Von allen Touristen, welche jemals unsere Berge un sicher gemacht " haben, dürfte der Teufel der älteste sein. Man kann ihn einen wirklichen Touristen nennen, denn er ist ganz ohne Geschäft gereist, er hat weder Musterkarten bei sich ge führt, noch Wandervorträge gehalten, noch Stofs Zu schrift stellerischen Reiseskizzen gesammelt, sondern bewegte sich voll ständig als müßiger und deshalb nobler Wanderer, der außerdem noch manche Eigenschaft mit unfern städtischen Sonn tags-Touristen gemein
mehr in Chroniken und anderen Büchern als beim Volk erhielt. Wenn man erfahren will , warum diese Schlucht der Teufelsrachen, jene Brücke der Teufelssteg, jener Fels der Teufelsstein, diese Hohle die Teufelsküche, jener Bergvorsprung die Teufelskanzel benamst worden sei, so wird man kaum eine andere als ganz und gar ungenügende Antwort erhalten, im Falle man nicht eine alte Landesbeschreibung, sondern einen noch lebenden Hirten oder Holzknecht Zu Rate zieht. Schlägt man aber vergilbte Chroniken
auf, so erfährt man, daß das vor Zeiten sich noch ganz anders verhalten haben muß. In Balvasors Chronik von Krain beispiels weise zeigt das InhaltsverzeichniS, eine halbe Seite voll von Stichworten, die sich alle miteinander auf das Treiben des Teufels in jenem Teile der Alpen beziehen. Desgleichen