Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
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Author:
Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place:
Freiburg im Breisgau
Publisher:
Herder
Physical description:
VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language:
Deutsch
Notations:
In Fraktur
Subject heading:
s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark:
II 61.917/3
Intern ID:
218053
5. September. Der sel. Peter Armengol. 365 Allein die bedungene Frist, innerhalb welcher das Lösegeld ^bracht werden mußte, lief ab, ohne daß Wilhelm kam; sei es, daß ^ die große Summe sobald nicht zusammenbrachte, oder daß gün- Witterung und Gelegenheit mangelte nach Afrika übcrzuschiffen. Büdlich langte einige Zeit später der abgesandte Ordensbruder an, Und horte zu seinem Schrecken, Armengol sei von den Moham medanern zum Tod verurtheilt worden, weil das Geld nicht zur Achten Zeit gekommen
, und sei schon vor einigen Tagen aufgehenkt worden. Wilhelm, voll Schmerz und Thräncn über den Tod des vortrefflichen Bruders, ging nun um denselben zu beerdigen. Als er an den Ort kam und das Seil vom Hals losmachen wollte, !H ^ zur höchsten Verwunderung, daß Armengol noch lebe, und ^ser fing auch alsbald zu reden an und sprach: „Liebster Bruder, ^kine nicht; denn flehe, durch Hülfe der heiligsten Jungfrau bin ^ beim Leben erhalten worden; sie ist mir diese Tage hindurch iebreich beigestanden.' Voll
Freude löste ihn jetzt Wilhelm vom àil und kehrte mit ihm in die Stadt zurück. Die Christen waren Höchst erstaunt, die Sarazenen wollten es gar nicht glauben. Da Wilhelm Lösegeld mitgebracht hatte, so wurden noch andere ge gangene Christen losgekauft, mit welchen sie dann glücklich in das Saterland zurückreisten. Die Spuren davon, was mit Armengol Hkschehen war, waren lebenslänglich sichtbar. Seit der Zeit, daß er schenkt worden war, blieb sein Hals gekrümmt und sein Gesicht ganz blaß