¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
höllisches Gewebe und reizten die Gemüther beider Parteien zu allen Schrecken des Volkskrieges, die, so sehr sie auch die menschlichen Gefühle empören >— um der Geschichte treu Zu bleiben — von beiden Pancien nicht verschwiegen werden dürfen. Während nun ein paar bayerische Schützen-Compagnie», ge führt von einem gebornen, jetzt- bei Bayern à Korporal dienenden Tiroler, jene Stellungen am Reuterer Kogel zu umgehen suchte», und nachdem durch Granalenwürfe der schützende damals
Zweck/ und erzeugte gerade die entgegengesetzte Wirkung^). > Furcht und Schrecken wich nun der Wuth, und die letzten ' Funken von Achtung, Anhänglichkeit oder Ergebung an Bayern ver wandelten sich jetzt ersi recht in gesteigerten Haß, Rache und grimmigen Widerstand^-). Als daher die bayerische Avantgarde *) Dieses Verfahren an tirolischen Gefangenen war auch schon aus dem Grunde sehr gewägt, weil damals wenigstens noch 20VV Bayern und Franzosen in den Händen der Tiroler jenseits des Brenners
waren und diese furchtbare Repressalien ergreifen konnten. Wirklich drohte später General Fenner, aus Neu markt (im Etschthal), daß wenn sich solche Gränel wiederholen würden, er als Repressalien für jeden Bccker einen gefangenen Offizier oder bayerischen Beam ten würde erschießen lassen. **) „Ich hatte bis dorthin für Bayern und seinen guten König iiMxr Respekt gehabt,' bemerkt hierüber ein Tiroler -Bauer aus jener Gegend; „Wts uns der bayerische König bessere Schreiber, nicht so viele grobe gottlose lu therische
Lumpen ins Land geschickt, die Sache Ware ohnehin nicht so weit ge kommen. WaS können nun wir dafür, daß wir lieber an den Kaiser als an Bayern halten, das uns trotz aller Versprechungen unsere heilige Religion so frevelhast angetastet, unsere Verfassung, selbst unfern Namen genommen hat. Daß Land mußte so bayerisch sein, während das Volk österreichisch war. Doch alles dieses hätte sich gewiß noch besser machen können, wenn jene Schreiber nm irgend eine Rückficht genommen hätten.' »Auch fürs