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Year:
1861
¬Der¬ Adler-Ornat im Domschatze zu Brixen
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Page 3 of 10
Author: Bock, Franz / Franz Bock
Place: Wien
Publisher: Prandl und Mayer
Physical description: 7 S.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Mittheilungen der k.k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale. Jg. VI.
Location mark: III 1.406
Intern ID: 339858
vor, mit welchen sowohl der Pantheismus des Orients als auch der Monotheismus des Morgen- und Abendlandes eine feststehende Idee zu verknüpfen pflegte. Unter diesen Thierbildern nimmt vornehmlich seit den Tagen des classischen Römerthumes der Adler eine bevor zugte Stelle ein. Der Adler war schon lange, bevor sein Mythus in der Kunst des Abendlandes hei Griechen und Römern eine Anwendung fand, den orientalischen Künst lern insbesondere Assyrern, Persern und Indern bekannt. Auch bei den Hebräern war das Bild

, 1. fi-, Seile 14. Annahme dürfte sich aus dem Oriente in dasAbendland schon seit altersgrauen Zeiten vererbt haben. Auch heute noch herrscht in Persien der eben mitgetheilte Glaube vor, wie das Herbelot versichert, und steht auch damit die Benen nung des Adlers „humai' in Verbindung, welches so viel bezeichnet als: glücklich, ehrenvoll, ausgezeichnet, er haben . Als bekannt setzen wir voraus, welche fernere An schauung das classische liömerthum mit dem Adler ver band, und wie es denselben als Glück und Sieg

verheis- sendes Sinnbild auf seine Standarten und Waffen setzte. Wohl mit Sicherheit dürfte angenommen werden, dass auch nach dem Falle des weströmischeu Reiches, der von dem Römerthume unzertrennliche Adler in die Anschauungen und die Kunstweise des oströmischen Kaiserthums am Hel lespont überging und noch immer als Symbol des Ruhmes und der Grösse des Römerreiches auch in der Bildnerei der Griechen seine Geltung fand. Ganz besonders dürfte dieser mystictis ales bei der Prachtliebe des oströmischen

auch der traditionelle römische Adler in der Kunst aufs Neue eine ausgedehnte Anwendung und Geltung fand, ist bekannt. So erhob sich ein Adler jedenfalls als Rcmiuiscenz an ähn liche Abzeichen des classischen Römerthums auf die von Karl dem Grossen erbaute Pfalz zu Aachen; so standen dieselben im Fluge, Sieg und Gliick verheissend, im spä tem Mittelalter auf den Reichspfalzen und den Zelten der Kaiser; so endlich erhoben sich Adler als Helmzierden im XII. und XIII. Jahrhundert auf dem Kopfschmuck der Ritter und geht

endlich der Adler noch vor den Tagen der Hohen staufen als feststehendes heraldisches Abzeichen des deut schen Reiches, in das Wappen der deutschen Kaiser über. Nach diesen kurzen Vorbemerkungen über das Alter, die Bedeutung und häufige Anwendung des Adlers in der Kunst des Orientes und Occidents sei es gestattet in Fol gendem näher auf unser Thema einzugehen und die Frage zu stellen,'seit welcher Zeit lässt sich der Adler, als belieb tes Thierornament in der Seidenweberei vorkommend

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