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Books
Year:
1882
¬Die¬ Tiroler und Vorarlberger.- (¬Die¬ Völker Österreich-Ungarns ; 4)
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Page 132 of 544
Place: Wien [u.a.]
Publisher: Prochaska
Physical description: 531 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 65.180 ; II A-3.899/4
Intern ID: 155093
geldern. So der Stadtrath von Bozen zwei Drittel davon. Zu Bozen ward erst, nachdem Erzherzog Sigmund das bischöfliche Stadtgericht an sich gebracht hatte, ein Stadt- und Landgericht constituiert. Bozen bekam dann aber von der Erzherzogin Claudia noch ein eigenes Mercantilgericht (1636), das zur Zeit der Wochen märkte amtierte und aus zwei Instanzen bestand. . Dieser Zeitraum ist die Blütezeit des Statutenwesens, jener urwüchsigen Rechtsbildungen, die aus den Erfahrungen und Bedürf nissen des Volkes

noch in der ersten Hälfte des XV. Jahrhunderts erfolgte, bekannt; aber ihre Herren gaben ihnen nun nicht eigene Richter, sondern gemeinsame mit dem umliegenden Lande. Zur Errichtung solcher Gerichte bekommen die Grafen von Bregenz 1429 die besondere Erlaubniß des Kaisers Sigmund. Eine ähnliche, welche der Bischof von Brixen von Kaiser Karl IV. für seine Stadt Bruneck erwirkt hatte, nahm Friedrich III. 1489 zurück und die Criminalgerichts- Barfeit zu Bruneck fiel wieder in die Hände der Grafen

von Görz. Die Bürgerschaften von Roveredo und Meran erlangten das Recht, ihren Richter- vorzuschlagen, doch Meran erst, als die Gerichts barkeit im Burggrasenamte von den Burggrafen an die Landrichter übergegangen war. Ein solches Vorschlagsrecht scheinen die andern Städte, von Trient und Riva abgesehen, die es schon früher besaßen, nicht erworben zu haben. Doch gewannen die Stadt- räthe überall maßgebenden Einfluß auf die Besetzung der km Richter untergeordneten Frohnboten; auch Antheil an den Buß

hervorgewachsen sind. Am vollkommensten gelangten die italienischen Statuten zur Ausbildung, namentlich in den Städten Trient, Roveredo und Riva. Das Trientiner Statut wurde in 121 Jahren (1407 —1528) nicht weniger als fünfmal reformiert und erweitert, um es den rasch sich verändernden Verhältnissen anzupassen, das von Roveredo erfuhr auch wieder holte Umbildungen und Erweiterungen, bis ihm 1610 die letzte gründliche Verbesserung zu Theil wurde. Ersteres hat aber nicht bloß für die Stadt Trient

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Books
Year:
1882
¬Die¬ Tiroler und Vorarlberger.- (¬Die¬ Völker Österreich-Ungarns ; 4)
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Page 125 of 544
Place: Wien [u.a.]
Publisher: Prochaska
Physical description: 531 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 65.180 ; II A-3.899/4
Intern ID: 155093
von Innsbruck war nur Civilrichter und Bozen Zerfiel eigentlich in drei Gerichts bezirke, die wohl auch in einer Hand vereinl erscheinen, zwei bil dete die Stadt, von denen einer dem Bischof von Trient unter stand, und einen die Umgebung. Alle übrigen Städte hatten den Civil- und Criminalrichter mit dem dazu gehörigen Landbezirke gemein. Das Richteramt in der Stadt Meran und im ganzen Burggrafenamt bekleidete um diese Zeit noch der Burggraf von Tirol, freilich schon nicht selten durch einen Substituten

ihre eigenen Civil- und Criminalrichter, deren Jurisdiction sich allerdings auch aus die benachbarten Orte erstreckte. Das war nun wohl auch beim Podestà von Trient der Fall, aber sein Wirkungskreis doch vorzüglich das Stadtgebiet. Trient und Roveredo besaßen das Recht, 3 oder 4 Rechtsgelehrte ihren: Herrn zur Ernennung des Podestäs zu präsentieren. Unter den deutschen Städten hatten in diesem Zeit räume vermuthlich nur Brixen, Bruneck, Innsbruck und Bozen eigene Stadtrichter. Doch der Stadtrichter

, seinen Richter, ersetzt. Der Stadt Hall ertheilte Markgraf Ludwig von Brandenburg 1359 das Privileg, daß das Gericht in der Stadt und auf dem Lande ungetheilt unter einem Richter verbleiben und die Schranne im Burgfrieden der Stadt verbleiben sollte. Einen Einfluß aus die Besetzung dieser Richterstellen besaßen die Bürger in diesem Zeitraum nicht, aber aus ihrem Rache und einen: wei tern Bürgeransschnsse wurden die Urtheilssprccher, die Geschwornen, wenigstens bei städtischen Rechtssällen, genommen

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Books
Year:
1882
¬Die¬ Tiroler und Vorarlberger.- (¬Die¬ Völker Österreich-Ungarns ; 4)
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Page 130 of 544
Place: Wien [u.a.]
Publisher: Prochaska
Physical description: 531 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 65.180 ; II A-3.899/4
Intern ID: 155093
Hall, Sterzing und Bozen, Bregenz, Feldkirch und Bludenz von ihren Herren mancherlei neue Begünstigungen in Bezug auf Markt rechte, 'Zollfreiheit und andere Vorrechte. Der Stadt Meran gestattete Leopold IV. zur Bestreitung der Kosten für Ringmauern und Graben die Erhebung eines Zolles; Herzog Friedrich IV. erhob sie ausdrücklich zur Hauptstadt des Landes und machte fie pt einer Kornkammer für Binschgau und Umgebung ; auch verlieh er ihr das Schankrecht ihrer Bau- und Landweine und Kaiser Karl

erlaubte den Hallern, in Steiermark, Kärnthen und Krain Handel zu treiben, Max I. verpfändete ihr auf drei Jahre das Gericht Taur. Zahlreich sind die landesfürstlichen Verordnungen, um die Haller in ihren Zollfreiheiten und Fischereirechten zu erhalten und die Verpfändungen für geliehene Summen. Die Stadt Bozen bekam von Erzherzog Sigmund zur Verbesserung von Brücken und Landstraßen einen Wegzoll auf ewige Zeiten und kein Nachfolger verlieh ihr die erste bekannte Marktordnung,, wornach damals nur drei

V. gebot den Kaufleuten, ihre Waaren auf die Märkte von Meran zu bringen. Den Bürgern von Innsbruck gestattete Erz herzog Sigmund für die Besserung des Weges über die Scharnitz die Erhebung eines Weglohnes und der Stadt Sterzing Kaiser' Max I. einen ähnlichen Weglohn für die Einhaltung der Land straße auf den Brenner. Die Salinenstadt Hall genoß die Gunst aller Landesfürsten in hohem Grade, besonders aber Friedrichs IV., Sigmunds und Maxens. Friedrich überließ ihr den Brückenzoll daselbst, Ernst

Jahrmärkte bestanden. Die Bürger von Trient erwarben von Sigmund die Bewilligung, mit Salz Handel Zu treiben und das Recht, mit ihren Wagen die Waaren von Bozen

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Books
Year:
1882
¬Die¬ Tiroler und Vorarlberger.- (¬Die¬ Völker Österreich-Ungarns ; 4)
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Page 120 of 544
Place: Wien [u.a.]
Publisher: Prochaska
Physical description: 531 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 65.180 ; II A-3.899/4
Intern ID: 155093
, letztere in das X. Jahrhundert zurückreicht, die gleichfalls auf römischer Ansiedlung beruhenden Orte Bozen und Meran erhalten jedoch erst im Anfänge des UV. Jahrhunderts den Titel und Charakter von Städten, Meran durch ein Privileg König Heinrichs vom Jahre 1317. Innsbruck erhob Herzog Otto II. von Andechs 1239, Kitzbühel Herzog Ludwig II. von Baiern 1271, Hall 1303 und Glurns 1304 Herzog Otto von Tirvl-Görz, Vils Kaiser Ludwig der Baier 1327 und Kufstein 1393 Pfalzgraf Stephan von Baiern zur Stadt

. Im XIII. Jahrhunderte hatten noch oder erhielten wenigstens wahrscheinlich den Rang von Städten Bregenz und Feldkirch, Klausen, Lienz und Sterzing, im XIV. Jahr hundert Bludeuz und Riva. Von den genannten Städten ist ihre Erhebung zu Märkten bei Innsbruck (1180), und Kufstein (1339) bekannt, doch müssen als solche theils schon im XII., theils im XIII. oder XIV. Jahrhundert wohl auch angesehen werden: Bozen und Meran, Brixen, Klausen und Hall, Riva und Roveredo. Außer denselben erwarben

in den genannten Jahrhunderten die Rechte eines Marktes: Pergine (c. 1166),Egna oder Nemnarkt (1189); Tramin (vor 1202), Mühlbach (1269), Imst (1282), Schwaz (1326), Matrei (1328) und Hohenems (1333). Matrei wird sogar eine Stadt, genannt (1328), das jetzige Dorf Prutz erhielt von König Heinrich Marktrechte (1329) und Ala heißt 1204 ein Markt, dann wieder ein Dorf. Die den tirolischen und vorarlbergischen Orten im vorliegen den Zeiträume zutheil gewordenen Stadt- und Marktrechte sind theils Nachbildungen

oder Übertragungen anderer Stadt- und Marktprivilegien, theils aber aus den Localverhältnisscn hervor-

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature , Law, Politics
Year:
1882
Über die tirolischen Kriegslieder der Jahre 1796 und 1797
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Page 36 of 76
Author: Feder, Josef / von J. Feder
Place: Teschen
Publisher: Prochaska
Physical description: 48 S.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Programm des k. k. (vereinigten) Staats-Gymnasiums in Teschen für das Schuljahr 1881/82
Subject heading: g.Tirol ; s.Kriegslied ; z.Geschichte 1796-1797
Location mark: 2.202
Intern ID: 187209
an, Nicht so volksmäßig klingt ein anderes Lied auf den Helden des Tages. Es gibt die „Empfindungen des Dankes der Stadt Bozen“, ist überhaupt ziemlich bescheiden gehalten. Zur Probe zwei Strophen e ) : 1. Heil und Dank dem Sieger, Dem Retter in der Noth! Er zerstreut die Horde, Die uns überfiel, Rettet uns vom Morde Und, Übeln ohne Ziel. 1. Heil und Dank dem Sieger, Dem Retter in der Noth ! So rufet Dir entgegen Die wonnetrunk’ne Stadt Und wünschet Glück und Segen Zu: jeder Heldenthat. „Laudon rückt

21. Ein’ Bitt’ an den Kaiser, Uns noch g’währen soll: Ein’ Meil’ langen Gralgen Soll er in Tyrol 22. Aufrichten und dort Ohn alles Bedenken Die falschen Verräther Darauf lassen henken. Schon am folgenden Tag, 4. April, hielt Laudon unter ungeheurem Jubel der Bevölkerung mit 7000 Bauern seinen Einzug in die Stadt. Da begrüßten ihn die Bozner Musikanten ganz passend nach der Melodie des alten Liedes „Laudon rückt an“ auf seinen großen Oheim, den Sieger hei Kunersdorf, Schweidnitz und Belgrad

x ) : 1. La, la, la, la, la, Laudon rückt an; Er rückt in’s Wälschland ’nein, Nimmt Stadt’ und Länder ein, La, la, la, la, la, Laudon rückt an. 2. La, la, la, la, la, Laudon rückt an; Er jagt d’ Franzosen fort, Befreyet unsern Ort, La, la, la, la, la, Laudon rückt an. 6. La, la, la, la, la, Laudon rückt an; Gott segne diesen Mann, Schaut ihn fein alle an, La, la, la, la, la, Laudon rückt an. 8. La, la, la, la, la, Laudon rückt an; Hoch lebe dieser Held, Wird nicht bezahlt mit Geld, La, la, la, la, la, Laudon rückt

an. Nach der Melodie des alten Liedes auf den Grafen Gideon von Laudon nach dem siebenjährigen Preußenkriege, Gesungen von den Stadtmusi kauten, als der Herr General Feldwachtmeister Freyherr von Laudon am 4. April 1797 siegreich in Botzen einzog. Botzen, gedruckt bei Johann Thomas Hofer, k. k. Stadt- und Merkantil-Buchdrueker“, Originale. in Hörmanns Sammlung. Arie des alten Liedes : WMh. v. Janbo, Laudon im Gedieht und Liede seiner Zeitgenossen S, 137. 2 ) Originaldr.: Bibi, tirol. D. n. 1245. 3 *

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Books
Year:
1882
¬Die¬ Tiroler und Vorarlberger.- (¬Die¬ Völker Österreich-Ungarns ; 4)
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Page 128 of 544
Place: Wien [u.a.]
Publisher: Prochaska
Physical description: 531 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 65.180 ; II A-3.899/4
Intern ID: 155093
Städte und Märkte hemmten, waren die Pest um die Mitte des XIV. Jahrhunderts, die sie sehr entvölkerte, zahlreiche Brand schäden und häufige Überschwemmungen. Meran und Bozen z. B. erlebten zwei Brände und erstereS wurde wiederholt durch den Übertritt der Passer, letzteres durch die Überflutungen von Eisack und Talfer geschädigt. Von auswärtigen Feinden hatten Hall und Innsbruck, Meran, Bozen und Trient zu leiden. Erstere winden durch die baierischen Herzoge, Meran durch Markgraf Karl

von Böhmen, Trient durch Ezzelino da Romano bedrängt. Bozeir beunruhigte der benachbarte Adel und verbrannte Markgraf Karl. Im zweiten Zeitraum, der vom Anfänge des XV. bis über die Mitte des XVII. Jahrhunderts reicht, schließt sich der Kranz der tirolischen Städte und Märkte bis ans ein Glied, das il och immer bloß im Range eines Marktes erscheinende Ala. Die Stadt- und Markt-Verfassungen gelangen zum vollen Ausbau und das bürgerliche Leben zu seiner höchsten Entfaltung, besonders tut Zunftwesen. Städte

Nachbarn, die nur vorübergehend schädlich wirkten, auch viel beigetragen. So nahm die Mehrzahl einen immer größern Aufschwung bis gegen Ende des XVI. Jahrhun derts, einzelne selbst noch eine Zeitlang hernach, bis der Verfall immer weitere Kreise zog mid zuletzt alle erreichte. Den Rang einer Stadt erlangten in. diesem Zeiträume nur Roveredo und Arco, doch letzteres erst, wie es scheint, im XVII. Jahr hundert. In den Kreis der Märkte traten ein die tirolischen Orte: Jnnichen, Lorenzen 1488, Reute 1489

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Books
Year:
1882
¬Die¬ Tiroler und Vorarlberger.- (¬Die¬ Völker Österreich-Ungarns ; 4)
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Page 127 of 544
Place: Wien [u.a.]
Publisher: Prochaska
Physical description: 531 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 65.180 ; II A-3.899/4
Intern ID: 155093
besetz von Meran kennt Gastgeber, Fleischhauer, Victualienhändler, Fischverkäufer und Tuchscheerer, das Sterzinger Stadtrecht erwähnt Bäcker, Müller, Schmiede, Maurer, Zimmerleute, Gärber, Schneider und Fischer; Meran und Bozen hatten nach andern Documenten auch schon Goldarbeiter. Ob hier und in andern deutschen Städten wirklich bis zum Ende des XIV. Jahrhunderts das Zunftwesen sich über die Anfänge hinaus entwickelt, ist zweifelhaft; für Trient steht dies außer Frage; da betheiligten

sich bereits die einzelnen Vor steher der Innungen am Stadtregimente. Die ältesten Meister schaften waren: die Bergleute, Weißgärber, Schneider, Schuster und Weber. Der Umfang der Städte war noch unbedeutend: auch die hervorragendsten beschränkten sich auf jenen Theil, den mau jetzt mit „innere Stadt' bezeichnet; nur Trient hatte schon ein paar Vorstädte. Diese Stadt ragte eben damals über alle nicht bloß durch ihre großen Freiheiten, sondern auch durch Ausdehnung, Volkszahl, Reichthum und städtische

Beschäftigung hervor. Ihr zunächst in Bezug auf letztere Momente war Bozen, so sehr es demselben und selbst mehreren deutschen Städten ai: politischen Rechten nachstand. Beide verdankten vorzüglich dem Transtthandel ihren Aufschwung, ersteres auch zuiu Theil der Anwesenheit des Bischofs und eines .zahlreichen Adels. Dasselbe war bei Meran, der Residenz der Landes fürsten, der alten Hauptstadt der Grafschaft Tirol, bei Brixen, der bischöflichen Residenz, und bei Lienz, dem Sitze der Görzer Grafen, der Fall

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature , Law, Politics
Year:
1882
Über die tirolischen Kriegslieder der Jahre 1796 und 1797
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Page 27 of 76
Author: Feder, Josef / von J. Feder
Place: Teschen
Publisher: Prochaska
Physical description: 48 S.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Programm des k. k. (vereinigten) Staats-Gymnasiums in Teschen für das Schuljahr 1881/82
Subject heading: g.Tirol ; s.Kriegslied ; z.Geschichte 1796-1797
Location mark: 2.202
Intern ID: 187209
- Haufen strömte das Volk sogar fern aus dem Oberinnthal zu seinem Lager an der Toll. Gleich zeitig erhoben sich unaufgefordert und noch ohne gegenseitigen Contact die Bewohner der Gelände des Eisackthaies und der Berggerichte um Bozen, Unter solchen Umständen konnte Kerpen zur Offensive tibergehen und einen allgemeinen Angriff beschließen. Der combinierte Plan desselben war mit tiefer Einsicht entworfen und bezweckte nichts Geringeres, als die in Mühlbach, Brixen und Bozen stehenden Feinde

selbst übernahm die Aufgabe, das Centrum von Sterzing aus gegen den Feind zu werfen ; und gleichzeitig sollte Laudon in drei Colonnen nach Bozen dringen und Joubert den Rückzug sperren. In den beiden Planken hätten dann die Sarnthalcr und Pusterthaler das Schicksal des Feindes zu besiegeln. Nur eines Winkes bedurfte es, und die ganze furchtbare Wetterwolke schlug über diesen zusammen. Das geschah am denkwürdigen 2. April. Es war jener Tag, dem wir zugleich das herrlichste aller tirolischen Kriegslieder

, das berühmte Spin- geserlied verdanken. Beginnend mit den Vorgängen, wie sie das Land Tirol seit Beginn des Jahres erlebt, setzt es ') F. K. Zoller: Gescb. der Stadt Innsbruck,TI. S, 347, Anm. 3. 2 ) Umgebung von Meran.

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Books
Year:
1882
¬Die¬ Tiroler und Vorarlberger.- (¬Die¬ Völker Österreich-Ungarns ; 4)
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Page 320 of 544
Place: Wien [u.a.]
Publisher: Prochaska
Physical description: 531 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 65.180 ; II A-3.899/4
Intern ID: 155093
streifen. Schon im Verlaufe desselben verschwinden einzelne Stadt- thore und Stadtmauern und die Stadtgräben füllen sich 'zum Theil. Noch rascher vollzieht sich dieser Proceß in unserem Jahr hunderte; die Städte und Märkte sprengen all die Bande, die bisher ihre Entwickelung gehemmt haben, und die alten und neuen Stadttheile vereinigen sich bald zu einem schönen Ganzen. Es pulsiert überall ein freieres Leben und schasst freie Plätze, schöne Promenaden und andere Statten der Belustigung imb

nommen, Innsbruck und Meran haben seit einigen Decennien ihren Umfang nahezu verdoppelt und durch die Neubauten wesentliche Verschönerungen erfahren, Hall, Sterzing und in jüngster Zeit auch Roveredo sind stark in Verfall gerathen, Bozen, Trient und Brixen haben wenigstens keinen großen Fortschritt gemacht. Das reinste Bild der Vergangenheit bietet noch Glurns, das seine 1530 erbauten Mauern bis zur Stunde noch bewahrt hat, während bei allen übrigen nur mehr größere oder kleinere Reste von den selben

und von den Thürmen zu finden sind und Innsbruck z. B. schon in der zweiten Hälfte vorigen Jahrhunderts alle seine Stadt- thore verloren hat. Haben die Wohnungen des Adels und der Bürger im Laufe der Zeit große Veränderungen erlitten, so muß bezüglich der Bauernhäuser und ihrer Scheunen eher das Gegentheil constatiert werden; ist auch an denselben die Zeit nicht spurlos vorüber gegangen, so hat sie doch bis in unsere Tage verhältnißmäßig geringe Veränderungen in der ländlichen Bauweise bewirkt. Dabei

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Books
Year:
1882
¬Die¬ Tiroler und Vorarlberger.- (¬Die¬ Völker Österreich-Ungarns ; 4)
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Page 368 of 544
Place: Wien [u.a.]
Publisher: Prochaska
Physical description: 531 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 65.180 ; II A-3.899/4
Intern ID: 155093
wissen wir von den: lebenslustigen Kaiser Max. Die Scheiben schießen wurden im XVI. Jahrhundert recht beliebt, nahmen aber im XVII. ab, um im XVIII. von neuem aufzublühen und zu noch viel größerer Bedeutung zu kommen. Für die ersten Handels städte Bozen, Hall, Meran und Trient waren die Jahrmärkte besondere Festzeiien, die durch die Marktberufung auch dann noch feierlich eingeleitet wurden, als sie schon lange in ihrer Bedeutung gesunken waren. Ein allgemeiner Hauptfesttag war seit ältester Zeit

das Kirchweihfest, das überall nicht bloß mit reichlichen Mahlzeiten, sondern auch mit Musik und Tanz begangen wurde. In den Faschingstagen hat es gleichfalls an Spaß und Scherz nicht gefehlt. Die gesellige Heiterkeit war überhaupt im XVI. und XVII. Jahrhundert in den Städten sehr im Schwünge und selbst die Noth der Zeit vermochte sie nicht immer zu unterdrücken. Trinkstuben und andere öffentliche Localien, wo man sich gegen seitig unterhielt, kamen in jeder Stadt vor und es bestanden auch gesellige Vereine

zu gegenseitiger Unterhaltung. Man schrieb und malte sich selbst Albums oder ließ sich solche zur Erinnerung malen. Vor allen zeichneten sich darin die Städte Innsbruck, Trient und Hall, wie es scheint, aus; allein es hatte doch fast jede Stadt ihre eigenen Festlichkeiten. Die Bregenzer z. B- machten ihren Faschmgsritt gegen das Kloster Mehreran, indem 60—70 Bürger maskiert dasselbe umlagerten und von dem bezwungenen sich bewirten ließen. Einen ganz ähnlichen Zug unternahmen die Innsbrucker gegen Witten

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