schuldig, und Geld hatte er wie Heu — nach Gra- metscher Begriffen. Als vor zweiundzwanzig Jahren der Gasser Michel starb, hinterließ er zwei Erbberechtigte — Stollen, wie man in Tirol sagt — die Kathi, Gassers Stiefschwester, und Sepp. Laut Testament fiel Kathi, die mit Geld nie recht umgehen konnte, nur ein Viertel der Hinterlassenschaft zu, etwa siebzigtausend Gulden, während Sepp den Rest und das Gasthaus zum Adler erhielt. Das war das, was bekannt ge worden, allein man war der Ansicht
, Gasser habe bald darauf noch einiges von entfernten Verwandten geerbt. Manchen Gulden verdiente er im Laufe der Zeit dazu. Hielt doch, ehe im Jahre 1867 die Brenner bahn eröffnet wurde, jede Post beim Udlerwirt, der zugleich Posthalter war. Hohe Reisende und einfache Wanderer übernachteten bei ihm. Haha, die Gulden- und Kronthaler, welche in Sepps Tasche flössen, machten liebliche Musik! O damals ging 's im Adler lustig zu — das war eine schöne Zeit ! Dann wurde die Eisenbahn eröffnet