Wanderbüchlein eines reisenden Gelehrten nach Salzburg, Tirol und der Lombardei
solchen Wege der Erholung und der Freude, geht Der mit einem, welcher der Quell aller rechten Freude und Erholung selber ist. Der Beschreibe? dieser Reise wohnt au einem Orte, der etliche Stunden weit hinter Nürnberg liegt, und wohnt zwar da gern und fröhlich, freut sich aber doch allemal ganz besonders, wenn er wieder an und in sein altes Nürnberg kommt, das gewissermassen seine Gebnrts- und Vaterstadt ist. So wie man sich, besonders an einem Wochenmarktstag, gleichwie heute, der Stadt nähert
, wird das Leben um einen her immer bunter und fröhlicher, Wagen (mit Landleuten und ihren Feldfrüchten) an Wa gen, dazwischen die schön glänzenden, metallenen Gefäße mit frischer Milch, die reichen Felder oder vielmehr Feld gärten, die da der redliche Menschenfleiß mitten in den öden Sand hineingebaut hat. Kommt man nun vollends hinein, in die alte, große, reinliche Stadt, und bleibt eine Zeitlang drinnen, so bemerkt man wohl bald, daß man hier an einem Orte ist, den Gott gesegnet hat: zwar nicht mit Weinbau
oder mit Goldbergwerken, oder mit großem Fang an Seefischen, aber dagegen mit vielen fleißigen, fröhlichen Menschen, bei denen auch noch Got tesfurcht wohnet und treuherziger Bürgersinu. Ich kann wohl, während ich da noch etliche Geschäfte besorge und von den lieben Kindern auf etliche Wochen Abschied nehme, meine Feder mit dem Fremden ein wenig in der Stadt herumgehen, auch wohl einen ganzen Tag bei ihm drinnen bleiben lassen und das Merkwürdigste zeigen, denn in Neumark ist ohnehin nicht viel für ihn zu thun
. So von hinten (Norden) her, nimmt sich die Stadt freilich nicht so schön wie von der Seite und von vor-