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Title A - Z
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Books
Category:
Fiction
Year:
1897
Dorffrieden und Alpenwildnis : Geschichten aus den Tiroler Bergen
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Page 71 of 275
Author: Syrutschek, Julius / Julius Syrutschek
Place: Dresden [u.a.]
Publisher: Pierson
Physical description: 268 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 4.894
Intern ID: 215471
68 — war, Bauer." erwiderte der Oberknecht, seine ganze Be redsamkeit zusammenfassend. „Zum zweitenmal thu i's net," stieß er mit Bestimmtheit hervor. Der Bauer erröthete und erblaßte abwechselnd vor „Deine Straf' hast kriegt, Bauer," fuhr der Knecht fort, da er fühlte, daß es sich jetzt um die Entscheidung handle, „und die meine, mein' i, bleibt auch net lang aus! Aber a zweit'smal Lhät' i mich net versündigen an deiner Stell', Sonnstoaner!" - „Und du, du warst dein Lebtag beim Haus?" ries

der Bauer, dessen Zorn jetzt losbrach. „Bauer," unterbrach ihn kurz der Knecht, „wannst so tost (tobst), dann, mein' i, könnten die Leut' doch leicht wissentlich werd'n, daß du a recht gut's Ling'l (Lunge) hast; und i mein', 's is besser, es weiß nie mand, wo's Vir fehlt." Der Bauer mäßigte seinen Zorn. Der Knecht hatte das Mittel in der Hand, ihn zum Schweigen zu bringen, und er hatte es im rechten Augenblicke ange wendet. „I mein', Bauer, i geh'!" sagte der Oberknecht nach einer Weile, die in tiefem

Schweigen beiderseits vergangen war. „Du kannst schon gehn, Mathes, brauchst a heut' nrmm'r z' komm'n." Die Antwort klang mürrisch und unfreundlich. Der Oberknecht Zögerte zu gehen; er ließ die Pfeife aus dem Munde sinken und sah dm Bauer an. Er

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Books
Category:
Fiction
Year:
1897
Dorffrieden und Alpenwildnis : Geschichten aus den Tiroler Bergen
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Page 69 of 275
Author: Syrutschek, Julius / Julius Syrutschek
Place: Dresden [u.a.]
Publisher: Pierson
Physical description: 268 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 4.894
Intern ID: 215471
66 — hinaus. Der Sonnenschein lag wie Gold draußen auf Hof und Acker. „Die Erd' wird schon Wolter trock'n sein?" „Die Erd' und 's Gras," zwang sich der Ober knecht zu antworten. „Wird wieder a dürr's Jahr, ziemt (dünkt) mich." Der Bauer schien den fein angebahnten Übergang nicht bemerken Zu wollen. „Und der Wielander hat die Arbeit ang'führt?" fragte er, seine Gedanken gleichmäßig weiterspinnend. Dem Oberknecht schien das Thema nicht zu be hagen- er nickte bloß wieder. .Der Bauer begann

über diese Art Zu antworten, verstimmt zu werden. Ihn ärgerte die Theilnahmslosig- feit seines Knechtes gegenüber dem Umstande, daß dem Hause durch diese Neuanpflanzung wieder ein Stück Weide entzogen worden sei. „Und meinst denn du, i leid' (dulde) dös?" fuhr er erbost auf. „Meinst, mir is gleich, daß a Stück ums and're von der Weid' wegfallt?" „I thät halt meinen, Bauer," erwiderte der Ober knecht bedächtig, „das Gescheitste war', du redest mit der G'meind'." „Mit der G'meind' red'n? — Bitten? — Betteln

?" schrie der Bauer, feuerroth, mit zorniger Stimme. „Von die Sonnstoanbauern hat noch keiner um 'was bettelt, und i bin der letzt', der 's Lhut!" „Hast auch 's Betteln net noth, Bauer," beschwich tigte der Oberknecht. „I Hab' nur so g'memt. — Du weißt's: a gut's Wörtl find' leicht a gut's Örtl!"

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