Der Brenner und seine Nebenwege. 253 lieh an dem auf gleicher Höhe befindlichen Garda (Garden), und wenn von den drei Punkten, die hier jene Barriere bilden, jetzt die Berner Klause in der Geschichte weitaus den größten Raum einnimmt, so hat dies nur seinen Grund in der ausführlichen und lebensvollen Schilderung, die uns Otto von Freising von der Eroberung derselben durch Friedrich Barbarossa im J. 1155 hinter lassen hat 1 ). Es giebt aber noch eine ganze Anzahl anderer Römerzüge, bei denen
und nun hier zweimal, erst den deutschen Vortruppen und dann dem Heere des Königs selbst Widerstand leistete 2 ). Ebenso mußte sich Lothar im J. 1136 auch hier mit Gewalt Bahn brechen 3 ), und Friedrich Barbarossa fand bereits auf seinem ersten Zuge nach Italien 1154 Rivoli von Feinden besetzt und ließ die dortigen Veroneser hängen 4 ). Auch im J. 1166 konnte letzterer dann schließlich zum dritten Mal hier nicht vorwärts kommen, da Rivoli von den Veronesern eingenommen und so die Klause wieder in deren Händen
, der in der Stadt herrschenden Partei aber selbst feindlich gegenüberstanden 7 ). Ebenso wird bei den vielen Vorbereitungen, die Friedrich Barbarossa im J. 1158 für seinen zweiten Römer zug traf, ausdrücklich hervorgehoben, daß damals schon Monate vorher der Kanzler Rainald von Köln und der Pfalzgraf Otto nach Italien vorausgeschickt wurden, und „daß diese sich gleich anfangs der an der Veroneser Klause ge legenen und durch ihre natürliche Lage unüberwindlichen Burg Rivoli ver sicherten, weil durch deren
Besetzung der Marsch durch diesen Engpaß sicher gewährleistet wurde' 8 ). Neben Rivoli und der Klause spielt nun aber auch noch die Burg Garda eine Rolle, etwa derart, daß erst wenn auch diese be setzt ist, hier ganz reiner Tisch gemacht ist. Erst nachdem auch diese sich er geben hat, zieht Lothar 1136 in Verona ein; 1158 wird sie einmal von Friedrich 'A O. F. S. 173f. 2) Oe II. S. 247. 3 ) Oe. II. S. 231. 4 ) Jahrbücher von Pölde, J. 1154. 5 ) Oe. II. S. 234. 6) w. s. 94. A. 60. 7 ) Oe. IL S. 235. 8 ) Ra. S. 36.