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Title A - Z
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Category:
History
Year:
1851
Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
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Page 49 of 351
Author: Mailáth, Johann / von Johann Mailáth
Place: Wien
Publisher: Mayer
Physical description: 343 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte
Location mark: 1305
Intern ID: 184653
Herzog Friedrich von Steiermark war indessen, und zwar gleich nach Albrechts Tod, zum deutschen Kaiser gewählt worden. Was man von sei ner Regierung zu erwarten habe, ergab sich gleich daraus, daß er die Kur fürsten drei Monate auf die Erklärung warten ließ, ob er die Kaiser krone annehmM wolle. Friedrich III. hatte sieben Jahre um die Kaiserkrone gekämpft; nach 130 Jahren waren die Umstande so geändert, daß Fried rich IV. Monate mit der Annahme zögern durfte, ohne einen Gegenkaiser zu fürchten

. Friedrich IV. wollte nach Elisabeths Tode die Vormundschaft des jungen Ladislas übernehmen, aber nur die Person des Mündels blieb ihm, schon Elisabeth hatte ihm den kleinen Prinzen vertraut; von den Ländern aber gehorchte nur Oestreich Friedrichs Anordnungen. Ungarn und Böhmen hatten, wie schon gesagt, eigene Gubernatoren, die sich um Friedrich IV. gar nicht kümmerten, ja selbst den jungen Fürsten aus seinen Händen, und bei sich haben wollten. Auch Oestreich wurde unruhig; an der Spitze

der Mißvergnügten stand Ulrich Eyzinger; der Zweck war Friedrich IV. aus zuschließen von der Verwaltung Oestreichs. Mitten m dieser Gährung unternahm Friedrich die Rönrerfahrt, um sich krönen zu lassen (1452, 9. März). Er war der letzte Kaiser, der in Rom gekrönt wurde. Beinahe gleichzeitig (16. März) hatte auch Friedrichs Vermählung mit der schönen, geistreichen, hochherzigen Eleonora von Portugal! statt. Friedrichs Freude über die Krönung und die liebenswürdige Frau wurde durch die Gesandtschaften verbittert

, die, aus Ladislas Tandem kommend, den Kai ser aufforderten, den Prinzen ihnen frei zu geben. Endlich kehrte Friedrich mit Ladislas in die Erbstaaten zurück. Hier erwartete ihn Gewalt. Friedrich IV. hatte außer Ladislas noch einen Mündel gehabt, Her zog Sigmund von Tirol. Dieser war 16 Jahre alt, also nach den Haus gesetzen volljährig, Friedrich wollte ihn aber der Vormundschaft nicht ent lassen. Sigmund schrieb klagend nach Tirol; das Land stand auf, warf die Beamten Friedrichs hinaus, und rüstete zum Krieg

; da entließ Friedrich den jungen Fürsten und übergab ihm die Regierung von Tirol. Dieß war vor der Reift nach Rom geschehen. Jetzt, nach der Romreift, geschah durch die Länder des jungen La- dislas dasselbe: Eyzinger erschien mit 24,600 Mann vor Neustadt. Die Destreicher drangen im ersten Sturm bis an das Thor; ein steirischer Rit-

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Category:
History
Year:
1851
Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
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Page 15 of 351
Author: Mailáth, Johann / von Johann Mailáth
Place: Wien
Publisher: Mayer
Physical description: 343 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte
Location mark: 1305
Intern ID: 184653
nicht heilig, und sein ungerechtes Handeln war die Ursache seines frühen Todes, wie bald erzählt werden soll. Nach Belas Abreise rüstete Friedrich, um die Mongolen von Oe st reich abzuhalten, aber es kam zu nichts Ernstem. Sie umschwärmten Wien und Neustadt ein Paar Wochen , zogen sich aber eilig nach Ungarn zurück, als Friedrich wohlgerüstet heranrückte. Als die Mongolen auch aus Ungarn zurückwichen, und also die Ge fahr eines neuen Einfalles verschwunden war, beschäftigten Friedrich

. Der Kaiser war dem Plan nicht abgeneigt. Wodurch die Ausführung verzögert, oder warum sie ganz aufgegeben wurde, ist nicht mit Sicherheit ausgemit telt , und bevor die Verhandlungen wieder in Gang gebracht werden konn ten , war Friedrich tod. Es kam so: Durch Dela's IV. weise Anordnungen hatte sich Ungarn nach dem Abzüge der Mongolen bald erholt. Der König fühlte sich stark genug, die drei Komitate dem Herzog wieder zu entreißen, die derselbe, wie schon er zählt, sich während des Mongolenemfalls

zugeeignet. Beta verbündete sich deshalb mit Wenzel Ottokar, König von Böhmen. Dieser fiel in Oest reich ein, als Herzog Friedrich am kaiserlichen Hoflager in Verona war. Schnell kehrte Friedrich zurück, schlug Ottokar bei Laa an der Taja, und zwang ihn zum Frieden, noch ehe Bela im Feld erscheinen konnte. Nichts destoweniger griff Bela an. Das magyarische Heer war am rechten Leitha ufer versammelt, den Oberbefehl über dasselbe führte Frangepan. Gegen über in Neustadt lagerte Friedrich

. An dessen 35. Geburtstag (1146 15. Juni) setzten die Magyaren über die Leitha; das Banner Frangepan's und die Humanen voraus. Friedrich warf sie, und verfolgte die Fliehenden. Er war den SWen weit vorausgesyrengt, da traf ein kumanifcher Pfeil das Roß des Herzogs an der Stirn, tod stürzte es hin; bevor noch Fried rich sich auftaffen konnte, standen Frangepan und zwei Kumanen vor ihm; Frangepan stieß ihm den Speer durch das Auge. Der,Herzog lag entseelt

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Category:
History
Year:
1851
Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
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Page 13 of 351
Author: Mailáth, Johann / von Johann Mailáth
Place: Wien
Publisher: Mayer
Physical description: 343 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte
Location mark: 1305
Intern ID: 184653
mal saß er jährlich selbst zu Gericht. — Das Land war seines Herrn froh. Wer nicht nur blühend, auch vermehrt hinterließ er seinem Sohne Friedrich die östreichischen Tande. Leopold hatte von der Kirche von Freistng alle ihre beträchtlichen Lehen in Kram erhalten, und dadurch die spätere Ver einigung Krains mit Oestreich angebahnt. Friedrich der Streitbare war erst 19 Jahre alt, als er die Regie rung Oestreichs antratt. Die Gebrüder Kuenring, denen Leopold, nach Italien reisend, Oestreich

vertraut hatte, erhoben sich gegen den jungen Fürsten. Am hellen Mittag führten sie den herzoglichen Schatz von Wien auf ihre Bürgen; allgemein glaubte man, es geschehe auf des Herzogs Be fehl. Durch sie eingeleitet, erhob sich Empörung in Oestreich; die Böh men fielen verwüstend in das Land. Friedrich schloß sich in feste Burgen ein; wie aber die Böhmen nach einigen Wochen beutereich nach Hause ge zogen waren, brach Friedrich gegen die Kuenringer los; fing Hadmar durch List, brach ihre Burgen

, da ergab sich Heinrich. Der Herzog nahm Geißeln, Schadenersatz, und beließ Heinrich als Landesoberstmarschall; die Ruhe war in Oestreich hergestellt,, und ein Streifzug nach Böhmen strafte den frü heren Einfall derselben nach Oestreich. Diesen Kämpfen folgten zwei Fehden mit Ungarn. Sie hatten zweier lei Ursachen. Die erste lag in Friedrichs häuslichen Verhältnissen. Das Aussterben des Babenbergischen Geschlechtes vorasinend, hatte Leopold den „ 15jährigen Friedrich bereits mit Gertrud von Bramschweig

verheirathet; sie starb bald, und dasselbeJahr noch vermählte sich Friedrich, mit Sophie, der Tochter des griechischen Kaisers; hierdurch wurde er der Schwager des ungarischen Kronprinzen Bela, der Sophia's Schwester, Maria zur Frau hatte. Friedrich verstieß im dritten Jahre der Ehe Sophie , weil sie kinder los war. Die Unbill der Schwägerin zu rächen,, vermochte Bela seinen Vater, Andreas II. zmn Krieg. Der unentschiedene Kampf wurde durch einen Vergleich geschlichtet, aber die Versöhnung

war nur scheinbar. Fried rich unterhielt Verbiudungen mit ungarischen Mißvergnügten ( 1235 ), und als Bela IV. de»'Thron bestieg, rückte Friedrich schnell nach Ungarn ; aber die Mißvergnügten, auf die er zählte, waren schon gefangen, Friedrichs Krieger weigerten sich zu kämpfen, er mußte das Feld räumen, und von Bela, der nun Oestreich verheerte, den Frieden um schweres Geld erkaufen. Bald darauf ergab sich Zwiespalt zwischen dem Kaiser und dem Her zog. Des Kaisers Sohn Heinrich hatte sich gegen den Kaiser

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Category:
History
Year:
1851
Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
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Page 32 of 351
Author: Mailáth, Johann / von Johann Mailáth
Place: Wien
Publisher: Mayer
Physical description: 343 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte
Location mark: 1305
Intern ID: 184653
die Schlacht; der Verlust der Obstreicher war groß, nahe an 5000 Mann. Ein und zwanzig Trautmannsdorfe hatten in der Schlacht gefachten, einige waren gefallen, die meisten gefangen, wenige entkamen. Heinrich der Leutselige siel in die Gefangenschaft des Königs von Böhmen, Friedrich ergab sich nach tapferem Widerstande dem Konrad Rindßmaul, einem Dienstmann des Grafen von Nürnberg. Als er vor Ludwig gebracht wurde, sprach dieser: „Vetter! wir freuen uns, euch zu sehen.,, Friedrich schwieg. Eilig wurde

er auf die TrausmH gebracht. Alle Versuche Leopolds, ihn und Heinrich zu befreien, mißlangen. Beide, Friedrich und Heinrich gaben ein seltenes Beispiel hoher Ehrenhaftigkeit. König Johann entließ den gefange nen Heinrich unter sehr harten Bedingungen ; als die Brüder sich weigerten, sie zu erfüllen, kehrte Heinrich in die Gefangenschaft zurück. Endlich entsag ten die Brüder allen Ansprüchen auf Böhmen und Mähren, und versprachen, 9000 Mark Silber zu zahlen, und verpfändeten dafür die Städte Weitra und Laa

. So wurde Heinrich frei. Diese Bedingungen können als Maß- ftab für Jene dienen, die Heinrichs Brüder früher nicht glaubten emgehen zu können. Friedrichs Befreiung war viel schwieriger. Schon dritthalb Jahre saß er ln harter Gefangenschaft, als Ludwig bei ihm erschien. Friedrich glaubte zum Tode geführt Zu werden. Aber Ludwig, von Leopold hart be drängt, bot Friedrich einen Vergleich a», dm Friedrich einging. Er ent sagte Men Ansprüchen auf den Kaiserthron, versprach für sich und die Sei nen Ludwig

als Deutschlands Oberhaupt zu erkennen, alle Reichsgüter zurück zugeben, Ludwig gegen alle Feinde, und namentlich den Papst, beizustehen, seine Tochter Elisabeth Ludwigs Sohne zur Gemalin, und sie jetzt schon zur Erziehung Ludwig zu übergeben. Sollte Friedrich diesen Vergleich nicht er füllen können, versprach sich zur nächsten Sonnenwende wieder als Ge fangener zu stellen.

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Category:
History
Year:
1851
Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
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Page 46 of 351
Author: Mailáth, Johann / von Johann Mailáth
Place: Wien
Publisher: Mayer
Physical description: 343 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte
Location mark: 1305
Intern ID: 184653
versprach er in dem Briefe, als Geißel in Kostnitz zu bleiben, bis alle seine Lande und Leute dem Kaiser gehuldigt und geschworen haben würben Sig mund so lange zu gehorsamen, bis Friedrich sein Versprechen erfüllt haben, und der Papst zurück gekommen sein würde. Sollte Friedrich diesen Brief nicht halten, so verfallen alle seine Länder und Unterthanen Sigmund als ihrem rechten, ordentlichen, natürlichen Herrn. Die Tiroler hatten den Brief nicht angenommen, und dem Kaiser die Huldigung versagt. Sobald

dieß Herzog Ernst erfuhr, kam er nach Tirolangeblich um Tirol dem Hause Oestreich zu erhalten , eigentlich aber wollte er Tirol für sich gewinnen. Der Adel war für ihn, das Volk hielt an Friedrich. Da faßte dieser einen raschen Entschluß.; er entfloh von Kostnitz an die Etsch, und von dort durch das Innthal nach Tirol (1416, 36 . Marz). Der Kaiser erklärte ihn nun aller seiner Länder verlustig, seine Feinde gaben ihm den Spottnamen: -/Friedrich mit der leeren Tasche.// Aber das Glück wendete

sich schnell. Bon Bürgern und Bauern in Tirol mit Jubel ausgenommen, verglich er sich mit Ernst dem Eisernen, und dieser trat nun eisern für ihn gegen Sigmund aufl Der Kaiser versöhnte sich mit Friedrich, belehnte ihn wieder mit Tirol, gab ihm das Recht, den Elsaß, Sundgau und Breisgau zurück zu losen; aber Vieles blieb für immer verloren. Bald war Friedrich einer der reichsten Fürsten seiner Zeit, die Bergwerke Tirols waren ergiebig wie nie, und das vergoldete Dach eines Erkers am JnSprucker Schloß

war die Antwort auf den Spottnamen: Friedrich mit der leeren Tasche. Die Unterstützung, die der Fürst in der Roth bei den Tiroler Bauern gefunden hatte, vergalt er dadurch, daß er sie als vierten Stand anerkannte, und in den Landtag aufnahm. Albrecht V. war indessen herangereift; Sigmund gab ihm seine Tochter Elisabeth zur Gemalin (1421,28. Sept.). Der Kaiser und Albrecht verbanden sich gegen die Hussiten, und Sigmund überließ Mahren dem Herzog Albrecht zur Bestreitung der Kriegskosten.

5
Books
Category:
History
Year:
1851
Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
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Page 16 of 351
Author: Mailáth, Johann / von Johann Mailáth
Place: Wien
Publisher: Mayer
Physical description: 343 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte
Location mark: 1305
Intern ID: 184653
zurück, von'wo sie ausgegangen waren mit kriegeri- Die Trauer über des Herzogs zu frühen Tod war allgemein; seine Mutter, die hochherzige Griechin Theodora, starb acht Tage nach ihm am gebrochenen Herzen. In Oestreich und Steiermark entstand aber die Frage, wer jetzt über die verwaisten Lande herfchen solle. Nach dem Hausprivitegmm, welches Friedrich Barbarossa dem Herzog Heinrich Jasomirgott' verliehen hatte, vererbte Oestreich nach der Erstgeburt zuvörderst im Mannsstamme. Friedrich

war aber der Letzte feines Stammes. Im Falle des Erlöschens des Mannsstammes sollte — so bestimmte das Privilegium — des Herzogs älteste Tochter Oestreich erben. Friedrichs drei Ehen aber waren kinderlos, er hinterließ weder Sohn noch Tochter. Auch dieser Fall war im Hausprivklegknm bedacht, denn es hieß, wenn der letzte Herzog auch keine weiblichen Nachkommen hat, kann er Oestreich hinterlassen, wem er will. Friedrich aber war ohne Testament gestorben. Das Land war also buchstäblich herrenlos

, es war ein erledigtes Reichslehen. Auch erschien als Reichsverwefer Graf Otto von Eberstem, er nahm seinen Wohnsitz in Wien, welches der Kaiser zürn zweitenmal zur freien Reichsstadt erhob; aber die Verwirrung wurde groß, aü Kaiser Friedrich E. starb, und kein neuer Kaiser gewählt wurde. (1250, 29. September). Friedrich der Streitbare hatte zwei Schwestern Hintersassen ; Marga retha, die kinderlsfe Witwe des Hohenstaufen, Heinrich, der, wie schon gesagt, im Kerker zu Messina gestorben war, und Konstantia, Witwe

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Category:
History
Year:
1851
Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
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Page 30 of 351
Author: Mailáth, Johann / von Johann Mailáth
Place: Wien
Publisher: Mayer
Physical description: 343 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte
Location mark: 1305
Intern ID: 184653
. Albrechts Witwe Elisabeth, und seine Tochter Agnes, Witwe des Königs von Ungarn übten grausame Blutrache an den Anhängern der Verschwornen. Auf dem Platz, wo der Mord geschehen, stifteten sie dann zwei Klöster, in deren Eines Agnes sich zurückzog, und bis in ihr hohes Alter der Andacht und frommen Wer ken lebte. Albrecht hatte sehr viele Kinder gehabt ; fünf Söhne überlebten ihn: Friedrich der Schöne, Leopold die Blume der Ritterschaft, Albrecht der Weise, Heinrich der Leutselige, Otto der Fröhliche

. — Friedrich strebte nach der Kaiserkrone, aber die alten Gegner seines Vaters erhoben Heinrich von Luxemburg auf den Thron. Dieser suchte Böhmen seinem Hause zuzu wenden; deshalb Zögerte er, Friedrich mit Oestreich zu belehnen. Erst als Friedrich allen Ansprüchen auf Böhmen entsagte, 20,000 Mark Sil ber als Darlehen, Unterstützung in Italien und gegen Meissen versprach, erhielt er die Belehnung. Kaiser Heinrich vermählte nun seinen vier zehnjährigen Sohn Johann mit der achtzehnjährigen Elisabeth, Schwe

ster des ermordeten Königs Wenzel, und so kam Böhmen an bas Haus Luxemburg. Auf dem Heereszug nach Italien starb Kaiser Heinrich zu Pisa (1313, 24. August). Hiedurch entstand lange Irrung in Deutschland; es erfolgte zwiespältige Kaiserwahl (1314). Friedrich der Schöne bewarb sich um die Kaiserkrone, und mehrere Fürsten hatten ihn: ihre Stimmen zuge sagt, unter andern auch Ludwig von Daiern; als aber Friedrichs Gegner gerade diesen Ludwig Zum Kaiser wählten, nahm er die Krone an. Run

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Category:
History
Year:
1851
Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
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Page 45 of 351
Author: Mailáth, Johann / von Johann Mailáth
Place: Wien
Publisher: Mayer
Physical description: 343 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte
Location mark: 1305
Intern ID: 184653
war Gräuel der Verwü stung. Da entführten Reinprecht von Wallfee und Leopold von Ekardsau ben jungen Wilhelm von der Veste Starhemberg, brachten ihn über die Donau nach Egenburg; die schnell versaminelten Stände übergaben Al brecht als volljährig die Regierung. Da rührte der,Schlag Herzog Leopolden (1411, 8. Juni) ; es hieß der Zorn über dieß Ereigniß habe ihn gelobtet. Die östreichischen Lande waren damals folgendermassen getheilt: Albrecht V. besaß Oestreich, Friedrich Tirol und die Vorlands, Ernst

der Eiserne alles Uebrige. Ernst holte sich unter romantischen Umständen Cym- burge von Maffovien zur Gemalin, Albrecht wurde mit Kaiser Sigmunds einziger Tochter verlobt; aber Herzog Friedrich stand in Gefahr alle seine Länder zu verlieren. Er hatte den Papst Johann XXM. nach Kostmtz zum Koncilium ge bracht (1414, 28 Oct.); er hatte dem Papst sicheres Geleit versprochen, Md war hinwider von diesen zum Gonfalonicr der Kirche ernannt wor ben. Bald entdeckte der Papst die feindselige Stimmung des Koncilmms

, Friedrich verhalf ihm zur Flucht. Während eines Turnieres, welches Friedrich veranstaltete, und welches die ganze Stadt beschäftigte, entfloh der Papst verkleidet und nur von einem Knaben begleitet. Sobald Friedrich besten sicher war verließ auch er Kostmtz. Der Kaiser sprach die Acht über Ehn aus; der Kirchenbann wurde gegen ihn verkündet. Die Schweizer

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Category:
History
Year:
1851
Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
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Page 33 of 351
Author: Mailáth, Johann / von Johann Mailáth
Place: Wien
Publisher: Mayer
Physical description: 343 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte
Location mark: 1305
Intern ID: 184653
Leopold weigerte sich, diese Bedingungen zu genehmigen, und so stellte sich Friedrich zur bestimmten Zeit wieder auf der Trausniß. Dieß erschütterte Ludwig dergestalt, daß er von diesem Augenblicke an ihn als sei nen innigsten Freund behandelte» Sie aßen an einem Tische, sie schliefen in einem Bette, und als Ludwig nach Brandenburg eilen wollte, um sei nem gefährdeten Sohne gegen die Lithauer beizustehen, ernannte er Friedrich . zum Verweser von Baiern. Nach zehnjährigem Streif verglichen

sich die Fürsten endlich auf folgende Bedingungen (1325, 5. September): Beide Fürsten, Ludwig und Friedrich, stehen dem römischen Reiche vor, mit glei chem Rang und Machtvollkommenheit, in eines Jeden Siegel steht der Name des Andern, der Eid der Treue soll beiden geschworen werden. Friedrich kehrte nach Oestreich zurück. Wie ganz anders als da er ausgezogen war, die Kaiserkrone zu erkämpfen! Er war ergraut, seine Kraft gebrochen, die schöne Elisabeth, seine Gemalin, war durch vieles Welpen erblindet. Als bald

daraus Herzog Leopold starb, nahm Fried rich keinen Theil mehr an den Reichsgeschäften. Leopold hieß mit Recht die Blume der Ritterschaft. Aus dem ro mantischen Leben des Fürsten mögen zwei Züge angeführt werden. Der eine ist Sage, der andere Geschichte. Es heißt, Leopold habe als Jüng ling einen großen Hund erschlagen, der Albrechts Schlafgemach hütete. Albrecht höchst erzürnt, wollte den Thäter strafen. Da warf sich Friedrich dem Vater zu Füßen und bekannte sich als Thäter, aber auch Leopold trat

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Category:
History
Year:
1851
Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
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Page 48 of 351
Author: Mailáth, Johann / von Johann Mailáth
Place: Wien
Publisher: Mayer
Physical description: 343 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte
Location mark: 1305
Intern ID: 184653
42 Obstreich wieder int Besitze der Kaiserwürdc b S zu Ferdinand I. Die östreichischen Lander waren damals auf folgende Art ge- thetlr: Albrecht II. besaß Oestreich, Böhmen, Ungarn. Friedrich mit der leeren Tasche Tirol und die vorderen Lande; Friedrich und Albrecht VI. Steiermark, Kärnten, Krain, Portenau, die windische Mark, Albrecht rüstete sich mir Macht zu einem türkischen Feldzüge ; aber er fiel unglücklich aus; die Ungarn erlitten eine Niederlage in Bosnien, wor auf sich das Heer

auflöste, welches Albrecht persönlich nach Bosnien fuh ren wollte; er mußte wider Willen zurück. Krank war er nach Gran gekommen, er litt an brr Ruhr, dem Tode sich nahe fühlend, verfaßte er sein Testament, und eilte nach Wien, aber unterwegs verschied er zu Nesznml (1439, 27. Dct.) Schöne Hoffnungen erloschen mit ihm. Als Albrecht starb war auch Friedrich mit der leeren Tasche aus der Welt geschieden; Friedrichs Sohn, Sigmund übernahm die Regierung von Tirol, weil er aber minderjährig war, trat

Friedrich von Steier mark als Vormund für ihn auf. Dreß brachte keine Aenderung hervor in der Lage der östreichischen Länder; wohl aber hatte Atbrechts Tod große Folgen. Albrecht hatte keinen Sohn hinterlassen, seine Gemahlin war gesegneten Leibes. Die Ungarn wählten Wladislaw von Polen zu ihrem König, der unter den ungarischen Regenten als Wladislaw I. angeführt wird; als aber Elisabeth, Albrechts Witwe, einen Sohn zur Welt brachte, der Ladislas getauft wurde, und den Beinamen PofthmnuS, der Spät

- gehorne, erh ielt, erklär te si ch ein Th eil der U ngarn für ihn. In Ungarn war also Bürgerkrieg, der vier Jahre währte, bis Wladislas I. in der Schlacht von Varna blieb (14-44, 10 . Rov.). Da erkannten die Ungarn emmüthig Ladislas Posthumus als Ladislas der fünfte Ungarkönig dieses Namens, als ihren Fürsten. Weil der König ein Kind, ernannten sie den gxoßenMampfhelden Johann Hunyadi zum Gubernator. Die Böhmen wollten Anfangs den Herzog vonBaiem, Albrecht, dann Herzog Friedrich von Steiermark

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Category:
History
Year:
1851
Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
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Page 53 of 351
Author: Mailáth, Johann / von Johann Mailáth
Place: Wien
Publisher: Mayer
Physical description: 343 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte
Location mark: 1305
Intern ID: 184653
. Baumkircher hatte kein größeres Verbrechen begangen als hundert andere Ritter unter Friedrich, und hatte große Verdienste um ihn, er allein hatte den Kaiser bei der Belagerung von Neustadt vor Gefangenschaft geschützt, und immer für ihn gegen Albrecht gekämpft. Er vor allen hätte Gnade verdient. Herrscher schaden sich selbst, wenn sie, über einen Fehltritt frühere Verdienste vergessend, das heilige Recht der Gnade nicht üben. Das Unglück der inneren Zerrissenheit wurde durch feindliche Einfälle erhöht

, denen zu begegnen Friedrich viel zu ohnmächtig war. Zuerst die Türken. Zweimal verherrten sie KramTausende schleppten sie in die Ge fangenschaft fort. Aber dieß war nur vorübergehend, schlimmer gestaltete sich die Reibung mit Ungarn. Sie entstand dadurch, daß nach dem Tode des Böhmenkönigs Georg Podrebrad, die Böhmen sich Wladislaw von Polen zum Könige wählten, und Friedrich ■ sich zu ihm hinneigte. Den Ausbruch des Krieges voraussehend, aber unfähig ihn mit Mannhaftigkeit zu bestehen, suchte

der Kaiser den Ausbruch durch List hinzuhalten; eine Weile gelang es, und während dieser, durch unwürdige Mittel künstlich erzeugten Ruhe, ging Kaiser Friedrich nach Trier zu einer Unterredung mit Karl, dem kühnen Herzog von Bur gund (1473, 29. Sept.)^ Es war eines der folgenreichsten Ereignisse für Jahrhunderte. Die Zusammenkunft hatte den Zweck, Burgund zum Kö nigreich zu erheben; dieß geschah nun nicht, aber Karl der Kühne faßte eine solche Liebe zu Friedrichs Sohn, den damals ISjähriFen Maximilian

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Category:
History
Year:
1851
Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
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Page 117 of 351
Author: Mailáth, Johann / von Johann Mailáth
Place: Wien
Publisher: Mayer
Physical description: 343 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte
Location mark: 1305
Intern ID: 184653
mit einem Manifeste. Frankreichs Vermittlungsversuch blieb ohne Erfolg, und nachdem Ferdinand die Halsstarrigkeit der niederöstreichischen Stände durch Drohungen bezwungen, Maximilian von Baiern aber in 10 Tagen mit Heeresmacht Oberöstreich bewältigt hatte, huldigten die Stande in Linz. Maximilian nahm die ständischen Truppen in sein Heer auf und rückte gegen Böhmen, wo die Entscheidung der Frage lag. Friedrich wurde durch drei Heere zugleich angegriffen, Spknola rückte mit 20,000 Spa niern

gegen die Kurpfalz, der Kurfürst von Sachsen überzog die Lausitz, und Maximilian brach mit Tilly in Böhmen ein. Beide Heere, das böhmische unter Christian von Anhalt, das kai serliche unter Maximilian, litten durch Noth und Seuchen. Maximilian rückte gegen Prag vor, zu spät war die Gewißheit hiervon dem Heere Friedrichs; in übermäßiger Anstrengung mußte es dem Heere des Kaisers voran eilen; so kam es um Mitternacht vor der Schlacht auf den weißen Berg, erschöpft, entmuthigt, demoralisirt. Friedrich war in Prag

. Die Schlacht am weißen Berge ging verloren; besinnungslos fliehend, trug Friedrich seine Sache zu Grabe. Das unglückliche Königspaar pilgerte über Berlin nach Holland. Wer ahnte wohl damals, daß die Enkeln dieses hartbedrängten Paares den englischen Thron besteigen, und in spätem Zeiten mit Oestreich verbündet, viele Kriege bestehen würden! Friedrich war besiegt, doch Ferdinands Lage darum nicht beneidens- werth. Bethlen Gabor besaß einen großen Theil Ungarns, die Lausitz war an Sachsen abgetreten

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Category:
History
Year:
1851
Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
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Page 14 of 351
Author: Mailáth, Johann / von Johann Mailáth
Place: Wien
Publisher: Mayer
Physical description: 343 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte
Location mark: 1305
Intern ID: 184653
8 , Von der ältesten Zeit bis zu Rudolf von Habsburg. Herzog Hielt es mit Heinrich, der Friedrichs Schwester Margarethe zur Ge- malin hatte. Als Friedrich II. den Aufruhr gedampft, und Heinrich in Messina in den Kerker geworfen hatte, stellte der Kaiser Forderungen an den Streitbaren wegen des Heirathsgutes der Margarethe, die der Herzog nicht beachtete. Hiezu kamen Klagen der Oestrekcher gegen den Herzog. Der Kaiser schritt zur Gewalt. Biele Fürsten griffen des Herzogs Lande

sie vereinzelt an, und schlug sie. Hierauf belagerte er Wien, und bezwang die Stadt durch Hunger. Der Herzog sah sich wieder im Besitz aller seiner Länder. Die Milde, die er gegen die Besiegten übte, gewann ihm die Herzen der Seinen; es Hatte ferner kein Aufruhr statt. Auch der Kaiser versöhnte sich mit Friedrich, denn er fürchtete mit Recht, Friedrich werde sich auf die Seite des Papstes schlagen, mit dem der Kaiser damals im heftigsten Streit lag (1240, 25. Oktober). Der Kaiser ließ den Her zog

die Feindschaft Zwischen den Kumanen und Ungarn in helle Flammen ausbrach. Dann kehrte er nach Oestreich zurück. Als bald darauf Bela, von den Mongolen am Sajo entscheidend.-geschlagen, auf Umwegen nach ^Oestreich flüchtete, zwang ihn Friedrich jene Summen zuMckznzahlen, mit denen er einst den Frieden von Ungarn hatte erkaufen muffen. Weil es Bela an Geld fehlte, behielt der Herzog den ihm anver trauten Schatz, schlug ihn aber weit unter seinem Werthe an, so daß Bela dem Herzog drei an Oestreich granzende

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