¬Das¬ Kapuziner-Kloster zu Innsbruck : das erste dieses Ordens in Deutschland
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Author:
Hetzenauer, Michael / nach archival. Aufzeichn. beschrieben von Michael Hetzenauer. Als Beigabe eine Kt. des apostolischen Missionsgebietes in Indien
Place:
Innsbruck
Publisher:
Rauch
Physical description:
VIII, 192 S.
Language:
Deutsch
Subject heading:
c.Innsbruck / Kapuzinerkloster
Location mark:
II 105.281
Intern ID:
304126
6 Die Ankunft der Kapuziner. und Zellen im einzelnen visitierte und voll Verwunderung ausrief: „Dies alles bezeugt, dass die Kapuziner einen mehr himmlischen als irdischen Wandel führen', theilte die Anschauung des Fürsten von Tirol und gab den noch im Capite! versammelten Vätern den förmlichen Befehl, den Wünschen des Erzherzogs zu willfahren. Im Vertrauen auf den Segen des hl. Gehorsams sagten nun die Väter zu. Dieser Segen ist auch sichtbar bis aus den heutigen Tag. Trotz des rauhen Klimas
die größte Freude bereiten. Das General-Capitel, welches den ?. Silvester a Monte Leone zum höchsten Obern des Ordens erwählt hatte, bestimmte also, dass aus der heutzutage noch immer mustergiltigen venetianischen Provinz ein Convent nach Innsbruck zu entsenden sei. Der damalige Provinzial der genannten Provinz, Johannes von Venedig, dessen Heller Blick, große Umsicht und praktischer Verstand allgemein gerühmt wurde, sollte selbst als General-Com- missär nach Tirol ziehen. Als Untergebene wurden
ihm beigesellt: der Prediger ?. Rafael vou Arco; die Priester ?. Josef von Bergamo, ?. Franz von Bergamo und ?. Arsenius von Venedig; der Subdiacou Alexander von Vicenza und der Laienbruder Nikolaus von Brescia. Dieser aus sieben Mitgliedern bestehende Kapuziner - Convent wanderte sofort zu Fuß nach Innsbruck, wo er im September 1593 glücklich anlangte. Beim Anblick der „schönen bergumkränzten Landes hauptstadt von Tirol', in deren Mauern sie nicht bloß das fromme erzkatholische Fürstenpaar zu treffen
hofften, sondern auch allenthalben Denkmale christlichen Sinnes schauten, mochten wohl auch in ihren Gemüthern jene Gefühle erwacht sein, die der Dichter Rudolf Baumbach in die Worte gefasst: „Wir grüßen dich, Innsbruck, Du alte, treue Stadt, Du schimmernde Perle Auf einem Lorbeerblatt! Wie wird in deinen Mauern Dem Herzen leicht und wohl — Hoch lebe Alt-Innsbruck Im schönen Land Tirol!'