südtirol 5 ), schilderten die Härte der bayerischen Regierung, die trüben Aussichten für die Bevölkerung, wenn sich die Gerüchte über das Los dieser Gegend bestätigen sollten. Mit dem Hinweis auf den wenig reiz baren Charakter der Bewohner entschuldigten sie die bisherige Ruhe in diesem Landesteile, mit Berufung auf die Leistungen und Leiden in den Jahren 1805 und 1809, mit der Anspielung auf den mißglückten Versuch des Landrichters Inama, von den Bauern eine Erklärung zu erhalten, daß sie gerne
bei Bayern verblieben, bekräftigen sie die Zuneigung zum Erzhaus Österreich. Unter priesterlichem Ehrenwort beteuern sie, daß überall das Gebet zum Himmel dringe, „es möge durch Gottes allerweiseste Vorsicht unter der weisesten, mildesten Regierung Seiner Majestät des Kaisers die Sonne des Glückes wieder aufgehen“; offen versichern sie, daß selbst Männer, „die sich einst vom Wortgepränge und Ideenschimmer blenden ließen“, nun in dieses Gebet einstimmten. Der Verfasser der Bittschrift, Dekan Köfler
von Kundl, bisher eine treue Stütze der Regierung, war wie sein Amtsgenosse in St. Jo hann Matthias Wishofer auch der Partei jener nahegetreten, welche die !) Akten M. St. A. 587/9. 2 ) Hettersdorf an den Hof, 2. April 1814, ebendort 586/25. 3 ) Luzenberger an das Generalkommissariat, 23. März 1814, ebendort 632/2. 4 ) Berichte Hettersdorfs an den Hof, 5. und 6. April 1814, ebendort 586/25. 5 ) Kundgebung, Kundl, 10. April 1814. M. St. A. 587/9. Hirn, Geschichte Tirols. 33