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Author:
Weber, Beda / Beda Weber
Place:
Bozen
Publisher:
Eberle
Physical description:
472, XIII S.
Language:
Deutsch
Notations:
Ansicht und Kt. fehlt! ; In Fraktur
Subject heading:
g.Bozen <Region> ; z.Geschichte
Location mark:
II 302.923
Intern ID:
501433
worden sei. Bischof Bruno von Briren schenkte sie , im Jahre 1257 dem Kloster Neustist bei Briren gegen newisse Güter im Jnnthale, Die Pfarrkirche wurde w der jetzigen Form gegen das Jahr 1560 durch Beitrage der Freiherren von Böls-Colonna gebaut mit einem schonen Thurm aus ftsten Quadern, einem großen Re-- liquienreichthum und einer herrlichen Monstranze. Der Baustyl zeichnet sich durch edle Emfachhctt aus. Unweit davon stehen dem Reisenden drei Wirthshauser zu Ge bote und aus den Bauernhäuser
vor uns- fast in der Mitte des Tahleaus stellt sich Um- bes (Ums) denMugen dar in tieser Feldàsamkeit, be strichen von den frischen Lüften der Alpen, der Ruine Schenkenberg gegenüber, die wie ein dunkler Geist Shakespeares altergrau und nebelig von den Ufern des Schlernbaches aufsteigt. Die Herren von Schenkenberg, welche einst hier hausten, standen schon in dm Jahren Ì2—1Z00 jn vorzüglicher Blüthe Äs Dienstleute und Basallen der Kirche von Briren. Einer derselben grün dete lebensmüde und sündenzerknirscht
die Wallfahrt und Einsiedelei Kaltenbrunn im Kaunserthale bei Prutz. Ihr Mannöstamm erlosch schon im Jahre 1426, worauf Sabina, eine weibliche Sprosse des Geschlechtes' mit Schenberg belehnt wurde. Nach mancherlei Schwankun gen kam es im Jahre 1501 an Leonhard von Vols, bei dessen Geschlechte es bis in. die neueren Zeiten ge blieben ist. Eine Volkssage erzählt, daß um Mitternacht die Geister in der Ruine lebendig werden, und mit gol- dem'n Kegeln zu spielen anfangen, das weithin der Schall des edlen Metalls
tönt. Beim Grauen des Morgens springen die Kegelnden hinunter in den Schornbach mit einem pfeifenden 'Tone, der weithin im Schlerngebirge wiederklingt. Deßhalb ist viel Rumor im Volke von den vergrabenen Schätzen in der verwitterten Ruine. Der herrliche Wartthurm , welcher den Gewittern seit Jahr hunderten trotzt, verdient noch jetzt unsere Bewunderung. Eine eigene Schönheit der Gegend bildet der ostgenannte Schornbach. Obgleich er das Volsergebiet in zweiTheile sondert, ist er doch selten sichtbar