56 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Geography, Travel guides , Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_675_object_4612285.png
Page 675 of 1311
Author: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Place: Dresden
Publisher: Jess
Physical description: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Language: Deutsch
Subject heading: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Location mark: I 90.772
Intern ID: 314766
der feige Verräter die edeln Herren, welche das Gastrecht bei ihm angesprochen hatten, um Judaslohn in die Hände der grausamen Feinde. Man führte sie durch den Wald in die Burg oberhalb Palestrina und von dort weiter durch die schönen Gefilde, welche Konradin kurz vorher siegreich durchzogen hatte, nach Neapel. Schon am 2 9. Oktober fielen die Edeln auf dem Schafott, Konradin zuerst, dann Friedrich, die tapfern Grafen della Gherardesca, der hochherzige Galvan Lancia, der Bruder jener schönen Bianca

, welche dem großen Kaiser Friedrich Manfred geboren hatte, und seine beiden jungen Söhne Galeotto und Gherardo, die man in des Vaters Armen zuvor erwürgte. Am Turm Astura auf dem einsamen Ufer kamen mir wieder alle jene fernen Stätten, welche die Geschichte der Hohenstaufen geheiligt hat, und die ich, Italien durchwandernd, besuchte, in die Erinnerung. Da trat auch vor mich die schöne blondgelockte Gestalt Man freds vom Feld von Benevent, wie sie Dante erschien mit doppelter Wunde auf Stirn und Brust, und klagte

: »I' son Manfredi, Nipote di Costanza imperadrice!« Ich ließ meine Blicke fern über das Meer schweifen, dorthin, wo das schöne Sizilien liegt und unter immer blühenden Gärten jenes alte, berühmte Schloß von Palermo steht, in dem einst Friedrich als Jüngling gelebt hatte, und von wo er dann nach Deutschland gezogen war. In der Erinnerung stand ich wieder im Dome Palermos, in jener Kapelle, wo in blutroten Porphyrsarkophagen Heinrich VI., Friedrich und die beiden Konstanzen ruhen, die Kronen

1
Books
Category:
Geography, Travel guides , Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_890_object_4612500.png
Page 890 of 1311
Author: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Place: Dresden
Publisher: Jess
Physical description: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Language: Deutsch
Subject heading: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Location mark: I 90.772
Intern ID: 314766
798 LUCERÀ wider die Kirche oder den Papst zu bedienen. Von Lucerà her nahmen seine erbitterten Gegner wesent lich alle die Beschuldigungen und Anklagen, welche sie gegen den großen Kaiser als einen gottlosen Hei den und Feind Christi schleuderten. Der Papst erhob vor der ganzen Welt ein Geschrei, daß Friedrich die christliche Religion absichtlich zerstöre und das Hei dentum in eine alte bischöfliche Stadt Italiens ver pflanze. Die Araber scheinen in der Tat sich manche Gewaltsamkeiten

gegen die christliche Bevölkerung in Lucerà und den umliegenden Landschaften erlaubt zu haben ; sie zerstörten sogar, so meldete man nach Rom, die Kathedrale des Ortes, und überhaupt mußten sie sich desselben ganz bemächtigt haben, so daß die christ liche Gemeinde fast verschwand. Nie besaß ein Monarch dankbarere und treuere Unter tanen als Friedrich H. an den Sarazenen Luceras hatte. Sie waren seine Prätorianer, seine Zuaven und Tur- kos. Ihre leichte Reiterei, welche mit Speeren und vergifteten Pfeilen kämpfte

, bildete allein den stehen- denTeil seines Heeres.Die große Sarazenenkasernehier war das immer gerüstete Arsenal für seinen Kampf mit dem Papsttum. Diese Moslem plünderten und ver brannten auf manchem Kriegszuge christliche Bistü mer und Klöster, und gegen sie half kein päpstlicher Bannstrahl. Unablässig forderte die Kirche die Bekehrung dieses furchtbaren Heidenvolkes, und Friedrich ließ sogar Franziskaner-Missionare in Lucerna zu, wo er mit ironischem Lächeln Bischöfe an derselben Tafel mit vornehmen

und verdienten Sarazenen speisen ließ. Aber er zwang seine treuesten Krieger nicht, ihren Glauben zu ändern, denn ihr Übertritt zum Christen tum würde ihre Waffen im Kampfe mit dem Papst ab gestumpft haben. Friedrich ehrte vielmehr die Reli gion dieser Araber, deren Kultus er vielleicht weniger götzendienerisch fand als den römischen, und sicher lich der Staatsgewalt minder feindlich. »O glückliches Asien, o glückliche Monarchen des Orients, denen die Erfindungen der Päpste keinen

2
Books
Category:
Geography, Travel guides , Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_1096_object_4612706.png
Page 1096 of 1311
Author: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Place: Dresden
Publisher: Jess
Physical description: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Language: Deutsch
Subject heading: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Location mark: I 90.772
Intern ID: 314766
dassel be Schicksal auch an ihm. Wie es die Herrschaft Si ziliens mit Blut und Greueln angetreten hatte, lud es das blutige Verhängnis auf sich und erntete eigentlich nur, was es gesäet hatte. Wenn wir dem Bericht Glau ben schenken dürfen, so wurde an demselben Tag, am 26. Dezember 1194, an dem der grausame Kaiser Heinrich seine Hand in das Blut tauchte, Friedrich II. geboren. Heinrich selbst starb schon drei Jahre dar auf in Messina im Alter von nur 3 2 Jahren, und nun blicken wir gleich

auch sie mit ihren Kindern gefangengesetzt. Sie starb vor Gram im Kerker; ihre Tochter Beatrix lebte 18 Jahre lang im Castel dell'Ovo in Neapel; ihre drei kleinen Söhne Heinrich, Friedrich und Anselmo leb ten mehr als 30 Jahre in der Gefangenschaft; Konra din endlich starb auf dem Blutgerüst. Und wieder erweckte aus all diesem Blut dasselbe rich tende Verhängnis den Bächer auch über das Haus An- jou in der Sizilianischen Vesper. Hier ist wahrlich Ebbe und Flut tragischer Schicksale. Die Hohenstaufen fanden übrigens

3
Books
Category:
Geography, Travel guides , Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_934_object_4612544.png
Page 934 of 1311
Author: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Place: Dresden
Publisher: Jess
Physical description: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Language: Deutsch
Subject heading: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Location mark: I 90.772
Intern ID: 314766
erlosch der Buf dieses wunderbaren Heiligtums. Als die Hohenstaufen die Erben der Normannen-Dy nastie in Apulien wurden, übernahmen sie den Schutz der Kapelle des Erzengels. Es wird zwar nicht gemel det, daß Friedrich IL, Konrad IV. und Manfred eine VVallfahrt zum Garganus machten, aber daß sie es ta ten , ist nicht unwahrscheinlich, da sie sich so oft in sei ner Nähe zu Foggia und in Sipontum aufhielten. Neu gierde und vielleicht auch wirklicher Glaube an die Macht Sankt Michaels wird sie getrieben

haben, seine Grotte zu besuchen und mit Weihgeschenken zu ehren. Man behauptet, daß Friedrich II. ein Stück vom Kreuz Christi in die Kapelle des Erzengels stiftete, und daß dieses noch heute dort bewahrt wird. Nach dem Falle der Hohenstaufen waren es sodann die bigotten Anjou, welche das Heiligtum ganz besonders auszeichneten. Karl I. hatte vielleicht während seines Kampfes mit Manfred und Konradin dem Sankt Mi chael ein Gelübde getan, oder er bildete sich ein, unter dem Schutze des Erzengels zu stehen

5
Books
Category:
Geography, Travel guides , Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_967_object_4612577.png
Page 967 of 1311
Author: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Place: Dresden
Publisher: Jess
Physical description: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Language: Deutsch
Subject heading: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Location mark: I 90.772
Intern ID: 314766
ANDRIA 873 Grund Friedrich und Manfred, da sie modernen Ur sprungs sind. Alter sind die Kirchen S. Francesco, mit einem Kloster gotischen Stils, in dessen Kreuzgang altertümliche, ver wischte Fresken zu sehen sind ; S. Domenico mit einem zerstörten Klosterhof in gleichem Stil, worin der Her zog Francesco II. del Balzo begraben liegt, und die ur sprüngliche Templerkirche Sant' Agostino mit einem bemerkenswerten gotischen Portal von schöner Zeich nung und mit vorzüglichen Skulpturen

in der Lünette. Diese Kirche hatte Friedrich II. dem Orden der Deut schen Ritter zum Eigentum gegeben, den er im Jahre 1230 mit vielen Gütern in Andria ausstattete. Die Deutschherren besaßen überhaupt in Apulien reiche Kommenden, wie die Abteien bei Siponto, bei Ter- lizzi und Cerignola, und große Hospitaler in Brindisi undBarletta. Ihre Kirche zu Andria kam imJahre 1387 in den Besitz der Augustiner. Jene genannten Kirchen sind hier die hauptsächlichsten Denkmäler der Gotik; außer

6
Books
Category:
Geography, Travel guides , Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_1290_object_4612900.png
Page 1290 of 1311
Author: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Place: Dresden
Publisher: Jess
Physical description: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Language: Deutsch
Subject heading: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Location mark: I 90.772
Intern ID: 314766
in dieser Zeit etwas Absichtliches. Dies und jeden Mißton auf beiden Seiten zu verhindern, da man in Italien die Allgemeine Zeitung stets liest und sehr argwöhnsich ist, halte ich es für gut, Sie zu bitten, den Abdruck des Artikels zu verschieben, mir aber noch einmal die betreffende Stelle zukommen zu lassen, damit ich sie überhaupt mildere.« Seite 858, Zeile 9: »Friedrich, glücklicher König, dein Kommen wollen wir preisen, »Nimm fünf der Geiseln, die unsre Liebe beweisen

. »Mit dir wollen wir sein zu allen Tagen und Stunden, »Dir, geliebtester Fürst, zu allen Zeiten verbunden.« Seite 858, Zeile 16: »Heil Dir, Andria, glückliche Stadt, »Die unserm Herzen innig verbunden sich hat, »Stets wird Friedrich den Wert solcher Treue erkennen, »Andria Heil! Mögst glücklich du immer dich nennen.« Seite 858, Zeile 36 : »Du Bitontinisches Geschlecht, »Dir stehn die Eselsköpfe recht.« Seite 860, Zeile 23: »König war mein Vater und meine Brüder Robert und der fromme Ludwig, Königin war auch meine Mutter Beatrix

7
Books
Category:
Geography, Travel guides , Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_887_object_4612497.png
Page 887 of 1311
Author: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Place: Dresden
Publisher: Jess
Physical description: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Language: Deutsch
Subject heading: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Location mark: I 90.772
Intern ID: 314766
man von denkaiser- lichen Gemächern im Palast mehr als den Plan eines Hauptsaals. Hie und da sieht man Beste von Treppen in der Front und von verschütteten Kammern. Drinnen ist alles leer und öde; der ganze große Bau dient schon seit vier Jahrhunderten als Hürde für Ziegen und Schafe. Friedrich II. erbaute die Burg im Jahre 1 253, nachdem er den verzweifelten Aufstand der Sarazenen in Sizilien unterdrückt hatte. Wenn er ein Fanatiker gewesen wäre, wie Ferdinand der Katholischeoder wie Philipp von Spanien

zu entweichen. Hierauf vereinigte Friedrich, um dieses ihr Entrinnen zu verhindern, alle Mohammedaner aus den Orten Apuliens in dem einen Lucerà. Dies geschah im Jahre 1259. Die letzten Sara zenen Siziliens wurden noch im Jahre 1245 ebendort- hin gebracht. So entstand die Kolonie Lucerà Sara- cenorum. Nur aus Irrtum verwandelte man den Namen Lucerà in Nucera, wo niemals Araber gewesen sind. In Apulien fanden sich diese Fremdlinge auf einem

8
Books
Category:
Geography, Travel guides , Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_1130_object_4612740.png
Page 1130 of 1311
Author: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Place: Dresden
Publisher: Jess
Physical description: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Language: Deutsch
Subject heading: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Location mark: I 90.772
Intern ID: 314766
und noch in spätem Jahrhunderten zur Wirkung brachte, obwohl er im Kampf erlegen scheinen mochte. Das Papsttum, mit dem er sein Leben lang gestritten hatte, hat er zuerst gebrochen und geschwächt; in diesem Kampf wurde der edelste Stamm Deutschlands auf gebraucht, aber nicht ohne dauernde Frucht. Ein Vorläufer der Reformation war Friedrich II.; weit über seine Zeit hinweg sprach er Ideen der Humani tät, der Rildung, der Vernunft aus, welche die pfaf fisch-feudale Rarbarei des Mittelalters bekämpften und die Welt

erleuchteten. Seinen Völkern gab er ein Gesetzbuch, wie sie es bis dahin nicht gehabt hatten, voll Weisheit und Menschlichkeit. Den Ge danken einer Volksvertretung stellte er zuerst fest, indem er dem dritten Stand an den Parlamenten Teil gab. Er pflegte die Wissenschaften, deren tiefsinniger Kenner er war, mit uneigennütziger Liebe ; die Poesie lebte in ihm auf und erweckte die italienische Dich tung. Friedrich II. war ein Mensch von idealster Re- deutung, eins von den großen Kulturgenies, die,

9
Books
Category:
Geography, Travel guides , Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_888_object_4612498.png
Page 888 of 1311
Author: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Place: Dresden
Publisher: Jess
Physical description: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Language: Deutsch
Subject heading: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Location mark: I 90.772
Intern ID: 314766
Eindringlingen gegenüber nur machtlos sein. Trotzdem trennte Friedrich anfangs beide Volks - und Glaubensgemeinden von einander ; er legte neben der alten die neue Stadt Lucerà an, das befestigte Sarazenenquartier, zu dessen Bau die damals noch zahlreichen Trümmer des Altertums das Mate rial hergaben. Amari, der Geschichtschreiber des mohammedani schen Siziliens, ist der Ansicht, daß es arabische In genieure waren, welche diese Burg erbauten. Doch das läßt sich nicht beweisen und ist auch wenig wahr

scheinlich, da Friedrich II. über so viele einheimi sche Architekten zu verfügen hatte. In der Zitadelle muß man sich die Waffenplätze und Kasernen der sarazenischen Krieger denken, die Arse - naie und Fabriken mancher Art, wie auch die Mo scheen. Sodann werden sich auch außerhalb Woh nungen arabischen Volks vorstadtartig ausgebreitet haben. Diese bürgerlich von dem Kadi Luceras re gierte Kolonie war zahlreich, auch wenn die zeitge nössischen Angaben, daß sie 60000 Seelen gezählt

10
Books
Category:
Geography, Travel guides , Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_1102_object_4612712.png
Page 1102 of 1311
Author: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Place: Dresden
Publisher: Jess
Physical description: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Language: Deutsch
Subject heading: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Location mark: I 90.772
Intern ID: 314766
der Normannen; denn die Schwaben, selbst nicht einmal der Kaiser Friedrich, fügten irgend Erhebli- ' O o ches hinzu. Ihre Verhältnisse nach außen zogen sie von Palermo ab, während die Normannenfürsten dort ihre dauernde Residenz aufgeschlagen und der Stadt darum den Glanz einer neugeschaffenen, mächtigen Monarchie gegeben hatten. Vor diese Baudenkmale Palermos aus der Normannen zeit will ich meine Leser nun führen. Den Anfang mache hier, wie billig, der königliche Palast. Dies merkwürdige Schloß

haben. Unbezweifelt war es der Pa last der arabischen Emire und darum Cassaro genannt. Dieser Name wurde auf die ganze alte Stadt ausgedehnt und hat sich noch heute in der Hauptstraße erhalten. Dem Sarazenen Adelkam schreibt man den Bau des Schlosses zu; Roger I. und seine Nachfolger erweiter ten ihn ; und hier lebte Friedrich, hier residierte Man fred und alle folgenden Herrscher Siziliens, welche dem Gebäude durch Zusätze seine heutige unregelmä ßige Form gegeben haben, so daß es ein Mittelwesen

11