ser „den großen deutschen Krieg;' er hätte ihn wahrheitsgetreu weit besser den holländischen, englischen, schwedischen, türkischen Krieg nennen können/ unternommen, um die deutschen Katho liken als solche auszurotten und das mit Gewalt der Waffen protestantisch gemachte Deutschland undeutschen Machten tribut pflichtig zu machen. Nie war ein Krieg undeutscher als dieser, und etwa nicht durch ein barbarisches Verhängniß, sondern durch schnödes Feilsein deutscher Reichsstände für fremde Gel
der auf Kosten des Reiches unter Habsbmgischen Herrschern. Keller verbirgt diesen Schaden nicht einmal, sondern legt ihn an vielen Stellen seines Buches klar und offen dar. Das Bündniß mit den Fremden, die Verdrängung der österreichischen Kaiser aus ihrer Stellung im Reiche , die Verschwörung einzel ner Reichsglieder gegen den Kaisereid in Sonderpactaten, das bewaffnete Einschreiten auswärtiger Eroberer fallen ihm derge stalt süß auf's Herz, daß er sie offen anpreist, daß er ihnen entgegenjubelt
zur Rechtfertigung der Mifsethat an der Ration und an dem Kaiser, obgleich dieselbe vom fremden Gelds, von fremder Heeresmacht, von fremder List getragen und unterstützt wurde. Keller pocbt -auf die Neutralität Nassau's, welches sich zwischen Fremden Und Kaiserlichen stille hielt , und erzählt nebenher ganz treuherzig, daß die SöhiÄ der nassauischen Grafen mit Vorliebe den Holländern als Sol daten und Heeresführer gegen die offenkundigen Interessen des Reiches dienten, und beklagt es als Gewalt, sie zu zwingen