Bozen-Gries und Umgebung mit der Rittner-, Überetscher- und Mendel-Bahn.- (Städtebilder und Landschaften aus aller Welt ; 224a)
durch die vorgelagerten Sarntaler Berge geschützte Lage der Stadt, dass dem warmen Frühling auch ein heisser Sommer entspricht. Bozen ist nicht Geuters Bozen-Gries 2
sich in eine andere Welt versetzt, wenn er zur Zeit des ersten Frühlings in Bozen dem Zug entsteigt. Der Pfirsich- und Mandelbäume duftige Blüten grüssen ihn aus frischem Grün, in das die ganze Natur hier sich schon gekleidet, während daheim noch die Leichendecke des Winters über Wald und Flur gebreitet liegt. Wohl hat er schon bei Brixen einen Vorgeschmack südlicher Gefilde erhascht, aber der Traum war nur kurz, denn im Eisacktal, da wo es sich unterhalb jener alten Bischofsstadt bis auf eine schmale Schlucht verengt
, regiert oft noch der Winter, wenn in Bozen schon längst ein herrlicher, blütenreicher Frühling ins Land gezogen. Erst hier, wo das Tal nach der engen Felspassage, dem „Kuntersweg', sich zu einem grossen Kessel weitet, in den von Norden das Sarntal, von Osten das Eisack- und von Westen her das Etschtal münden und der nach Süden der Sonne ungehinderten Zutritt gestattet, erst hier findet er schon vom März ab warme, wonnige Frühlingstage. Freilich bedingt diese nach Süden offene, nach Norden