72 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
History , Literature
Year:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/149167/149167_467_object_4413659.png
Page 467 of 516
Author: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Place: Ebenhausen bei München [u.a.]
Publisher: Langewiesche-Brandt
Physical description: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Location mark: II 109.884
Intern ID: 149167
pelle am Weg, heißt der Klingel; dabei ist eine kleine Be hausung, in der seit vielen Jahren eine Klausnerin oder sonst eine alte ehrbare Frau wohnt, die die Kapelle des Morgens öffnet und zur Nachtzeit wieder schließt. Nun war zu Zeiten des frommen Grafen Bernhard von Eberstein eine gar andächtige, ehrbare Frau im Klingel, die der Kapelle wartete. Im Jahr 1517 nun begab sichs, daß, als die gute Frau schlafen gegangen, beinahe um Mitternacht etwas an ihre Behausung kam und anklopfte. Sie stand

auf, ging an das Fenster und fragte, wer da fei. Da sah sie einen alten Mann, wie einen Grdensmann in einem langen weißen Rock, der hatte einen weißen Bart bis aus den Gürtel herab, um ihn und hinter ihm waren bei acht oder zehn Personen, kleine kurze Deutle, ihres Crachtens Weibsbilder, die trugen alle schwarze Kleider wie Klosterfrauen, und jedes hatte eine Laterne in der Hand mit einem brennenden Licht. Der alte Mann bat die Frau, sie solle ihnen unbesorgt die Kapelle öffnen, das wollten

sie ihr lohnen. Die Frau zog sich an, ging herab zu ihnen und öffnete die Kapelle. Lie redete mit dem alten Mann, der gab ihr auch Antwort,' aber die kleinen Weiblein haben nichts geredet. Der alte Mann ging Zuerst in die Kapelle- dort las er in einem Buch, das er unter dem Krm mitgebracht hatte,' die andern gingen ihm alle nach, zu zwei und zwei, und während der alte Mann in dem Buche betete, legten sie sich in Kreuzform in die Kirche. Die alte Frau sah ihnen neugierig zu, was doch schließlich daraus

werden wolle. Als das ungefähr eine Stunde ge währt hatte, gingen sie wieder aus der Kapelle, der alte Mann voraus, die andern paarweise hinterdrein. Der alts Mann schenkte der Frau für ihre Mühe einen Goldgulden, und damit sind sie abgeschieden, so daß die Frau nicht sagen konnte, wo sie hinkamen - sie sah nur, wie sie den Karrenweg am Ebersteiner Berg hinaufgingen, als ob sie in das Schloß wollten. Als der alte Mann der Frau den Goldgulden schenkte, sagte er: „Liebe Frau, laßt euch diesen Gulden lieb

1
Books
Category:
History , Literature
Year:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/149167/149167_468_object_4413663.png
Page 468 of 516
Author: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Place: Ebenhausen bei München [u.a.]
Publisher: Langewiesche-Brandt
Physical description: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Location mark: II 109.884
Intern ID: 149167
notwendig brauchen!' Das tat die Frau, und noch in dem selben Jahr kam eine so jähe Teuerung über das Murgtal und die nächstliegenden Gegenden, daß viele unter den Armen großen Mangel und Hunger leiden mußten. Wie nun die Frau ihr ganzes Geld für Brot und andere viktualien aus gegeben hatte und sonst nichts mehr besaß, da gab sie den alten Gulden, den sie bekommen hatte, zu Gernsbach auf dem Wochenmarkt aus. Es war aber dieses Stück Gold eines so alten Schlags oder Gepräges

, daß man es nicht erkennen konnte. Und wie dergleichen oft vorkommt, wie die Zache an den Vogt und Rat zu Gernsbach kam, meinten sie, die Krau habe vielleicht einen Schatz gefunden, denn sie wußten wohl, daß sie eine arme Frau war und solche Gulden nicht ererbt haben konnte. Deshalb wurde sie ernstlich befragt, Woher ihr das Stück Gold gekommen. Da eröffnete sie ihnen die Wahrheit, wie sich alles zugetragen, und verhielt ihnen nichts. Also ließ man die gute Frau wieder abscheiden, doch wurde ihr bei höchster Strafe

befohlen, falls sich die Ge sellschaft wieder zeige, sofort in die Stadt zu eilen und eini gen in der Vorstadt, die dazu besonders bestimmt wurden, es anzuzeigen,' die sollten dann erkundigen, was es mit den Leuten für eine Bewandtnis habe. Aber sie ließen sich nicht mehr auf dem Klingel sehen und blieben so lange aus, daß mittlerweile die alte Frau starb und eine andere dahin verordnet wurde. Cs ist also bis in die fünfundzwanzig Jahre angestanden, ohne daß man von der Gesellschaft wieder etwas hörte

. Aber im Jahr nach Christi Geburt 1542, als der große Türkenzug anging, in dem doch leider nicht viel ausgerichtet wurde, war Graf Wilhelm von Cberstein des schwäbischen Kreises Vbrist. Während er in Ungarn weilte, da kamen sie abermals auf den Klingel. Der alte Mann kam um Mitternacht an das Haus, klopfte an und begehrte, man solle ihm die Kapelle auftun. Das tat die Frau. Sie sah den Alten in aller Gestalt und Kleidung, wie zuvor auch die andere Frau. Drei paar kurze Menschlein gingen ihm nach, immer

2
Books
Category:
History , Literature
Year:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/149167/149167_71_object_4412481.png
Page 71 of 516
Author: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Place: Ebenhausen bei München [u.a.]
Publisher: Langewiesche-Brandt
Physical description: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Location mark: II 109.884
Intern ID: 149167
Der Frau fing ob diesem Singen an zu grausen, sie meinte sie müsse die Stimme kennen und wenn ihr nicht Botschaft zugekommen wäre, ihr Herr sei in fremden Ländern umgekom men, so hätte sie ihn gewiß erkannt. Sie konnte die Augen nicht von dem Pilger lassen, und schickte ihm einen vergoldeten Becher zum Trinken. Da glaubte der Möringer, es sei an der Zeit, sich zu erkennen zu geben,' denn man wollte eben die Frau zu Bette führen und sein Geselle von Neusen hätte ihm, wenn er länger verzogen

, leicht ins Handwerk gepfuscht. Dar um zog er, als er getrunken hatte, vor aller Augen seinen Trauring hervor, den warf er in den Becher und bat den Hofmeister, der Frau den Becher mit dem Ring wieder zuzu stellen. Wie nun diese den Ring im Becher sah, erschrak sie von Grund ihres Herzens, dachte an die Worte, die er gesungen und erkannte gleich ihren alten Herrn. Unter großem Weinen und Schluchzen eilte sie hinter dem Tisch hervor und fiel ihm zu Füßen, um seine Gnade und Verzeihung zu erbitten

samt den Lehensleuten vom Adel und den Dienern zugegen und konnten sich alle des Weinens nicht enthalten, auch der alte Herr Möringer selbst nicht. Der gute, fromme, alte Herr brachte es über sich, ihnen zu verzeihen, hob sie beide von der Erde auf und nahm die Frau wieder zu Gnaden an. Dem Grafen von Neusen ver heiratete er seine jüngste ledige Tochter und gab sie gleich zusammen - die Hochzeit war noch am selben Abend und wurde am folgenden Tag unter freudiger Teilnahme der Freunde und Nachbarn

3
Books
Category:
History , Literature
Year:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/149167/149167_470_object_4413669.png
Page 470 of 516
Author: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Place: Ebenhausen bei München [u.a.]
Publisher: Langewiesche-Brandt
Physical description: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Location mark: II 109.884
Intern ID: 149167
sie hatte ihnen damit großen Schaden zugefügt, und sie hätten dadurch bereits viele aus ihrer Gesellschaft verloren. Zeit- dem sind sie nie mehr gesehen worden, es hat auch in jener Landschaft nie mehr jemand etwas von ihnen gehört. Gott weiß, was es für Leute sind. Um Eberstein hat sich derglei chen einst viel begeben. Vor vielen Jahren kam des Nachts ein unerkannter Mann nach Gernsbach ans Tor, der begehrte eilends nach einer Hebamme. Klso gab man ihm eine Heb amme, eine gute alte Frau

mit. Die führte er zwei Stun den ungefähr in der Finsternis herum, daß sie nicht wußte, wohin sie kam. Schließlich führte er sie weit in einen hohlen Felsen und in einen Berg hinein. Da fand sie viele Lichter und viele kleinen Leute, unter denen eine schwangere Krau, die gebären sollte. Niemand redete mit ihr' in allem Still schweigen vollbrachte sie bei der schwangeren Frau ihr Werk. Beim Abschied gab man ihr einen rheinischen Pfennig als Lohn. Darüber beschwerte sie sich mit dem Bericht, ihr ge setzter Lohn

sei drei Batzen oder soviel Schillinge' sie sei eine arme Frau, die des Ihrigen selbst wohl bedürfe. Sie wollten ihr aber nicht mehr geben, sondern sagten, sie solle sich mit dem Pfennig begnügen; denn solange sie den habe, werde ihr Geld niemals zerrinnen, sondern sie würde allemal, wenn sie Geldes bedürfe, einen Pfennig weiter im Säckel fin den. Mit dieser Vertröstung ist die gute Frau aus dem Berg geschieden. Der unerkannte Mann brachte sie noch vor Tagesanbruch wieder bis gen Gernsbach

4
Books
Category:
History , Literature
Year:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/149167/149167_152_object_4412719.png
Page 152 of 516
Author: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Place: Ebenhausen bei München [u.a.]
Publisher: Langewiesche-Brandt
Physical description: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Location mark: II 109.884
Intern ID: 149167
gesehen hätten- ferner, wie selten Glück und Beständigkeit in einer solchen Ehe sei, die nur des Geldes wegen geschlossen werde, wie schimpflich es für ihn wäre, seinen uralten Namen abzulegen und einen andern anzunehmen, wie er von dieser Frau kein Kind erhalten, und wie sie um ihres Geldes Willen sich überheben würde: kurz, er werde keinen guten Tag bei ihr haben. Mit solchen und dergleichen Vorstellungen wider redete und verleidete er ihm die Heirat dermaßen, daß er Markgraf Christoph den ganzen

Handel abschrieb. Der er grimmte darüber so sehr, daß er von Herrn Johannes Werner mehrere Tausend Gulden, die er seinetwegen in Ztraßburg verzehrt und verbankettiert hatte, zurückforderte. Und weil er ihm so ungnädig war, daß er auf seiner Forderung be. harrte, so begab sich Herr Johannes Werner zu dem Kur fürsten von Trier, bei dem er längere Zeit sehr geehrt am Hofe lebte. Die Forderung Markgraf Christophs ist stehen geblie ben bis zu Herzog Ulrichs und Frau Sabina Herzogin von Bayern Hochzeit

Anno 1511. Damals schenkte der alte Mark graf, weil er wohl merkte, daß ihm Herr Johannes Werner für diese Ansprüche nichts gebe, alles seiner Gemahlin, Frau Katharina, geborenen Zchenkin und Freiin von Erbach. Kurze Zeit darauf, nachdem Herr Johannes Werner der Böcklin die Heirat abgeschrieben hatte, heiratete sie Graf Ludwig von Leonstein, nachdem ihm seine erste Gemahlin, Elsbeth Gräfin von Montfort, wenige Jahre zuvor gestorben war. Und obgleich er hoffte, daß sie ihm viel Geld Zubringen werde,

5
Books
Category:
History , Literature
Year:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/149167/149167_304_object_4413171.png
Page 304 of 516
Author: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Place: Ebenhausen bei München [u.a.]
Publisher: Langewiesche-Brandt
Physical description: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Location mark: II 109.884
Intern ID: 149167
von Flainländern sagen, seine Mutter sei eine gar schöne Frau, die bei der alten Frau Margarete, Raiser Rarls Schwester, viel am Hof ge wesen und durch Oermittelung des Raisers dem alten Schep^ perus sei vermählt worden. Der Laurinus also gab den beiden Grafen und ihrem Präzeptor so gute Auskunft über Kngiers, das sie daselbst blieben und weiter nicht begehrten. Es war auch damals ein alter Schuhmacher dort, ein Flam länder, der sein Handwerk noch trieb, hieß Meister Michel; er hatte nicht viel Gesinde

, aber eine hübsche junge Tochter. Der flickte sich bei männiglich ein, weil er gut Deutsch, auch sonst viele Sprachen konnte. Durch den Rat des Hieronymus Laurinus und des Mei sters Michel bekamen die Herren eine Herberge und den Rosttisch an einem stillen und wohlgelegenen Grt bei einem Advokaten am geistlichen Gericht, namens Monsieur de la Riviere. Der hatte eine edle Frau, die auch vormals schon verheiratet und gesetzten Alters war, aber so höflich, ver ständig und wohlberedt, daß sie in der ganzen Stadt

6
Books
Category:
History , Literature
Year:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/149167/149167_69_object_4412475.png
Page 69 of 516
Author: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Place: Ebenhausen bei München [u.a.]
Publisher: Langewiesche-Brandt
Physical description: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Location mark: II 109.884
Intern ID: 149167
Maring er versprochen, und trachtete der Frau nach, die diese Gedanken in ihrer Frömmigkeit nicht merkte. Um nun sein Vorhaben zu unterstützen, ließ der Graf von Neusen ein Ge rücht verbreiten, auch durch Voten und Briefe bestätigen, der alte Möringer habe die Schuld der Natur auf dem Weg bezahlt. Ver War trauriger als die gute Frau? Kls aber nun ber Dreißigste Vorüber war, da begannen die Freunde von anderen Dingen, von Herrschaftsangelegenheiten zu reden, zu fragen und zu beratschlagen

, was soll ich sagen? Vis Welt ist Welt und bleibt die Welt, so lang da stehet die Welt. Der Graf von Neusen war ein junger Hahn, der nur seinem Gelüste und seinen Begierden nachging - er glaubte nicht, daß der alte Möringer, nachdem er so viele Jahre ausgeblieben, noch heimkommen könne, und warb deshalb um die Gräfin. Er wußte sein vorhaben so gut auseinander Zu setzen, daß jedermann der guten Frau riet, die Heirat, die zur Erhaltung von Land und Leuten, auch zum Nutzen der Rinder dienlich wäre

7
Books
Category:
History , Literature
Year:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/149167/149167_78_object_4412502.png
Page 78 of 516
Author: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Place: Ebenhausen bei München [u.a.]
Publisher: Langewiesche-Brandt
Physical description: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Location mark: II 109.884
Intern ID: 149167
also die Grube für diese Nacht nur mit Brettern zudecken, angeblich um abzuwarten, ob am nächsten Morgen nicht noch mehr dazukämen. In der Nacht aber, als niemand um den Weg war, schlich er aus den Kirchhof, in der Absicht, die guten Röcke samt dem goldenen King der Frau abzuziehen und nach Hause zu nehmen. Cr nimmt die Bretter von der Grube, steigt hin ein, findet die Edelfrau unter den andern Toten, und Zieht ihr den oberen Kock aus - aber wie er den goldenen King auch vom Kinger nehmen

will, aber noch zweifelt, ob es auch der richtige sei und deshalb mit sich selber redet, da kam die gute Frau, ohne Zweifel aus Gnade und Barmherzigkeit des All mächtigen wieder zu sich, wie es sich ähnlich auch an andern Orten ereignet hat. Sie wurde durch die Bewegung wieder ganz munter und sprach mit deutlicher Stimme zu dem Toten gräber: „Guter Freund, bind mich ganz auf!' Ob dieser Rede erschrak der Totengräber so sehr, daß er den Kock und auch die Grube unverdeckt liegen ließ- er floh eilends nach Haus und ließ

Gott walten. Die gute Frau kam mit graßer 75

8
Books
Category:
History , Literature
Year:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/149167/149167_234_object_4412962.png
Page 234 of 516
Author: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Place: Ebenhausen bei München [u.a.]
Publisher: Langewiesche-Brandt
Physical description: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Location mark: II 109.884
Intern ID: 149167
er: „Das behalt ich für mich',' woher das Sprichwort stammt: „Das behalt ich für mich, sprach Graf Hans von Werdenberg.' Dieser Graf war auch viel an Raiser Maximilians Hof. Einmal brachte er von Inns bruck eine schöne Frau mit, man hieß sie nur Doktor Zchlitzin. Sie war früher mit sinem Doktor verheiratet gewesen und hatte so viel von ihm gelernt, daß es ein Wunder war. Zie hatte den Grafen, der heftig am Stein litt und sonst auch ein kränklicher Herr war, mehrmals am Leben erhalten und kam

damit bei ihm in ein solches Ansehen, daß es hieß, er habe ihr die Ehe versprochen. Wie nun die gute Frau her aus kam, kam sie bei seinen beiden Brüdern, Graf Christofsel und Graf Felix sehr in Mißgunst' sie wollten sie ihm nicht lassen und fügten ihr so viel Verdruß zu, daß sie sich schließ lich von dem Grafen trennte und ihn für seine Versprechungen bei dem Hofgericht in Rottweil vornahm. Kber die beiden Brüder waren schnell bei der Hand und befriedigten ihre Forderungen, ersparten damit die Schande sich und ihrem Bruder

. Sie selbst brachte man mit großen Listen nach Niàrbaden zu Markgraf Christoph. Dort ist sie geblieben. Bald darauf aber reute es Graf Hans, daß er die gute Frau von Innsbruck herausgelockt und ihr einen solchen Abschied auf Anstiften seiner Brüder gegeben hatte.- darum nahm er ihnen zu Trutz und Leid die von Gundelfingen, die vorher den Herrn von Brandis gehabt und hielt mit ihr zu Jungnau 'LZ!

10
Books
Category:
History , Literature
Year:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/149167/149167_126_object_4412643.png
Page 126 of 516
Author: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Place: Ebenhausen bei München [u.a.]
Publisher: Langewiesche-Brandt
Physical description: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Location mark: II 109.884
Intern ID: 149167
zu München vollzogen und mit aller gehörigen Feierlichkeit vorgenommen. Sie wurde in mehre ren Exemplaren ausgefertigt und an der Hoftür zu Innsbruck, desgleichen an Herrn Christian Denzels Behausung, wo die kaiserliche Majestät damals wohnte, und zum dritten an Mark graf Albrechts von Padua Haus, wo die kaiserliche Ranzlei sich befand, angeschlagen. Während dies zu München und Innsbruck vorging, wohnte Frau Margarete immer noch in großem Rümmer zu Metzkirch im untern Hof mit ihren acht Rindern

ältesten Freiherren öurch eine alte ehrbare Frau von Leubertingen in Frauen kleidern aus der Stadt führen, bis nahe zu dem Dorf Rohr dorf - hier erwartete er sie mit einer Schar Reiter und brachte sie nach Wildenstein, wo sie kurze Zeit blieben. Später brachte er sie zu dem Kurfürsten Pfalzgraf Philipp nach Heidelberg, wo sie ganz gnädig erzogen und gehalten wurden. Wie aber 123

11
Books
Category:
History , Literature
Year:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/149167/149167_123_object_4412634.png
Page 123 of 516
Author: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Place: Ebenhausen bei München [u.a.]
Publisher: Langewiesche-Brandt
Physical description: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Location mark: II 109.884
Intern ID: 149167
. Kn demselben Tag aber, an dem Graf haug die Stadt erblich einnahm, stürzte ein großer Teil der Ringmauer vom Spital an bis fast zum Schloß zusammen, was ihm billig ein schlechtes Gmen seiner ungerechten Handlungen hätte sein können. Er begab sich zu Frau Margarethen ins Schloß und meldete ihr, wie der Raiser und Rönig ihm seiner getreuen Dienste halber die Herrschaft Meßkirch erblich verliehen habe - sie möge ihm also mit ihren Rindern (deren acht unerwachsene Herrn und Fräulein dabeistanden) das Schloß

abtreten unö räumen. Er würde ihr dafür gern eine Wohnung in Sig maringen anweisen oder sie solle in das untere Haus in der Stadt ziehen, das damals Herrn Gottfried von Zimmern ge hörte. Als Frau Margarethe das hörte, bekümmerte sie sich so, daß sie ihn mit Tränen an ihr und ihrer Rinder Schicksal erinnerte, und so in Verlegenheit setzte, daß er sie verließ und wieder hinunter in die Stadt ging. Nun hatte sie aber durch ihre Kundschafter erfahren, daß er am Mend wieder kommen wolle; deshalb ließ

13
Books
Category:
History , Literature
Year:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/149167/149167_124_object_4412637.png
Page 124 of 516
Author: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Place: Ebenhausen bei München [u.a.]
Publisher: Langewiesche-Brandt
Physical description: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Location mark: II 109.884
Intern ID: 149167
mit Gewalt die Stiege hinunter. Ein blödsinni ger, armer Mann aber, namens Junghans, der von dem alten Herrn Werner aus Barmherzigkeit im Schloß erzogen worden war, grämte sich über diese Gewalttat so sehr, daß er eine Axt nahm und dabei auf Graf haug eindrang mit den Worten: „Du Bösewicht, willst mir meine liebe Mutter mit Gewalt wegführen, du mußt sterben.' Aber Frau Margarethe hin derte ihn und rettete damals dem Grafen das Leben, was er doch um sie und ihre Nmder nicht verdient

hatte. Aus solche Weise ist die redliche Gräfin wider alle Verträge und Ver einbarungen durch Lug und Trug derer von Werdenberg ver trieben worden. Wiewohl nun Graf haug hie Stadt Meßkirch zur Erbhuldi gung gezwungen hatte, so durste er doch den Bürgern nicht recht trauen- er befürchtete einen Auflauf und ließ deshalb Frau Margarethe nicht durch die Stadt, sondern durch den Schloßgarten am Graben herum zum untern Tor in Herrn Gottfrieds Haus führen, wo sie ungefähr ein halbes Jahr mit den jungen Herren und Fräulein

14
Books
Category:
History , Literature
Year:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/149167/149167_70_object_4412478.png
Page 70 of 516
Author: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Place: Ebenhausen bei München [u.a.]
Publisher: Langewiesche-Brandt
Physical description: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Location mark: II 109.884
Intern ID: 149167
ermöglicht habe. Als er das hörte, bat er den Müller, er möge ihm um seines alten Herrn Möringers willen ins Schloß helfen. Dazu war der Müller gern bereit und glücklicherweise war eben die Zeit, da man zu Tische saß. Zie kamen also miteinander vor die Burg. Der Möringer klopfte ans Tor und bat den Pförtner, ihm von der hochzeiterin eine Gabe zu erbitten um Gottes willen, St. Thomas Ehre und des alten Möringers Seele. Als das der Frau bei Tisch ge meldet wurde, erschrak sie und hieß den Pilger einlassen

der Hofmeister zu dem Möringer und sprach zu ihm: „Wohlan, Pilger, es ist so Sitte, daß jeder Fremde ein Hoflied singen soll.' Der'Möringer willfahrte ihm und sang mit schwerem Herzen unter anderen auch diese Worte: „In Angst und Not ein schöne Frau hat mich gebracht der Welt zur Schau, Ihr Treu an mir vergessen warb, Daß sie mein nit gewartet hat. hier einst der Herr bin ich nun Unecht, Mir ward eine alte Schüssel recht/'

15
Books
Category:
History , Literature
Year:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/149167/149167_425_object_4413533.png
Page 425 of 516
Author: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Place: Ebenhausen bei München [u.a.]
Publisher: Langewiesche-Brandt
Physical description: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Location mark: II 109.884
Intern ID: 149167
seiner Geschäfte seine Krau Mutter zu besuchen. Wie er eines Mor gens um acht Uhr, ungefähr vier oder fünf Tage nach ihrem Tode nach Seedorf kam, schickte er die Rosse und Diener ins Wirtshaus, er aber ging über die äußere und innere Brücke und klopfte ans Tor, in dessen Höhlung er sich verbarg, daß man ihn im Schloß nicht sehen konnte; denn er wollte ganz plötzlich zu seiner Frau Mutter in die Stube treten, zu einer Zeit, da sie gar nicht an ihn dachte. Nun war ihm gerade kein Bekannter begegnet

, der ihm berichtete, wie es stünde? und auch unterwegs und im Rinzigtal wollte es ihm niemand sagen. Wie also die Mägde im Schloß das Rlopfen gehört und den Riegel aufgezogen hatten, schlich der gute Herr zum Tor hinein und geschwind die Stiege hinauf seiner Frau Mutter selig Stube zu, da meinte er sie gewißlich zu finden. Wie er aber die Tür auftat, sah er keinen Tisch mehr in der Stube, alles war öde, die Mägde saßen traurig da in ihrem weißen Überwurf. Was soll ich sagen? Es war ein erbarm, licher Anblick

16
Books
Category:
History , Literature
Year:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/149167/149167_423_object_4413527.png
Page 423 of 516
Author: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Place: Ebenhausen bei München [u.a.]
Publisher: Langewiesche-Brandt
Physical description: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Location mark: II 109.884
Intern ID: 149167
achdem Frau Katharina von Erbach die Einig keit und den Vertrag zwischen ihren Zähnen er fuhr, ist nicht zu sagen, wie sehr sie sich über diese Botschaft freute,- sie erlebte nun wirklich das, was sie lang ersehnt und worum sie den Allmächtigen vielmals angerufen hatte. Das Zweite, um das sie Gott täglich bat, war, noch zu Lebzeiten einen Enkel zu bekommen,- darnach wollte sie mit Freuden aus dieser zergänglichen und ungetreuen Welt scheiden. Aber sie erlebte es nicht mehr, und fehlte doch kaum

sie doch auch bedenken und für Löhne des Stammes und Namens Zimmern anerkennen und halten. Dieser eigen händige Brief wurde bei andern Briefen nach ihrem Abster ben gefunden. Das Schreiben bekümmerte die gute Frau höch lich, jedoch hielt sie dermaßen an sich, daß ihr niemand Kum mer oder Betrübnis anmerkte,- bloß daß sie zuweilen zu ihrem nächsten Gesinde in dunkeln Worten davon redete. Bald darauf fiel sie wieder ihre alte Krankheit, die Wasser sucht an. Ihr Zweiter Lohn ritt von Meßkirch herüber und besuchte

17
Books
Category:
History , Literature
Year:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/149167/149167_364_object_4413350.png
Page 364 of 516
Author: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Place: Ebenhausen bei München [u.a.]
Publisher: Langewiesche-Brandt
Physical description: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Location mark: II 109.884
Intern ID: 149167
Tochter Graf Wilhelms von Eberstein und der Frau Johanna Gräfin von Hanau-Lichtenberg. Die Heiratsabrede wurde zu Hechingen im Jahre 1544, den sechsten Tag des Monats Februarii getroffen. Rurz vor dem Heiratstag zu Hechingen war der junge Graf Froben Christoph mit Graf Jos Niklas von Zollern nach Eberstein geritten, um das Fräulein zu sehen und sich selbst auch sehen zu lassen. Wie er aber bei dieser Fahrt mit Rleidern ausstaffiert war, davon wäre viel zu sagen. Als Ehrenkleid trug

sich über die Ungleichheit, daß sich die Grafen nicht einigen konnten. Die alte Frau von Henneberg sagte manchmal, bei den Zimmern fei es so Brauch: solang sie jung seien, gingen sie ganz altfränkisch einher und in schwar zer, ehrbarer Rleidung,- wenn sie aber auf ihr Alter kämen, so trügen sie grüne Röcke und anderes, gerade als ob sie noch jung wären. Graf Jos Niklas, als Unterhändler dieser Heirat, sollte auch zu der Hochzeit kommen,- aber er mußte als Crbkämmerer auf dem Reichstag zu Speyer erscheinen

18
Books
Category:
History , Literature
Year:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/149167/149167_79_object_4412505.png
Page 79 of 516
Author: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Place: Ebenhausen bei München [u.a.]
Publisher: Langewiesche-Brandt
Physical description: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Location mark: II 109.884
Intern ID: 149167
Mühe aus der Grube, ging in der Nacht zu ihres I unkherrn Behausung, in der sie früher gewohnt hatte. Sie klopfte an und nannte ihren Namen, worüber der Hausherr und alles Gesinde höchlich erschraken,- denn sie glaubten, es wäre nichts anderes als ein Gespenst und Trugbild des bösen Feindes und wollten sich wieder zur Ruhe begeben. Aber die gute Frau wollte nicht nachlassen und schrie je länger, je mehr. Das trieb sie so lange und erzählte auch die Geschichte mit dem Totengräber so deutlich

, daß schließlich ihr Hauswirt alle Furcht ablegte, aufschloß und sie wieder in Freuden empfing. Er erkundigte sich nach dem Namen des Totengräbers, durch den seine Hausfrau diesmal beim Leben erhalten worden und unterstützte ihn und seine Rinder zeitlebens. Die Frau hat dann noch drei Jahre gelebt, dann hat sie Gott zu seinen Gnaden berufen. twas Ahnliches mag auch einer Herzogin von Schwaben begegnet sein, die hieß Melgundis und war der Hildegard, Aarls des Großen Ge mahlin, Schwester. Sie errichtete

19
Books
Category:
History , Literature
Year:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/149167/149167_178_object_4412796.png
Page 178 of 516
Author: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Place: Ebenhausen bei München [u.a.]
Publisher: Langewiesche-Brandt
Physical description: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Location mark: II 109.884
Intern ID: 149167
Darlegung des Zachverhalts etwas, das der Frau gefiel, be« sondern unterstrich, so nickte sie mit dem Ropf und sprach: „5«hri zu. Herr pràràs'/ wenn er aber etwas leiser die Repliken und Gegenberichte behandelte, wurde sie ganz unruhig und lag ihm immer in ben Dhren; er tonnte ihr nicht genug reden, wenn er dann Weiter fahren wollte, zupfte sie ihn abermals und gab ihm noch Weiteren Bericht, damit machte sie den guten Herrn so irr, daß er, als er Herrn Johannes Verner anreden und bitten

wollte, ihm Ruhe vor dem alten Weib zu verschaffen, sagte: „Wohlge- borne, gnädige Frau!' Ms nun jedermann darüber lachte, schämte sich der Vottor. wollte sich entschuldigen und sagte unbedachterweise: „Gnädiger Herr, das alte Weib plagt mich dahinten.- Und obwohl alles darüber nur noch mehr lachte, so wurde er von den Urteilssprechern des hofgerichts^ doch deshalb um einige Gulden gestraft, und es entstand ein so großes Gespött daraus, baß e? bald daraus seine prokuratur niederlegte und nach Tübingen zog

20
Books
Category:
History , Literature
Year:
1911
Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/149167/149167_331_object_4413252.png
Page 331 of 516
Author: Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Place: Ebenhausen bei München [u.a.]
Publisher: Langewiesche-Brandt
Physical description: 509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Location mark: II 109.884
Intern ID: 149167
Is Graf Wilhelm in der Vastille ZU Paris lag, ist eine hübsche Me Frau, die gleichwohl verheiratet war, oft zu ihm ins Gefängnis gelassen worden (vielleicht mochte er sie schon vorher gekannt haben)- die hat ihm manch mal, wie es die Franzosen nennen, Gesellschaft geleistet. In seiner Rrankheit, als er vergiftet wurde, pflegte sie ihn so treulich, daß er sie, als er frei wurde, mit Bewilligung ihres Mannes mit herausnahm und etliche Jahre zu Stras burg und auf Ortenberg erhielt, Auch der Mann

kam manchmal nach Deutschland; wie sie dann die Frau geteilt haben, weiß ich nicht, es ist nur uns. dà oompaà gewesen. Den Grafen liebte sie so sehr, daß sie, wie ich von glaub würdigen Leuten hörte, einmal, als er sie im Scherz eines jungen Edelmanns wegen bezichtigte, ein Messer zückte und sich, um ihre Unschuld mit dem Tode zu beweisen, wie die römische Porcia erstechen wollte, so daß man ihr kaum wehren tonnte; ob es ihr Ernst gewesen, oder nur Simu lation, weiß ich nicht. Daß er ihr aber lieb

21