Johanna Maria vom Kreuze und ihre Zeit : ein Lebensgemälde aus dem siebzehnten Jahrhundert
betrachtet werden konnte, und deutsche Zustände den italienischen begegneten. Als landesfnrstlicher Kameralrath war er einerseits mit dem Gange der Regierungsangelegenheiten, andererseits durch seine Stndien und die Ver bindungen seiner Frau mit den italienischen Borfällen auf das innigste vertraut. So gehörte er auch zu den Freunden der Giovanna wie fast alle jungen aufstrebenden Geister von einigem Gewichte im Vaterlande. Durch ihn lernte Hocher die letztere kennen, und benutzte besonders
!' entgegnete Hocher, „und noch schmerzen mich die Rippen, so unsanft hat mich mein Pferd auf die Erde geschleudert.' Es entstand allgemeine Aufmerksamkeit unter den Anwesenden, und der Erzählende fuhr fort: „Ich stieg wie ge wöhnlich bei Saibanti ab, der unsere Geschäfte daselbst führt. Es war kalt, ein schneidender Dezemberwind blies die Etschgründe herunter, ich konnte mich am Kamine kanm erwärmen. Aus einmal rannte die Frau in den Saal, und sprach: „Du, Mann! nnser Panlin stirbt!' Wir fuhren hastig
ausfeilten in den untern Stock und fanden den jüngsten Sohn, einen Knaben von zwölf Jahren in betrübten Umständen. Eine furchtbare Kolik hatte ihn befallen, er wand sich wie ein Wurm auf dem Boden. Der Arzt stolperte die Stiege herauf, aber seine Mittel wollten nicht helfen. Ein Franziskaner erschien, ihm die letzten Tröstungen der Religion zu reichen. Man war auf seinen Tod schon gefaßt, so wenig Nahrung fand die Hoffnung. Da verfiel die trostlose Frau auf einmal ius Nachdenken, nach einer Sekunde flog