Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
mal saß er jährlich selbst zu Gericht. — Das Land war seines Herrn froh. Wer nicht nur blühend, auch vermehrt hinterließ er seinem Sohne Friedrich die östreichischen Tande. Leopold hatte von der Kirche von Freistng alle ihre beträchtlichen Lehen in Kram erhalten, und dadurch die spätere Ver einigung Krains mit Oestreich angebahnt. Friedrich der Streitbare war erst 19 Jahre alt, als er die Regie rung Oestreichs antratt. Die Gebrüder Kuenring, denen Leopold, nach Italien reisend, Oestreich
vertraut hatte, erhoben sich gegen den jungen Fürsten. Am hellen Mittag führten sie den herzoglichen Schatz von Wien auf ihre Bürgen; allgemein glaubte man, es geschehe auf des Herzogs Be fehl. Durch sie eingeleitet, erhob sich Empörung in Oestreich; die Böh men fielen verwüstend in das Land. Friedrich schloß sich in feste Burgen ein; wie aber die Böhmen nach einigen Wochen beutereich nach Hause ge zogen waren, brach Friedrich gegen die Kuenringer los; fing Hadmar durch List, brach ihre Burgen
, da ergab sich Heinrich. Der Herzog nahm Geißeln, Schadenersatz, und beließ Heinrich als Landesoberstmarschall; die Ruhe war in Oestreich hergestellt,, und ein Streifzug nach Böhmen strafte den frü heren Einfall derselben nach Oestreich. Diesen Kämpfen folgten zwei Fehden mit Ungarn. Sie hatten zweier lei Ursachen. Die erste lag in Friedrichs häuslichen Verhältnissen. Das Aussterben des Babenbergischen Geschlechtes vorasinend, hatte Leopold den „ 15jährigen Friedrich bereits mit Gertrud von Bramschweig
verheirathet; sie starb bald, und dasselbeJahr noch vermählte sich Friedrich, mit Sophie, der Tochter des griechischen Kaisers; hierdurch wurde er der Schwager des ungarischen Kronprinzen Bela, der Sophia's Schwester, Maria zur Frau hatte. Friedrich verstieß im dritten Jahre der Ehe Sophie , weil sie kinder los war. Die Unbill der Schwägerin zu rächen,, vermochte Bela seinen Vater, Andreas II. zmn Krieg. Der unentschiedene Kampf wurde durch einen Vergleich geschlichtet, aber die Versöhnung
war nur scheinbar. Fried rich unterhielt Verbiudungen mit ungarischen Mißvergnügten ( 1235 ), und als Bela IV. de»'Thron bestieg, rückte Friedrich schnell nach Ungarn ; aber die Mißvergnügten, auf die er zählte, waren schon gefangen, Friedrichs Krieger weigerten sich zu kämpfen, er mußte das Feld räumen, und von Bela, der nun Oestreich verheerte, den Frieden um schweres Geld erkaufen. Bald darauf ergab sich Zwiespalt zwischen dem Kaiser und dem Her zog. Des Kaisers Sohn Heinrich hatte sich gegen den Kaiser