Bozen-Gries und Umgebung.- (Städtebilder und Landschaften aus aller Welt ; 45.45a)
Page 33 of 83
Author:
Platter, Josef Calasanz / von J. C. Platter
Place:
Zürich
Publisher:
Schmidt
Physical description:
72 S. : Ill., Kt.
Language:
Deutsch
Notations:
Reihe irrtümlich auf Titelbl. mit Zählung: 51
Subject heading:
g.Bozen <Region>;f.Führer
Location mark:
II A-27.171
Intern ID:
328375
Sechs Jalire später schrieb der gegenwärtig abwechselnd in Gastein und Nizza erfolgreich wirkende Badearzt Dr. Gustav Pröll in das Fremdenbuch der Villa Aufschnaiter die Worte: „Je mehr ich Gries kennen lerne, sein Klima, seine Vegetations- „Verhältnisse, welche selbst mit Venedig im Winter einen Vergleich „aushalten, desto mehr überzeuge ich mich, dass Deutschland und „Oesterreich in Gries einen Diamant besitzen, der nur noch des „Schliffes bedarf, einen Schatz
wie keinen andern, den aber das „Vaterland noch nicht gehoben hat.' Den Herren v. Aufschnaiter und v. Leiss war es unterdessen auch gelungen, im engen Kreise ein Kurkomité zu bilden, welches durch Privatsammlungen in Bozen und Gries einstweilen die noth- wendigsten Mittel für Strassenbeleuchtung, Wegverbesserungen und Aufstellung von Ruhebänken in dem bisherigen Bauerndorfe auf zubringen vermochte. Nach und nach lernten auch einzelne andere Hausbesitzer die Vortheile des Kurwesens einsehen und sie richteten Wohnungen zur Vermiethung
an Wintergäste ein, ebenso erbaute sich die eine und andere fremde Herrschaft, z. B. Frau M. O. Wendlandt aus Hamburg, Herr Pieschl u. s. w. eine eigene Villa in sonniger Lage, doch ging bei der grossen Theilnahmslosigkeit in den Kreisen des erbgesessenen Grieser Bauernstandes alles nur einen langsamen, schleppenden Gang, bis im Jahre 1872 die öster reichische Baugesellschaft für Kurorte in Wien ebenfalls auf die herrliche windgeschützte Lage im Fagen-Viertel von Gries ihr Augenmerk richtete und sofort