Österreichische Reichs- und Rechtsgeschichte : ein Lehr- und Handbuch
- 1046 - § 18 K- Maximilian ließ von seinem Regierungsantritt in Tirol (1490) an bt§ 1502 in der Münzstätte zu Hall keine Kreuzer noch Vierer, sondern nur mehr Sechser prägen, die in Süddeutschland unter dem Namen „Jnnsbrucker' beliebt geworden waren. Mit Generale vom 15. Jan. 1502 beauftragte er den Haller Münzmeister Bernhard Behem, die Prägung der Kreuzer und Vierer wieder aufzunehmen, wie sie zu Hall vormals geschlagen worden sind, die Kreuzer mit 17 Stück auf 1 Lot Wiener Ge- wichtes
festgesetzten Aufzahl der Kreuzer und Vierer nicht bestehen könne, worauf Maximilian 22. Febr. 1505 die Aufzahl für die Kreuzer auf 17'/-, für die Vierer auf 36 bis 37 Stück bestimmte und dasselbe gleichzeitig auch der Haller Münzstätte auftrugt) Eine aus- sührlichere Münzordnung erließ Maximilian in Form von zwei öffentlich gehaltenen Briefen vom 14. Aug. 1510 und 30. April 1511 an Bernhard Behem den Jüngeren, obersten Münzmeister der niederösterreichischen und tirolischen Lande.ff) Sie normieren
, die sich dnrch stark erhabene Arbeit kennzeichnen.*) Seit dem Bischof Nikolaus (1338-1347) haben die Bischöfe von Trient keine Münzen geschlagen, bis Bischof Bernhard (1514—1539) das alte Münzrecht seines Hochstiftes wieder in Anwendung brachte und Münzen unter seinem Namen und Titel ausprägen ließ, jedenfalls nur in geringer Zahl. Sämtliche Münzen Bernhards gingen aus der Salzburger Präge- stätte der Erzbifchöfe Leonhard und Matthäus (1495—1540) hervor. Die Absicht Bernhards,, die Trienter Prägestätte
wieder ins Leben zu rufen, kam nicht zur Ausführung.**) Eh. Ferdinand erließ von Nürnberg 15. Febr. 1524 zwei nahezu gleich- lautende Instruktionen für die Münzmeifter Bernhard Behem zu Hall im Jnntal und dessen Bruder Thoman Behem zu Wien. Ferdinand vereinfachte durch diese Instruktionen das Münzwesen seiner Erblande auf der Basis eines Silberguldens.***) In diesen Instruktionen wird zu°' *) Nagl in: NZ. N. F. XIII, 126 f. Derselbe, Die Ansänge der Reform des dentlàen und österreichischen Mimzwesens
in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich, N. F., 13. und 14. Jahrg. 1914 und 1915, S. 356 f. Derselbe, Die ältesten Silberguldenprägungen K. Maximilians I. in: Monatsblatt dec Nnmism. Gesellschaft in Wien, VII. Bd., April 1908, S. 305 f. **) Bussen Zur Geschichte der Münze von Trient unter Bernhard von Cles in: NZ. XXII, 137 f.' ***) Frh. v. Schrötter a. a. Q. 1724.