Oesterreichischer Plutarch ; Bd. 19/20
Am ersten May 1106 (drey Monache, bevm- sein Schwiegervater' die fünfzig Zahre lang getrag nen Reichskleinode und Reichsregiemng dem Sohn übertragen, im Elend und fünf ZGre ohne Grab verstorben) vollzog Leopold daS Beylager zu Molk mit Agneftn, mit me gesehener Pracht, in Gegen, wart feines Schwagers, des steyrischen Markgrafen Ottokar, des Bischofs Ulrich von Passau, unzahli ger Edeln, die von den Ufer des Nekars, der Ens, der Muhr, Sau und Traun, hier in einer der stol zesten Donauburgen
zufammenstàten. . Bisher hcltten in eben dem Molk, Leopold der erlauchte, der es über den magyarischen Her zog Geyfa ersiegt, der starke Heinrich, der sieg bekrönte Ädelbett, Ernst der tapfere, (der für then den Kaiser g est or b en, den fein Enkel in der größten Noch verließ), Le 0 p old der schöne und auch unser Leopold Hof gehalten, ihre Wiege ge funden und ihr Orab. Nun — fast scheint es zur bleibenden Feyer einer Vermählung, die ihm so lieb war, ihm aber auch so viel gekostet (was ist Mehr als innerer
Frieden?) gründete Leopold einen neuen Siff, schmückte ihn mit .starken Thürmen, hohen Bogenhallen, stattlichen Bildsäulen. Dahin führte er, gleich nach vollzogenem Beplager, Agnes. Lange nach ihm fassen hier oft die Fürsten baberàrgischeN Stammes. Hier brach der Gram um ihres Soh nes , Friedrichs des streitbaren und ihres Hauses Fall, der griechischen Theodora das Herz, hier weil-