, ohne Sonne, ohne Freiheit nein, nein, dem allem entkäme sie jetzt. Denn jetzt bot sich ihr eine Selbständigkeit, eine Antwort auf die so oft gemühte Frage: Menn ich es einmal nicht mehr kann, was dann?« Und was für eine glückliche Antwort! Ein Schritt durch das Tor, das sich ihr heute geöffnet, und sie'ist frei, hat einen Lebenszweck und eine dauernde Versorgung. Sie wird die Frau eines geachteten, ge bildeten Mannes, Frau Doktor, Gnädige Frau, wird ein Mädchen haben, ein Mädchen, dem sie befehlen
kann sie würde gewiß gut mit ihm sein — aber doch, es war so schön, sie freute sich jetzt schon, jemand befehlen zu können. Und in zwei, höchstens drei Jahren wird man sie mit ,Frau Professor^ ansprechen, und wenn ihr Mann einmal von Bozen fortkommt, irgendwohin, dann wird niemand von den Leuten ihr mehr anmerken, daß sie ein mal ein kleines, armes Ladenmädchen gewesen ist, arm und mutterseelenallein, von niemandem angesehen und be achtet. Und daß es auch ihrem Manne nie fühlbar würde, woher sie kam
, daß es ihm nie leid täte, daß er nicht ein Mädchen aus besserem Hause zur Frau genommen, dafür würde sie schon sorgen. Sie wollte sparen und tüchtig arbeiten, daß er es gut und bequem hätte, wollte sich zu-