¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
NM Judensteiner Dimmer immer mit so ergiebigen Kartätschenregen empfingen, daß sie zweimal arg gelichtet zurückweichen mußten. Mit wahrem Heldensinn wagte Speckbacher sofort noch einen dritten Sturmangriff, und diesesmal gelang eö ihm die Bayern über die Brücke zu werfen, welchen Nebergang diese dann zum Schutze des linken Ufers unter einigem unwirksamen Geplänkel der 'Bauern theilweise selbst zerstörten. Während des zweiten Angriffes, gerade als Speckbachcr mit hochgeschwungenem Säbel
wiederholt gegen die Hallerbrücke vor stürmte, wurde er nicht wenig dadurch überrascht, auf einmal seinen zehnjährigen Sohn, Ander! neben sich Zu sehen, der seiner Mutter entlaufen war und nun kindlich tolldreist, auch mitstürmen wollte. In wilder Kampftsgluth, doch vom mächtigen Vatergefühle ergriffen, drückte der Alte den Buben dabei rasch zu Boden, um ihn vor den feindlichen Kugeln Zu schützen. Als noch ein Anlauf gegen die Bayern erfolgen sollte, wurde dem Vater um den Kleinen bange
, und da die Ermahnung „sich vom Stürmen fern zu halten' nichts fruchtete, mußte er seinem dreisten Sohne sogar ein paar Schläge geben, worauf der Bube dann weinend so weit zurückging, daß der Vater ihn wenigstens nicht mehr sehen konnte. Mittlerweile krachte es schon überall in der ganzen Jselgegmd, nur auf dem linken Innufer ließ sich noch nichts hören, der tapfere österreichische Obristlkeutenant Reißenfels mit seinen braven Jägern, unterstützt von einem Haufen Tiroler, vertrieb inzwischen die Bayern
— mit einigen kaiserlichen Jägern in die rechte Flanke der Bayern gegen den Husselhof und den: Gattwieshof herunterstürmte, und durch wohlgenährtes Schützenfeuer die Gegner von den Höhen dieser Höft bis in die Wiltauer Felder hinabwarf. Das weitere Herab-